neta) genannt; und daher erhellet, daß man die Müntze einführen müße (§. 501.); obgleich einige Völcker unlegirtes, das ist, mit keinem andern Metall vermischtes und ungeprägtes Gold und Silber anstat des Gel- des gebraucht.
§. 503.
Wie die Grösse des Ver- mögens zu schä- tzen.
Da der Werth aller Sachen durch Geld be- stimmt wird (§. 494.); so wird die Grös- se des Vermögens auch nach Gelde ge- schätzt, und das Geld, was einer würck- lich besitzt, dazu gezählt (§. 207.). Man nennt aber baares Geld(pecuniam nume- ratam), welches einer würcklich hat. Und weil es gute oder sichere Schulden(de- bita exigibilia) sind, wenn der Schuldner geben kann, was er zu geben schuldig ist, oder wenn er bezahlen kann: Böse oder ver- lohrne Schulden(debita inexigibilia) aber, wenn der Schuldner nicht bezahlen kann; so werden die guten Schulden bey Schätzung der Grösse des Vermö- gens dem baaren Gelde gleich geach- tet, die sich aber nicht eintreiben lassen, kommen nicht mit in Anschlag.
§. 504.
Wie der Reich- thum, die Armuth, die Dürf- tigkeit und die
Weil derjenige reich ist, dessen Vermögen überflüßiges enthält (§. 486.); so wird der Reichthum nach der Grösse des über- flüßigen Geldes geschätzt (§. 503.). Und derjenige ist arm, welcher nicht mehr Geld mit seiner Arbeit erwerben kann,
als
II.Th. 10. H. Von dem Werth der Sachen
neta) genannt; und daher erhellet, daß man die Muͤntze einfuͤhren muͤße (§. 501.); obgleich einige Voͤlcker unlegirtes, das iſt, mit keinem andern Metall vermiſchtes und ungepraͤgtes Gold und Silber anſtat des Gel- des gebraucht.
§. 503.
Wie die Groͤſſe des Ver- moͤgens zu ſchaͤ- tzen.
Da der Werth aller Sachen durch Geld be- ſtimmt wird (§. 494.); ſo wird die Groͤſ- ſe des Vermoͤgens auch nach Gelde ge- ſchaͤtzt, und das Geld, was einer wuͤrck- lich beſitzt, dazu gezaͤhlt (§. 207.). Man nennt aber baares Geld(pecuniam nume- ratam), welches einer wuͤrcklich hat. Und weil es gute oder ſichere Schulden(de- bita exigibilia) ſind, wenn der Schuldner geben kann, was er zu geben ſchuldig iſt, oder wenn er bezahlen kann: Boͤſe oder ver- lohrne Schulden(debita inexigibilia) aber, wenn der Schuldner nicht bezahlen kann; ſo werden die guten Schulden bey Schaͤtzung der Groͤſſe des Vermoͤ- gens dem baaren Gelde gleich geach- tet, die ſich aber nicht eintreiben laſſen, kommen nicht mit in Anſchlag.
§. 504.
Wie der Reich- thum, die Armuth, die Duͤrf- tigkeit und die
Weil derjenige reich iſt, deſſen Vermoͤgen uͤberfluͤßiges enthaͤlt (§. 486.); ſo wird der Reichthum nach der Groͤſſe des uͤber- fluͤßigen Geldes geſchaͤtzt (§. 503.). Und derjenige iſt arm, welcher nicht mehr Geld mit ſeiner Arbeit erwerben kann,
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II. Th. 10. H. Von dem Werth der Sachen
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die Muͤntze einfuͤhren muͤße (§. 501.);
obgleich einige Voͤlcker unlegirtes, das iſt,
mit keinem andern Metall vermiſchtes und
ungepraͤgtes Gold und Silber anſtat des Gel-
des gebraucht.
§. 503.
Da der Werth aller Sachen durch Geld be-
ſtimmt wird (§. 494.); ſo wird die Groͤſ-
ſe des Vermoͤgens auch nach Gelde ge-
ſchaͤtzt, und das Geld, was einer wuͤrck-
lich beſitzt, dazu gezaͤhlt (§. 207.). Man
nennt aber baares Geld (pecuniam nume-
ratam), welches einer wuͤrcklich hat. Und
weil es gute oder ſichere Schulden (de-
bita exigibilia) ſind, wenn der Schuldner
geben kann, was er zu geben ſchuldig iſt, oder
wenn er bezahlen kann: Boͤſe oder ver-
lohrne Schulden (debita inexigibilia)
aber, wenn der Schuldner nicht bezahlen
kann; ſo werden die guten Schulden
bey Schaͤtzung der Groͤſſe des Vermoͤ-
gens dem baaren Gelde gleich geach-
tet, die ſich aber nicht eintreiben laſſen,
kommen nicht mit in Anſchlag.
§. 504.
Weil derjenige reich iſt, deſſen Vermoͤgen
uͤberfluͤßiges enthaͤlt (§. 486.); ſo wird der
Reichthum nach der Groͤſſe des uͤber-
fluͤßigen Geldes geſchaͤtzt (§. 503.). Und
derjenige iſt arm, welcher nicht mehr
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/350>, abgerufen am 23.11.2024.
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