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Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.

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Wiederholte Versuche.
diese Haut formirt an dem obern stumpfen Ende
nicht wiederum ein Gewölbe, wie die Schale, son-
dern eine platte Fläche. An dieser Fläche ist sie
auch auf der darunter gelegenen folgenden Haut so
befestiget, daß sie sich nicht ohne Zerreißung von
derselben trennen läßt. Von dem übrigen Um-
fange des Eyes aber, wo sie das Gelbe und das
Weiße bedeckt, läßt sie sich leicht ablösen. Wenn
man diese Haut herunter nimmt, so folgt nunmeh-
ro die zweyte, die zwar ebenfalls ziemlich stark,
aber durchsichtig ist, so daß man nunmehro die
drey Theile des Eyes, und im Amnio den Fetus
selbst sehen kann. Sie ist wiederum eine allge-
meine Haut aller drey Theile des Eyes, und diese
werden noch durch dieselbe in eine Kugel zusam-
men gehalten. Malpigh hat dieses in der 54.
Figur im Anhange sehr schön und natürlich aus-
gedrückt. Es ist nemlich diese Haut diejenige,
welche Malpigh chorium nennt. Auf sie folgt
die dritte oder die zweyte durchsichtige, denn die er-
undurchsichtige muß eigentlich nicht mitgezehlt
werden; diese ist wiedrum allgemeiu, und sie hielt,
nachdem ich des Malpighs Chorium herunter-
gezogen hatte, noch immer die drey Theile des
Eyes in einem Kuchen zusammen, auf die Art,
wie Malpigh diese drey Theile, da sie noch ins
Chorium eingeschlossen waren, in der 54sten Figur
vorgestellt hat. Sie ist sehr subtil, und Mal-
pigh
hat sie dahero nicht wahrgenommen; er hat
sie allemal mit dem Chorio zugleich herunter ge-
zogen, als welches sehr leicht geschehen kann.

Man
S 3

Wiederholte Verſuche.
dieſe Haut formirt an dem obern ſtumpfen Ende
nicht wiederum ein Gewoͤlbe, wie die Schale, ſon-
dern eine platte Flaͤche. An dieſer Flaͤche iſt ſie
auch auf der darunter gelegenen folgenden Haut ſo
befeſtiget, daß ſie ſich nicht ohne Zerreißung von
derſelben trennen laͤßt. Von dem uͤbrigen Um-
fange des Eyes aber, wo ſie das Gelbe und das
Weiße bedeckt, laͤßt ſie ſich leicht abloͤſen. Wenn
man dieſe Haut herunter nimmt, ſo folgt nunmeh-
ro die zweyte, die zwar ebenfalls ziemlich ſtark,
aber durchſichtig iſt, ſo daß man nunmehro die
drey Theile des Eyes, und im Amnio den Fetus
ſelbſt ſehen kann. Sie iſt wiederum eine allge-
meine Haut aller drey Theile des Eyes, und dieſe
werden noch durch dieſelbe in eine Kugel zuſam-
men gehalten. Malpigh hat dieſes in der 54.
Figur im Anhange ſehr ſchoͤn und natuͤrlich aus-
gedruͤckt. Es iſt nemlich dieſe Haut diejenige,
welche Malpigh chorium nennt. Auf ſie folgt
die dritte oder die zweyte durchſichtige, denn die er-
undurchſichtige muß eigentlich nicht mitgezehlt
werden; dieſe iſt wiedrum allgemeiu, und ſie hielt,
nachdem ich des Malpighs Chorium herunter-
gezogen hatte, noch immer die drey Theile des
Eyes in einem Kuchen zuſammen, auf die Art,
wie Malpigh dieſe drey Theile, da ſie noch ins
Chorium eingeſchloſſen waren, in der 54ſten Figur
vorgeſtellt hat. Sie iſt ſehr ſubtil, und Mal-
pigh
hat ſie dahero nicht wahrgenommen; er hat
ſie allemal mit dem Chorio zugleich herunter ge-
zogen, als welches ſehr leicht geſchehen kann.

Man
S 3
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[277/0299] Wiederholte Verſuche. dieſe Haut formirt an dem obern ſtumpfen Ende nicht wiederum ein Gewoͤlbe, wie die Schale, ſon- dern eine platte Flaͤche. An dieſer Flaͤche iſt ſie auch auf der darunter gelegenen folgenden Haut ſo befeſtiget, daß ſie ſich nicht ohne Zerreißung von derſelben trennen laͤßt. Von dem uͤbrigen Um- fange des Eyes aber, wo ſie das Gelbe und das Weiße bedeckt, laͤßt ſie ſich leicht abloͤſen. Wenn man dieſe Haut herunter nimmt, ſo folgt nunmeh- ro die zweyte, die zwar ebenfalls ziemlich ſtark, aber durchſichtig iſt, ſo daß man nunmehro die drey Theile des Eyes, und im Amnio den Fetus ſelbſt ſehen kann. Sie iſt wiederum eine allge- meine Haut aller drey Theile des Eyes, und dieſe werden noch durch dieſelbe in eine Kugel zuſam- men gehalten. Malpigh hat dieſes in der 54. Figur im Anhange ſehr ſchoͤn und natuͤrlich aus- gedruͤckt. Es iſt nemlich dieſe Haut diejenige, welche Malpigh chorium nennt. Auf ſie folgt die dritte oder die zweyte durchſichtige, denn die er- undurchſichtige muß eigentlich nicht mitgezehlt werden; dieſe iſt wiedrum allgemeiu, und ſie hielt, nachdem ich des Malpighs Chorium herunter- gezogen hatte, noch immer die drey Theile des Eyes in einem Kuchen zuſammen, auf die Art, wie Malpigh dieſe drey Theile, da ſie noch ins Chorium eingeſchloſſen waren, in der 54ſten Figur vorgeſtellt hat. Sie iſt ſehr ſubtil, und Mal- pigh hat ſie dahero nicht wahrgenommen; er hat ſie allemal mit dem Chorio zugleich herunter ge- zogen, als welches ſehr leicht geſchehen kann. Man S 3

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Zitationshilfe: Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/299>, abgerufen am 22.11.2024.