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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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Wenn Glück der Erde auch mir fehlet,
Tröst ich mein Herz: Gott sorgt für dich!
Wenn mich die Angst der Sünde quälet,
Erfreu ich seiner Gnade mich.
Ich bin, durch Jesu Christi Tod,
Nun Gottes Freund: für mich ist Gott!
Für mich, wenn ich im Tod erbleiche.
Des tröstet sterbend sich mein Herz;
Und schaut zum Ziel, das ich erreiche,
Zu Gott hinauf, im lezten Schmerz.
Und Ruhe, wird dann meine Noth
Der Weg zum Leben, mir der Tod.
Gott ist für mich! zu eurem Staube
Senkt, Gräber, meine Hütte ein!
Mein Geist ist Gottes: dann, vom Staube,
Von Sünde, und von Schwachheit rein,
Führt ihn zum Licht des Grabes Nacht.
Ich zage nicht: es ist vollbracht.
Gott ist für mich! er weckt vom Grabe
Mich einst zu seiner Seligkeit;
Den hier mein Glaube hält, den habe,
Den schau ich dort in Ewigkeit,
Des Vaters eingebornen Sohn;
Und Wonn umleuchtet seinen Thron.
Gott ist für mich! wohl mir! zum Throne
Tret ich voll dieser Zuversicht:
Und
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Wenn Glück der Erde auch mir fehlet,
Tröſt ich mein Herz: Gott ſorgt für dich!
Wenn mich die Angſt der Sünde quälet,
Erfreu ich ſeiner Gnade mich.
Ich bin, durch Jeſu Chriſti Tod,
Nun Gottes Freund: für mich iſt Gott!
Für mich, wenn ich im Tod erbleiche.
Des tröſtet ſterbend ſich mein Herz;
Und ſchaut zum Ziel, das ich erreiche,
Zu Gott hinauf, im lezten Schmerz.
Und Ruhe, wird dann meine Noth
Der Weg zum Leben, mir der Tod.
Gott iſt für mich! zu eurem Staube
Senkt, Gräber, meine Hütte ein!
Mein Geiſt iſt Gottes: dann, vom Staube,
Von Sünde, und von Schwachheit rein,
Führt ihn zum Licht des Grabes Nacht.
Ich zage nicht: es iſt vollbracht.
Gott iſt für mich! er weckt vom Grabe
Mich einſt zu ſeiner Seligkeit;
Den hier mein Glaube hält, den habe,
Den ſchau ich dort in Ewigkeit,
Des Vaters eingebornen Sohn;
Und Wonn umleuchtet ſeinen Thron.
Gott iſt für mich! wohl mir! zum Throne
Tret ich voll dieſer Zuverſicht:
Und
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[117/0169] Wenn Glück der Erde auch mir fehlet, Tröſt ich mein Herz: Gott ſorgt für dich! Wenn mich die Angſt der Sünde quälet, Erfreu ich ſeiner Gnade mich. Ich bin, durch Jeſu Chriſti Tod, Nun Gottes Freund: für mich iſt Gott! Für mich, wenn ich im Tod erbleiche. Des tröſtet ſterbend ſich mein Herz; Und ſchaut zum Ziel, das ich erreiche, Zu Gott hinauf, im lezten Schmerz. Und Ruhe, wird dann meine Noth Der Weg zum Leben, mir der Tod. Gott iſt für mich! zu eurem Staube Senkt, Gräber, meine Hütte ein! Mein Geiſt iſt Gottes: dann, vom Staube, Von Sünde, und von Schwachheit rein, Führt ihn zum Licht des Grabes Nacht. Ich zage nicht: es iſt vollbracht. Gott iſt für mich! er weckt vom Grabe Mich einſt zu ſeiner Seligkeit; Den hier mein Glaube hält, den habe, Den ſchau ich dort in Ewigkeit, Des Vaters eingebornen Sohn; Und Wonn umleuchtet ſeinen Thron. Gott iſt für mich! wohl mir! zum Throne Tret ich voll dieſer Zuverſicht: Und H 3

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/169>, abgerufen am 25.07.2024.