Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.der kleinste Theil dessen sey, was uns darüber die Ewigkeit aufklären wird? Wer darf klagen, wenn der Rechtschaffne, durch viel unverschuldete Kränkungen, und traurige Schicksale aller Art, den Weg zur Ehre, zur Ruhe, und zum glück- lichen Leben gehen muß? War jenes, unter so viel Mühseligkeiten abwechselnde jugendliche Leben Josephs, nur der Weg zum Fürstenthron, für ihn? ward es nicht zugleich das Mittel zur Erhaltung seiner ganzen Familie? nicht auch der Segen seiner zahlreichen fernsten Nachkommen- schaft? nicht auch der Grund zu so viel Wun- dern, durch welche sich die Allmacht und Güte Gottes an seinem Volke verherrlichte? Würk- ten jene oftmalige Strafgerichte Gottes, die das jüdische Volk der Botmäßigkeit ihrer Feinde unterwarfen, nur allein bei ihnen Beßerung und Rückkehr zur Anbetung des wahren Gottes? ha- ben sie nicht noch außerdem die Erkenntniß des einigen allerhöchsten Gottes, und die Erwartung des großen Erretters aller Völker, weit unter die Heiden verbreitet, und dadurch in der Folge der Zeit, der Lehre Jesu den Eingang in so viele Länder erleichtert? -- Welch ein Vergnügen ists doch in der hei- zen
der kleinſte Theil deſſen ſey, was uns darüber die Ewigkeit aufklären wird? Wer darf klagen, wenn der Rechtſchaffne, durch viel unverſchuldete Kränkungen, und traurige Schickſale aller Art, den Weg zur Ehre, zur Ruhe, und zum glück- lichen Leben gehen muß? War jenes, unter ſo viel Mühſeligkeiten abwechſelnde jugendliche Leben Joſephs, nur der Weg zum Fürſtenthron, für ihn? ward es nicht zugleich das Mittel zur Erhaltung ſeiner ganzen Familie? nicht auch der Segen ſeiner zahlreichen fernſten Nachkommen- ſchaft? nicht auch der Grund zu ſo viel Wun- dern, durch welche ſich die Allmacht und Güte Gottes an ſeinem Volke verherrlichte? Würk- ten jene oftmalige Strafgerichte Gottes, die das jüdiſche Volk der Botmäßigkeit ihrer Feinde unterwarfen, nur allein bei ihnen Beßerung und Rückkehr zur Anbetung des wahren Gottes? ha- ben ſie nicht noch außerdem die Erkenntniß des einigen allerhöchſten Gottes, und die Erwartung des großen Erretters aller Völker, weit unter die Heiden verbreitet, und dadurch in der Folge der Zeit, der Lehre Jeſu den Eingang in ſo viele Länder erleichtert? — Welch ein Vergnügen iſts doch in der hei- zen
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der kleinſte Theil deſſen ſey, was uns darüber
die Ewigkeit aufklären wird? Wer darf klagen,
wenn der Rechtſchaffne, durch viel unverſchuldete
Kränkungen, und traurige Schickſale aller Art,
den Weg zur Ehre, zur Ruhe, und zum glück-
lichen Leben gehen muß? War jenes, unter ſo
viel Mühſeligkeiten abwechſelnde jugendliche Leben
Joſephs, nur der Weg zum Fürſtenthron, für
ihn? ward es nicht zugleich das Mittel zur
Erhaltung ſeiner ganzen Familie? nicht auch der
Segen ſeiner zahlreichen fernſten Nachkommen-
ſchaft? nicht auch der Grund zu ſo viel Wun-
dern, durch welche ſich die Allmacht und Güte
Gottes an ſeinem Volke verherrlichte? Würk-
ten jene oftmalige Strafgerichte Gottes, die
das jüdiſche Volk der Botmäßigkeit ihrer Feinde
unterwarfen, nur allein bei ihnen Beßerung und
Rückkehr zur Anbetung des wahren Gottes? ha-
ben ſie nicht noch außerdem die Erkenntniß des
einigen allerhöchſten Gottes, und die Erwartung
des großen Erretters aller Völker, weit unter die
Heiden verbreitet, und dadurch in der Folge der
Zeit, der Lehre Jeſu den Eingang in ſo viele
Länder erleichtert? —
Welch ein Vergnügen iſts doch in der hei-
ligen Geſchichte, wie in der Geſchichte des gan-
zen
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