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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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und dem Gelde.
angenommen wird, daß man es wieder einemdes Gel-
des.

andern geben kann, und solchergestalt stets aus
einer Hand in die andere kommt; so muß
es aus einer dauerhaften Materie be-
stehen, die
nämlich durch den Gebrauch
nicht leicht abgenutzt, noch, indem es
aufgehoben wird, verderben kann.

Und da es beqvem ist, wenn man einer klei-
nen Grösse von der Materie, aus welcher
das Geld besteht, einen solchen Werth beyle-
gen kann, der dem Werthe anderer Sachen
einer ansehnlichen Grösse gleich kommt; so
muß es aus einer solchen Materie ge-
macht werden, welche zu den künstli-
chen Sachen, die man häufig und un-
umgänglich nöthig hat, nicht erfor-
dert wird, und die nicht in solcher
Menge, wie andere zu haben.
Dahero
läßet sich leicht schliessen, daß Gold und
Silber sich zum Gelde am besten schi-
cke.
Weil doch aber ein jeder von dem Wer-
the Gewißheit haben, und dabey gesichert
seyn muß, daß die Materie nicht verfälscht
sey; so muß man auf das Geld das Verhält-
niß ausdrucken, welches es zu demjenigen hat,
was man im zählen für Eins annimmt, und
ein Zeichen der innern Güte darauf drucken,
das ist, das Geld muß geprägt wer-
den.

§. 502.

Das Geld, welches in gewisse Theile ge-Von der
Müntze.

theilt und geprägt ist, wird die Müntze (mo-

neta)
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und dem Gelde.
angenommen wird, daß man es wieder einemdes Gel-
des.

andern geben kann, und ſolchergeſtalt ſtets aus
einer Hand in die andere kommt; ſo muß
es aus einer dauerhaften Materie be-
ſtehen, die
naͤmlich durch den Gebrauch
nicht leicht abgenutzt, noch, indem es
aufgehoben wird, verderben kann.

Und da es beqvem iſt, wenn man einer klei-
nen Groͤſſe von der Materie, aus welcher
das Geld beſteht, einen ſolchen Werth beyle-
gen kann, der dem Werthe anderer Sachen
einer anſehnlichen Groͤſſe gleich kommt; ſo
muß es aus einer ſolchen Materie ge-
macht werden, welche zu den kuͤnſtli-
chen Sachen, die man haͤufig und un-
umgaͤnglich noͤthig hat, nicht erfor-
dert wird, und die nicht in ſolcher
Menge, wie andere zu haben.
Dahero
laͤßet ſich leicht ſchlieſſen, daß Gold und
Silber ſich zum Gelde am beſten ſchi-
cke.
Weil doch aber ein jeder von dem Wer-
the Gewißheit haben, und dabey geſichert
ſeyn muß, daß die Materie nicht verfaͤlſcht
ſey; ſo muß man auf das Geld das Verhaͤlt-
niß ausdrucken, welches es zu demjenigen hat,
was man im zaͤhlen fuͤr Eins annimmt, und
ein Zeichen der innern Guͤte darauf drucken,
das iſt, das Geld muß gepraͤgt wer-
den.

§. 502.

Das Geld, welches in gewiſſe Theile ge-Von der
Muͤntze.

theilt und gepraͤgt iſt, wird die Muͤntze (mo-

neta)
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[313/0349] und dem Gelde. angenommen wird, daß man es wieder einem andern geben kann, und ſolchergeſtalt ſtets aus einer Hand in die andere kommt; ſo muß es aus einer dauerhaften Materie be- ſtehen, die naͤmlich durch den Gebrauch nicht leicht abgenutzt, noch, indem es aufgehoben wird, verderben kann. Und da es beqvem iſt, wenn man einer klei- nen Groͤſſe von der Materie, aus welcher das Geld beſteht, einen ſolchen Werth beyle- gen kann, der dem Werthe anderer Sachen einer anſehnlichen Groͤſſe gleich kommt; ſo muß es aus einer ſolchen Materie ge- macht werden, welche zu den kuͤnſtli- chen Sachen, die man haͤufig und un- umgaͤnglich noͤthig hat, nicht erfor- dert wird, und die nicht in ſolcher Menge, wie andere zu haben. Dahero laͤßet ſich leicht ſchlieſſen, daß Gold und Silber ſich zum Gelde am beſten ſchi- cke. Weil doch aber ein jeder von dem Wer- the Gewißheit haben, und dabey geſichert ſeyn muß, daß die Materie nicht verfaͤlſcht ſey; ſo muß man auf das Geld das Verhaͤlt- niß ausdrucken, welches es zu demjenigen hat, was man im zaͤhlen fuͤr Eins annimmt, und ein Zeichen der innern Guͤte darauf drucken, das iſt, das Geld muß gepraͤgt wer- den. des Gel- des. §. 502. Das Geld, welches in gewiſſe Theile ge- theilt und gepraͤgt iſt, wird die Muͤntze (mo- neta) Von der Muͤntze. U 5

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/349>, abgerufen am 25.11.2024.