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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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II. Theil 16. Hauptstück.
räumet, kann eine Bedingung, welche
ihm gefällt, hinzusetzen
(§. 314.). Wenn
die Erbnutzbarkeit einem eingeräumet wird,
muß man hauptsächlich auf zweyerley acht
geben, nämlich auf das Gesetze, oder die Be-
dingung, unter welcher es einem eingeräu-
met wird, und auf das Gesetze, wodurch
die Proprietät eingeschränckt wird.

§. 725.
Was das
Erbzins-
recht ist.

Das Erbzinsrecht (emphyteusis) ist
die Erbnutzbarkeit eines Gutes, welches un-
ter der Bedingung einer jährlichen abzutra-
genden Zinse zur Erkentniß des Grundeigen-
thums eingeräumet worden, mit der auf eine
gewisse Weise eingeschränckten Proprietät.
Die Sache, auf welcher das Erbzinsrecht
beruhet, wird das Erbzinsgut (bonum em-
phyteuticarium, res emphyteutica)
genannt.
Wer das Erbzinsrecht in einem Gute hat, ist
der Erbzinsmann (emphyteuta); derje-
nige, von welchem er das Erbzinsrecht hat,
ist der Erb- und Lehnherr (dominus em-
phyteuseos).
Die Zinse, welche zur Er-
kentniß des Grundeigenthums gezahlt wird,
nennt man die Erbzinse (canon emphy-
teuticus);
und der Lehncontract (contra-
ctus emphyteuticus)
ist der, durch welchen
das Erbzinsrecht eingeräumt und erlangt
wird.

§. 726.
Von den
Erbzin-
sen.

Weil die Erbzinsen zum Zeichen der Er-
kentniß des Grundeigenthums gegeben wer-

den

II. Theil 16. Hauptſtuͤck.
raͤumet, kann eine Bedingung, welche
ihm gefaͤllt, hinzuſetzen
(§. 314.). Wenn
die Erbnutzbarkeit einem eingeraͤumet wird,
muß man hauptſaͤchlich auf zweyerley acht
geben, naͤmlich auf das Geſetze, oder die Be-
dingung, unter welcher es einem eingeraͤu-
met wird, und auf das Geſetze, wodurch
die Proprietaͤt eingeſchraͤnckt wird.

§. 725.
Was das
Erbzins-
recht iſt.

Das Erbzinsrecht (emphyteuſis) iſt
die Erbnutzbarkeit eines Gutes, welches un-
ter der Bedingung einer jaͤhrlichen abzutra-
genden Zinſe zur Erkentniß des Grundeigen-
thums eingeraͤumet worden, mit der auf eine
gewiſſe Weiſe eingeſchraͤnckten Proprietaͤt.
Die Sache, auf welcher das Erbzinsrecht
beruhet, wird das Erbzinsgut (bonum em-
phyteuticarium, res emphyteutica)
genannt.
Wer das Erbzinsrecht in einem Gute hat, iſt
der Erbzinsmann (emphyteuta); derje-
nige, von welchem er das Erbzinsrecht hat,
iſt der Erb- und Lehnherr (dominus em-
phyteuſeos).
Die Zinſe, welche zur Er-
kentniß des Grundeigenthums gezahlt wird,
nennt man die Erbzinſe (canon emphy-
teuticus);
und der Lehncontract (contra-
ctus emphyteuticus)
iſt der, durch welchen
das Erbzinsrecht eingeraͤumt und erlangt
wird.

§. 726.
Von den
Erbzin-
ſen.

Weil die Erbzinſen zum Zeichen der Er-
kentniß des Grundeigenthums gegeben wer-

den
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[508/0544] II. Theil 16. Hauptſtuͤck. raͤumet, kann eine Bedingung, welche ihm gefaͤllt, hinzuſetzen (§. 314.). Wenn die Erbnutzbarkeit einem eingeraͤumet wird, muß man hauptſaͤchlich auf zweyerley acht geben, naͤmlich auf das Geſetze, oder die Be- dingung, unter welcher es einem eingeraͤu- met wird, und auf das Geſetze, wodurch die Proprietaͤt eingeſchraͤnckt wird. §. 725. Das Erbzinsrecht (emphyteuſis) iſt die Erbnutzbarkeit eines Gutes, welches un- ter der Bedingung einer jaͤhrlichen abzutra- genden Zinſe zur Erkentniß des Grundeigen- thums eingeraͤumet worden, mit der auf eine gewiſſe Weiſe eingeſchraͤnckten Proprietaͤt. Die Sache, auf welcher das Erbzinsrecht beruhet, wird das Erbzinsgut (bonum em- phyteuticarium, res emphyteutica) genannt. Wer das Erbzinsrecht in einem Gute hat, iſt der Erbzinsmann (emphyteuta); derje- nige, von welchem er das Erbzinsrecht hat, iſt der Erb- und Lehnherr (dominus em- phyteuſeos). Die Zinſe, welche zur Er- kentniß des Grundeigenthums gezahlt wird, nennt man die Erbzinſe (canon emphy- teuticus); und der Lehncontract (contra- ctus emphyteuticus) iſt der, durch welchen das Erbzinsrecht eingeraͤumt und erlangt wird. §. 726. Weil die Erbzinſen zum Zeichen der Er- kentniß des Grundeigenthums gegeben wer- den

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/544>, abgerufen am 22.12.2024.