in der Stunde der einsamen Andacht so treffen, wie es unsern besondern Umstän- den am gemäßesten ist. Wir können da unsern Gedanken und Empfindungen ganz freien Lauf laßen, sehn uns mehr im Stande, jede Religionswahrheit ganz ei- gentlich auf unsre besondern Angelegenhei- ten anzuwenden, als bei dem Vortrage des öffentlichen Lehrers; -- der nicht so genau auf jeden einzelnen Rücksicht nehmen kann, weil er so vielen Christen, von ver- schiednen Fähigkeiten, Einsichten, Neigun- gen und äußern Umständen erbaulich wer- den soll. -- Selbst die Zeit, welche wir diesen gottesdienstlichen Beschäfftigungen der Einsamkeit widmen wollen, hängt so ganz von uns selbst ab, daß wir sie nach der Munterkeit unsers Geistes, und un- srer körperlichen Kräfte, nach der Men- ge unsrer Geschäffte, nach allen unsern äußern Umständen, bestimmen und abmes- sen, verlängern oder verkürzen können. --
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in der Stunde der einſamen Andacht ſo treffen, wie es unſern beſondern Umſtän- den am gemäßeſten iſt. Wir können da unſern Gedanken und Empfindungen ganz freien Lauf laßen, ſehn uns mehr im Stande, jede Religionswahrheit ganz ei- gentlich auf unſre beſondern Angelegenhei- ten anzuwenden, als bei dem Vortrage des öffentlichen Lehrers; — der nicht ſo genau auf jeden einzelnen Rückſicht nehmen kann, weil er ſo vielen Chriſten, von ver- ſchiednen Fähigkeiten, Einſichten, Neigun- gen und äußern Umſtänden erbaulich wer- den ſoll. — Selbſt die Zeit, welche wir dieſen gottesdienſtlichen Beſchäfftigungen der Einſamkeit widmen wollen, hängt ſo ganz von uns ſelbſt ab, daß wir ſie nach der Munterkeit unſers Geiſtes, und un- ſrer körperlichen Kräfte, nach der Men- ge unſrer Geſchäffte, nach allen unſern äußern Umſtänden, beſtimmen und abmeſ- ſen, verlängern oder verkürzen können. —
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[XXVIII/0032]
in der Stunde der einſamen Andacht ſo
treffen, wie es unſern beſondern Umſtän-
den am gemäßeſten iſt. Wir können da
unſern Gedanken und Empfindungen ganz
freien Lauf laßen, ſehn uns mehr im
Stande, jede Religionswahrheit ganz ei-
gentlich auf unſre beſondern Angelegenhei-
ten anzuwenden, als bei dem Vortrage
des öffentlichen Lehrers; — der nicht ſo
genau auf jeden einzelnen Rückſicht nehmen
kann, weil er ſo vielen Chriſten, von ver-
ſchiednen Fähigkeiten, Einſichten, Neigun-
gen und äußern Umſtänden erbaulich wer-
den ſoll. — Selbſt die Zeit, welche wir
dieſen gottesdienſtlichen Beſchäfftigungen
der Einſamkeit widmen wollen, hängt ſo
ganz von uns ſelbſt ab, daß wir ſie nach
der Munterkeit unſers Geiſtes, und un-
ſrer körperlichen Kräfte, nach der Men-
ge unſrer Geſchäffte, nach allen unſern
äußern Umſtänden, beſtimmen und abmeſ-
ſen, verlängern oder verkürzen können. —
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. XXVIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/32>, abgerufen am 04.07.2024.
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