Röm. 8, 31. Ist Gott für uns; wer will wider uns seyn?
Gott zum Freunde zu haben: das ist die erste, höchste, unentbehrlichste Hoffnung des Menschen und Christen, von der unsre ganze Seligkeit, im Leben und im Tode, in der Zeit und in der Ewigkeit abhängt. Ohne sie, ist alles für uns verloren; und mit ihr, alles für uns gewonnen.
Ist Gott nicht für uns: wer sind wir doch, ohnmächtige Sterbliche im Staube, oh- ne die Hülfe deßen, der alles regiert? Wer sind wir, unser Leben nur einen Augenblick zu verlän- gern, wenn er uns gebietet zu sterben? Wer sind wir, einen schädlichen Hauch der Luft von uns abzuwenden; eine Unordnung in dem Um- laufe unsers Blutes zu hemmen; einen erquicken- den Regentropfen in langwieriger Dürre, einen erwärmenden Sonnenstrahl in heftiger Kälte, auf unsre Felder zu lenken? Wer sind wir, un- sern Schiffen im Meere eine ebene Bahn zu berei- ten, alle Veranstaltungen, in jedem unsrer Ge-
schäfte,
VIII.
Röm. 8, 31. Iſt Gott für uns; wer will wider uns ſeyn?
Gott zum Freunde zu haben: das iſt die erſte, höchſte, unentbehrlichſte Hoffnung des Menſchen und Chriſten, von der unſre ganze Seligkeit, im Leben und im Tode, in der Zeit und in der Ewigkeit abhängt. Ohne ſie, iſt alles für uns verloren; und mit ihr, alles für uns gewonnen.
Iſt Gott nicht für uns: wer ſind wir doch, ohnmächtige Sterbliche im Staube, oh- ne die Hülfe deßen, der alles regiert? Wer ſind wir, unſer Leben nur einen Augenblick zu verlän- gern, wenn er uns gebietet zu ſterben? Wer ſind wir, einen ſchädlichen Hauch der Luft von uns abzuwenden; eine Unordnung in dem Um- laufe unſers Blutes zu hemmen; einen erquicken- den Regentropfen in langwieriger Dürre, einen erwärmenden Sonnenſtrahl in heftiger Kälte, auf unſre Felder zu lenken? Wer ſind wir, un- ſern Schiffen im Meere eine ebene Bahn zu berei- ten, alle Veranſtaltungen, in jedem unſrer Ge-
ſchäfte,
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VIII.
Röm. 8, 31.
Iſt Gott für uns; wer will wider uns ſeyn?
Gott zum Freunde zu haben: das iſt die erſte,
höchſte, unentbehrlichſte Hoffnung des Menſchen
und Chriſten, von der unſre ganze Seligkeit,
im Leben und im Tode, in der Zeit und in der
Ewigkeit abhängt. Ohne ſie, iſt alles für uns
verloren; und mit ihr, alles für uns gewonnen.
Iſt Gott nicht für uns: wer ſind wir
doch, ohnmächtige Sterbliche im Staube, oh-
ne die Hülfe deßen, der alles regiert? Wer ſind
wir, unſer Leben nur einen Augenblick zu verlän-
gern, wenn er uns gebietet zu ſterben? Wer
ſind wir, einen ſchädlichen Hauch der Luft von
uns abzuwenden; eine Unordnung in dem Um-
laufe unſers Blutes zu hemmen; einen erquicken-
den Regentropfen in langwieriger Dürre, einen
erwärmenden Sonnenſtrahl in heftiger Kälte,
auf unſre Felder zu lenken? Wer ſind wir, un-
ſern Schiffen im Meere eine ebene Bahn zu berei-
ten, alle Veranſtaltungen, in jedem unſrer Ge-
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/158>, abgerufen am 22.11.2024.
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