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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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denn wären sie, nach ihrem eignen Geständniß,
(1 Cor. 15, 19.) die unglücklichsten und hoff-
nunglosesten unter allen Menschen gewesen: aber
sie sahn dem Lohn in einer beßern Welt, dem
Reiche, der Stadt Gottes, die dort oben ist, mit
sehnsuchtvollem Verlangen entgegen, und fühlten
sich so schon in Hoffnung selig. Dazu ermunter-
ten sie auch, in jenen gefahrvollen Zeiten, alle ih-
re christlichen Mitbrüder, durch Ueberredungen
und Beispiel. (1 Cor. 11, 1) "Seyd unsre Nachfol-
&q;ger! wie wir Nachfolger Jesu Christi sind."

(Ebr. 13, 13.) "Laßet uns seine Schmach
&q;tragen, sein Creuz auf uns nehmen!"
(Joh.
2, 15. 17.) "Habt nicht lieb die Welt; nicht
ihre Lüste, die euch zur Sünde verführen, nicht
ihre Freuden, die sich mit dem Christenthum nicht
vertragen; nichts in dieser Welt, was euch von
eurem Heilande trennt: denn wer die Welt
und ihre Sündenfreuden liebt, der kann Gott
nicht lieben,
und von ihm nicht geliebt werden:
-- ach! die Welt vergeht mit ihrer Lust; nur
wer den Willen Gottes thut, bleibt selig in
Ewigkeit."
(Col. 3, 1. 2.) "Seyd ihr mit Chri-
&q;sto auferstanden, so suchet nicht was auf Er-
&q;den ist; trachtet nach dem was dort oben ist,
&q;wo Jesus Christus lebt zur Rechten Gottes."

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denn wären ſie, nach ihrem eignen Geſtändniß,
(1 Cor. 15, 19.) die unglücklichſten und hoff-
nungloſeſten unter allen Menſchen geweſen: aber
ſie ſahn dem Lohn in einer beßern Welt, dem
Reiche, der Stadt Gottes, die dort oben iſt, mit
ſehnſuchtvollem Verlangen entgegen, und fühlten
ſich ſo ſchon in Hoffnung ſelig. Dazu ermunter-
ten ſie auch, in jenen gefahrvollen Zeiten, alle ih-
re chriſtlichen Mitbrüder, durch Ueberredungen
und Beiſpiel. (1 Cor. 11, 1) ”Seyd unſre Nachfol-
&q;ger! wie wir Nachfolger Jeſu Chriſti ſind.“

(Ebr. 13, 13.) ”Laßet uns ſeine Schmach
&q;tragen, ſein Creuz auf uns nehmen!“
(Joh.
2, 15. 17.) ”Habt nicht lieb die Welt; nicht
ihre Lüſte, die euch zur Sünde verführen, nicht
ihre Freuden, die ſich mit dem Chriſtenthum nicht
vertragen; nichts in dieſer Welt, was euch von
eurem Heilande trennt: denn wer die Welt
und ihre Sündenfreuden liebt, der kann Gott
nicht lieben,
und von ihm nicht geliebt werden:
— ach! die Welt vergeht mit ihrer Luſt; nur
wer den Willen Gottes thut, bleibt ſelig in
Ewigkeit.“
(Col. 3, 1. 2.) ”Seyd ihr mit Chri-
&q;ſto auferſtanden, ſo ſuchet nicht was auf Er-
&q;den iſt; trachtet nach dem was dort oben iſt,
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[243/0295] denn wären ſie, nach ihrem eignen Geſtändniß, (1 Cor. 15, 19.) die unglücklichſten und hoff- nungloſeſten unter allen Menſchen geweſen: aber ſie ſahn dem Lohn in einer beßern Welt, dem Reiche, der Stadt Gottes, die dort oben iſt, mit ſehnſuchtvollem Verlangen entgegen, und fühlten ſich ſo ſchon in Hoffnung ſelig. Dazu ermunter- ten ſie auch, in jenen gefahrvollen Zeiten, alle ih- re chriſtlichen Mitbrüder, durch Ueberredungen und Beiſpiel. (1 Cor. 11, 1) ”Seyd unſre Nachfol- &q;ger! wie wir Nachfolger Jeſu Chriſti ſind.“ (Ebr. 13, 13.) ”Laßet uns ſeine Schmach &q;tragen, ſein Creuz auf uns nehmen!“ (Joh. 2, 15. 17.) ”Habt nicht lieb die Welt; nicht ihre Lüſte, die euch zur Sünde verführen, nicht ihre Freuden, die ſich mit dem Chriſtenthum nicht vertragen; nichts in dieſer Welt, was euch von eurem Heilande trennt: denn wer die Welt und ihre Sündenfreuden liebt, der kann Gott nicht lieben, und von ihm nicht geliebt werden: — ach! die Welt vergeht mit ihrer Luſt; nur wer den Willen Gottes thut, bleibt ſelig in Ewigkeit.“ (Col. 3, 1. 2.) ”Seyd ihr mit Chri- &q;ſto auferſtanden, ſo ſuchet nicht was auf Er- &q;den iſt; trachtet nach dem was dort oben iſt, &q;wo Jeſus Chriſtus lebt zur Rechten Gottes.“ ”Jch Q 2

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/295>, abgerufen am 23.11.2024.