Willens gegeben worden, nicht erlaubr mit Verlust dessen, was drauf gege- ben worden, von dem Contracte abzu- gehen; folglich, wenn der Contract er- füllt, oder, wenn er nicht mehr erfüllt werden kann, das Jnteresse erleger worden (§. 415.), muß das, was drauf gegeben worden, wiedergegeben wer- den, oder wenn Geld darauf gegeben worden, auf das, was man zu zahlen hat, gerechnet werden. Weil ich end- lich nicht verbunden bin, dem andern, wenn er vom Contracte abgehet, nachdem er schon etwas geleistet hat, etwas wiederzugeben (§. 443.); so ist der Verkäufer, wenn der Käufer, nachdem er schon etwas ge- zahlt, oder drauf gegeben, die Sache aber noch nicht ihm übergeben wor- den, von dem Contract abgeht, nicht gehalten, was er bekommen, wiederzu- geben, ob er gleich von seiner Seite auf die Erfüllung des Contracts nicht dringet.
§. 620.
Das Vermiethen und Miethen(lo-Vom Vermie- then und Mie- then, Pachten und Ver- pachten. catio conductio) nennt man den be- schwerlichen Contract, in welchem für einen gewissen Lohn ein gewisser Gebrauch einer Sache erlaubt, oder eine gewisse Arbeit gelei- stet wird. Der Preiß, welcher für den Ge- brauch einer Sache, sonderlich einer unbeweg- lichen gezahlt wird, nennt man die Zinse
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Contracten.
Willens gegeben worden, nicht erlaubr mit Verluſt deſſen, was drauf gege- ben worden, von dem Contracte abzu- gehen; folglich, wenn der Contract er- fuͤllt, oder, wenn er nicht mehr erfuͤllt werden kann, das Jntereſſe erleger worden (§. 415.), muß das, was drauf gegeben worden, wiedergegeben wer- den, oder wenn Geld darauf gegeben worden, auf das, was man zu zahlen hat, gerechnet werden. Weil ich end- lich nicht verbunden bin, dem andern, wenn er vom Contracte abgehet, nachdem er ſchon etwas geleiſtet hat, etwas wiederzugeben (§. 443.); ſo iſt der Verkaͤufer, wenn der Kaͤufer, nachdem er ſchon etwas ge- zahlt, oder drauf gegeben, die Sache aber noch nicht ihm uͤbergeben wor- den, von dem Contract abgeht, nicht gehalten, was er bekommen, wiederzu- geben, ob er gleich von ſeiner Seite auf die Erfuͤllung des Contracts nicht dringet.
§. 620.
Das Vermiethen und Miethen(lo-Vom Vermie- then und Mie- then, Pachten und Ver- pachten. catio conductio) nennt man den be- ſchwerlichen Contract, in welchem fuͤr einen gewiſſen Lohn ein gewiſſer Gebrauch einer Sache erlaubt, oder eine gewiſſe Arbeit gelei- ſtet wird. Der Preiß, welcher fuͤr den Ge- brauch einer Sache, ſonderlich einer unbeweg- lichen gezahlt wird, nennt man die Zinſe
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Contracten.
Willens gegeben worden, nicht erlaubr
mit Verluſt deſſen, was drauf gege-
ben worden, von dem Contracte abzu-
gehen; folglich, wenn der Contract er-
fuͤllt, oder, wenn er nicht mehr erfuͤllt
werden kann, das Jntereſſe erleger
worden (§. 415.), muß das, was drauf
gegeben worden, wiedergegeben wer-
den, oder wenn Geld darauf gegeben
worden, auf das, was man zu zahlen
hat, gerechnet werden. Weil ich end-
lich nicht verbunden bin, dem andern, wenn
er vom Contracte abgehet, nachdem er ſchon
etwas geleiſtet hat, etwas wiederzugeben (§.
443.); ſo iſt der Verkaͤufer, wenn der
Kaͤufer, nachdem er ſchon etwas ge-
zahlt, oder drauf gegeben, die Sache
aber noch nicht ihm uͤbergeben wor-
den, von dem Contract abgeht, nicht
gehalten, was er bekommen, wiederzu-
geben, ob er gleich von ſeiner Seite
auf die Erfuͤllung des Contracts nicht
dringet.
§. 620.
Das Vermiethen und Miethen (lo-
catio conductio) nennt man den be-
ſchwerlichen Contract, in welchem fuͤr einen
gewiſſen Lohn ein gewiſſer Gebrauch einer
Sache erlaubt, oder eine gewiſſe Arbeit gelei-
ſtet wird. Der Preiß, welcher fuͤr den Ge-
brauch einer Sache, ſonderlich einer unbeweg-
lichen gezahlt wird, nennt man die Zinſe
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/443>, abgerufen am 23.11.2024.
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