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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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sind: diesen Gott zu erkennen, seiner Anbetung
sich zu freun, seiner Freundschaft sich versichert
zu halten, in der seligsten Vereinigung mit ihm,
eine ununterbrochne, immer höhere Freude zu
genießen, und versichert zu seyn, daß ihm in
Ewigkeit nichts seine Seligkeit rauben werde. --
Hier sind wir halb Staub, halb nur den Engeln
verwandt; und unsre edelsten Freuden, noch Er-
den und Sinnenfreuden;
dort sollen wir ganz
den Engeln Gottes ähnlich, und unsre Freuden,
wie die ihrigen, unvermischte, unsterbliche Gei-
stesfreuden,
werden. Welche erhabne Aussicht!

Und dennoch ist dies nicht die glänzendste
Aussicht des Christen in die Ewigkeit. Jesus
Christus, der Heerführer unsrer Seligkeit, ver-
hieß es einst bei seinem Abschiede zum Leiden,
und wiederholte es bei seiner Auffahrt in die Herr-
lichkeit, den Seinigen. (Joh. 14, 19.) "Wo
&q;ich lebe, da sollt auch ihr leben! die Herrlich-
&q;keit, welche mein Vater mir bestimmt hat,
&q;soll auch die eurige werden: mit mir leben,
&q;mit mir herrschen, euch meiner unaussprech-
&q;lich freuen
sollt ihr euch, die ihr mir nachgefolget
&q;seyd, einst in jener Wiedergeburt: (Matth. 19,
&q;28.) das ist: wenn aus den Trümmern

der
L



ſind: dieſen Gott zu erkennen, ſeiner Anbetung
ſich zu freun, ſeiner Freundſchaft ſich verſichert
zu halten, in der ſeligſten Vereinigung mit ihm,
eine ununterbrochne, immer höhere Freude zu
genießen, und verſichert zu ſeyn, daß ihm in
Ewigkeit nichts ſeine Seligkeit rauben werde. —
Hier ſind wir halb Staub, halb nur den Engeln
verwandt; und unſre edelſten Freuden, noch Er-
den und Sinnenfreuden;
dort ſollen wir ganz
den Engeln Gottes ähnlich, und unſre Freuden,
wie die ihrigen, unvermiſchte, unſterbliche Gei-
ſtesfreuden,
werden. Welche erhabne Ausſicht!

Und dennoch iſt dies nicht die glänzendſte
Ausſicht des Chriſten in die Ewigkeit. Jeſus
Chriſtus, der Heerführer unſrer Seligkeit, ver-
hieß es einſt bei ſeinem Abſchiede zum Leiden,
und wiederholte es bei ſeiner Auffahrt in die Herr-
lichkeit, den Seinigen. (Joh. 14, 19.) „Wo
&q;ich lebe, da ſollt auch ihr leben! die Herrlich-
&q;keit, welche mein Vater mir beſtimmt hat,
&q;ſoll auch die eurige werden: mit mir leben,
&q;mit mir herrſchen, euch meiner unausſprech-
&q;lich freuen
ſollt ihr euch, die ihr mir nachgefolget
&q;ſeyd, einſt in jener Wiedergeburt: (Matth. 19,
&q;28.) das iſt: wenn aus den Trümmern

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[161/0213] ſind: dieſen Gott zu erkennen, ſeiner Anbetung ſich zu freun, ſeiner Freundſchaft ſich verſichert zu halten, in der ſeligſten Vereinigung mit ihm, eine ununterbrochne, immer höhere Freude zu genießen, und verſichert zu ſeyn, daß ihm in Ewigkeit nichts ſeine Seligkeit rauben werde. — Hier ſind wir halb Staub, halb nur den Engeln verwandt; und unſre edelſten Freuden, noch Er- den und Sinnenfreuden; dort ſollen wir ganz den Engeln Gottes ähnlich, und unſre Freuden, wie die ihrigen, unvermiſchte, unſterbliche Gei- ſtesfreuden, werden. Welche erhabne Ausſicht! Und dennoch iſt dies nicht die glänzendſte Ausſicht des Chriſten in die Ewigkeit. Jeſus Chriſtus, der Heerführer unſrer Seligkeit, ver- hieß es einſt bei ſeinem Abſchiede zum Leiden, und wiederholte es bei ſeiner Auffahrt in die Herr- lichkeit, den Seinigen. (Joh. 14, 19.) „Wo &q;ich lebe, da ſollt auch ihr leben! die Herrlich- &q;keit, welche mein Vater mir beſtimmt hat, &q;ſoll auch die eurige werden: mit mir leben, &q;mit mir herrſchen, euch meiner unausſprech- &q;lich freuen ſollt ihr euch, die ihr mir nachgefolget &q;ſeyd, einſt in jener Wiedergeburt: (Matth. 19, &q;28.) das iſt: wenn aus den Trümmern der L

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/213>, abgerufen am 26.11.2024.