Mahler, Tonkünstler, erziehet. Damit aber die Unterthanen von GOtt und seinem Wil- len, von der Tugend und Lastern und von dem Gottesdienste belehret, zur Tugend er- muntert, und von den Lastern zurück gezogen werden mögen, so lieget einem Oberherrn auch die Sorge für den äusserlichen Gottes- dienst ob (§. 179.), daß nämlich Kirchen, in welchen man des Gotresdienstes wegen Zu- sammenkünfte hält, aufgebauet, Festtage, welche dem Gottesdienste gewidmet, bestim- met, und öffentliche Lehrer so über den Gottesdienst gesetzt sind, und dasjenige leh- ren, was in gottesdienstlichen Zusammen- künften zu lehren ist, bestellet werden. Demnach erhellet gantz leicht, daß man es nicht dulden müsse, daß der Gottes- dienst oder die Religion, welches eine gewisse Art GOtt zu dienen ist, in Verach- tung komme und allerley der Religion und guten Sitten zuwider lauffende Meinungen ausgestreuet werden.
§. 1025.
Heilige Sachen(res sacras) nennet manVon hei- ligen Sachen. diejenigen, welche dem öffentlichen Gottes- dienste gewidmet sind. Daher sind die Kir- chen heilige Oerter, und die Bilder in den Kirchen, welche die Eigenschaf- ten und Wohlthaten GOttes, inglei- chen ausnehmende Muster der Fröm- migkeit wieder ins Gemüthe bringen sollen, sind heilige Sachen, weil ihr Ge-
brauch
Nat. u. Völckerrecht. A a a
Von der Einrichtung einer Republick.
Mahler, Tonkuͤnſtler, erziehet. Damit aber die Unterthanen von GOtt und ſeinem Wil- len, von der Tugend und Laſtern und von dem Gottesdienſte belehret, zur Tugend er- muntert, und von den Laſtern zuruͤck gezogen werden moͤgen, ſo lieget einem Oberherrn auch die Sorge fuͤr den aͤuſſerlichen Gottes- dienſt ob (§. 179.), daß naͤmlich Kirchen, in welchen man des Gotresdienſtes wegen Zu- ſammenkuͤnfte haͤlt, aufgebauet, Feſttage, welche dem Gottesdienſte gewidmet, beſtim- met, und oͤffentliche Lehrer ſo uͤber den Gottesdienſt geſetzt ſind, und dasjenige leh- ren, was in gottesdienſtlichen Zuſammen- kuͤnften zu lehren iſt, beſtellet werden. Demnach erhellet gantz leicht, daß man es nicht dulden muͤſſe, daß der Gottes- dienſt oder die Religion, welches eine gewiſſe Art GOtt zu dienen iſt, in Verach- tung komme und allerley der Religion und guten Sitten zuwider lauffende Meinungen ausgeſtreuet werden.
§. 1025.
Heilige Sachen(res ſacras) nennet manVon hei- ligen Sachen. diejenigen, welche dem oͤffentlichen Gottes- dienſte gewidmet ſind. Daher ſind die Kir- chen heilige Oerter, und die Bilder in den Kirchen, welche die Eigenſchaf- ten und Wohlthaten GOttes, inglei- chen ausnehmende Muſter der Froͤm- migkeit wieder ins Gemuͤthe bringen ſollen, ſind heilige Sachen, weil ihr Ge-
brauch
Nat. u. Voͤlckerrecht. A a a
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Von der Einrichtung einer Republick.
Mahler, Tonkuͤnſtler, erziehet. Damit aber
die Unterthanen von GOtt und ſeinem Wil-
len, von der Tugend und Laſtern und von
dem Gottesdienſte belehret, zur Tugend er-
muntert, und von den Laſtern zuruͤck gezogen
werden moͤgen, ſo lieget einem Oberherrn auch
die Sorge fuͤr den aͤuſſerlichen Gottes-
dienſt ob (§. 179.), daß naͤmlich Kirchen,
in welchen man des Gotresdienſtes wegen Zu-
ſammenkuͤnfte haͤlt, aufgebauet, Feſttage,
welche dem Gottesdienſte gewidmet, beſtim-
met, und oͤffentliche Lehrer ſo uͤber den
Gottesdienſt geſetzt ſind, und dasjenige leh-
ren, was in gottesdienſtlichen Zuſammen-
kuͤnften zu lehren iſt, beſtellet werden.
Demnach erhellet gantz leicht, daß man es
nicht dulden muͤſſe, daß der Gottes-
dienſt oder die Religion, welches eine
gewiſſe Art GOtt zu dienen iſt, in Verach-
tung komme und allerley der Religion
und guten Sitten zuwider lauffende
Meinungen ausgeſtreuet werden.
§. 1025.
Heilige Sachen (res ſacras) nennet man
diejenigen, welche dem oͤffentlichen Gottes-
dienſte gewidmet ſind. Daher ſind die Kir-
chen heilige Oerter, und die Bilder in
den Kirchen, welche die Eigenſchaf-
ten und Wohlthaten GOttes, inglei-
chen ausnehmende Muſter der Froͤm-
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/773>, abgerufen am 21.11.2024.
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