zwischen ihm und dem Bürgen nicht getheilt. Und weil der Rückbürge sich für die Verbindlichkeit des Bürgen verbindlich macht, so wie der Bürge für die Verbind- lichkeit des Hauptschuldners; so gilt eben das vom Rückbürgen in Ansehung des Bürgen, was von dem Hauptbürgen in Ansehung des Schuldners gilt (§. 569.); ja da der Rückbürge an die Stelle des Hauptbürgen tritt, so hat er eben das Recht in Ansehung des Hauptschuld- ners, welches der Hauptbürge in An- sehung ebendesselben hat (§. cit.).
§. 575.
Der Bürge, der sich für einen andern Bür-Vom Schad- losbür- gen. gen verbürgt, heist besonders der Schad- losbürge(fidejussor indemnitatis), wenn er sich dem Gläubiger zu allen demjenigen verbindlich macht, was er weder von dem Hauptschuldner, noch von dem Hauptbürgen er- halten kann. Der Schadlosbürge also setzt den Gläubiger ausser allen Schaden. Wofern aber sich jemand einem Bürgen für eine demselben eigene Verbindlichkeit verbind- lich macht, indem er nämlich ihm verspricht, daß er von ihm wieder erhalten solte, was er werde haben zahlen müssen, wofern er es von dem Hauptschuldner nicht wieder erhalten kann; so wollen wir ihn den Schadlosbür- gen eines Bürgen(fidejussorem indemni- tatis fidejussoris) nennen. Der Schadlos- bürge eines Bürgen ist also dem Gläu-
biger
Contracten.
zwiſchen ihm und dem Buͤrgen nicht getheilt. Und weil der Ruͤckbuͤrge ſich fuͤr die Verbindlichkeit des Buͤrgen verbindlich macht, ſo wie der Buͤrge fuͤr die Verbind- lichkeit des Hauptſchuldners; ſo gilt eben das vom Ruͤckbuͤrgen in Anſehung des Buͤrgen, was von dem Hauptbuͤrgen in Anſehung des Schuldners gilt (§. 569.); ja da der Ruͤckbuͤrge an die Stelle des Hauptbuͤrgen tritt, ſo hat er eben das Recht in Anſehung des Hauptſchuld- ners, welches der Hauptbuͤrge in An- ſehung ebendeſſelben hat (§. cit.).
§. 575.
Der Buͤrge, der ſich fuͤr einen andern Buͤr-Vom Schad- losbuͤr- gen. gen verbuͤrgt, heiſt beſonders der Schad- losbuͤrge(fidejuſſor indemnitatis), wenn er ſich dem Glaͤubiger zu allen demjenigen verbindlich macht, was er weder von dem Hauptſchuldner, noch von dem Hauptbuͤrgen er- halten kann. Der Schadlosbuͤrge alſo ſetzt den Glaͤubiger auſſer allen Schaden. Wofern aber ſich jemand einem Buͤrgen fuͤr eine demſelben eigene Verbindlichkeit verbind- lich macht, indem er naͤmlich ihm verſpricht, daß er von ihm wieder erhalten ſolte, was er werde haben zahlen muͤſſen, wofern er es von dem Hauptſchuldner nicht wieder erhalten kann; ſo wollen wir ihn den Schadlosbuͤr- gen eines Buͤrgen(fidejuſſorem indemni- tatis fidejuſſoris) nennen. Der Schadlos- buͤrge eines Buͤrgen iſt alſo dem Glaͤu-
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Contracten.
zwiſchen ihm und dem Buͤrgen nicht
getheilt. Und weil der Ruͤckbuͤrge ſich fuͤr
die Verbindlichkeit des Buͤrgen verbindlich
macht, ſo wie der Buͤrge fuͤr die Verbind-
lichkeit des Hauptſchuldners; ſo gilt eben
das vom Ruͤckbuͤrgen in Anſehung des
Buͤrgen, was von dem Hauptbuͤrgen
in Anſehung des Schuldners gilt (§.
569.); ja da der Ruͤckbuͤrge an die Stelle
des Hauptbuͤrgen tritt, ſo hat er eben das
Recht in Anſehung des Hauptſchuld-
ners, welches der Hauptbuͤrge in An-
ſehung ebendeſſelben hat (§. cit.).
§. 575.
Der Buͤrge, der ſich fuͤr einen andern Buͤr-
gen verbuͤrgt, heiſt beſonders der Schad-
losbuͤrge (fidejuſſor indemnitatis), wenn
er ſich dem Glaͤubiger zu allen demjenigen
verbindlich macht, was er weder von dem
Hauptſchuldner, noch von dem Hauptbuͤrgen er-
halten kann. Der Schadlosbuͤrge alſo ſetzt
den Glaͤubiger auſſer allen Schaden.
Wofern aber ſich jemand einem Buͤrgen fuͤr
eine demſelben eigene Verbindlichkeit verbind-
lich macht, indem er naͤmlich ihm verſpricht,
daß er von ihm wieder erhalten ſolte, was er
werde haben zahlen muͤſſen, wofern er es von
dem Hauptſchuldner nicht wieder erhalten
kann; ſo wollen wir ihn den Schadlosbuͤr-
gen eines Buͤrgen (fidejuſſorem indemni-
tatis fidejuſſoris) nennen. Der Schadlos-
buͤrge eines Buͤrgen iſt alſo dem Glaͤu-
biger
Vom
Schad-
losbuͤr-
gen.
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/403>, abgerufen am 25.11.2024.
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