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Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.

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6. Kap. Von der Conception.
Blatt in einer Pflanze entstehen kann,einer einfa-
chen Pflanze
für eine Be-
wandniß hat.
Sie hört nach
geschehener
Production
der Fruktifica-
tion auf.

daß nicht zugleich mit ihm mehrere,
und zugleich ein Ast hervorgebracht
würden, woran diese alle befestiget
sind. Jch habe an eben dem Orte zu-
gleich selbst aus der Entstehungsart
eines Blattes gezeigt, warum dieses
sich nothwendig so verhalte.

Aus einem andern Grunde, der sich in der
Folge bald von selbsten erklären wird, muß ich
jetzo noch hinzu setzen, daß auch nicht einmal ein
Blatt entstehen könne, daß nicht, nachdem nach
und nach mehrere Blätter auf ihm gefolget sind,
die alle an einem gemeinschaftlichen Ast fest sitzen,
endlich auch sogar eben so nothwendig, dafern das
Leben nicht unterbrochen wird, eine vollständige
Fruktification oder eine Blume und eine Frucht
zugleich mit erfolgen sollte, die ebenfalls mit zu
der besondern einfachen Pflanze gehöret, welche
die Blätter mit dem Ast zusammen genommen
vorstellen, und wodurch nunmehro endlich die gan-
ze Vegetation, oder Hervorbringung neuer vor
sich bestehender Theile, zu welcher gleich bey Her-
vorbringung des ersten Blatts schon der Grund
gelegt war, völlig beschlossen wird, eben so wie
solches bey den Thieren nach geschehener Pruduk-
tion des Eyes geschiehet, (§. 74.) so gar, daß we-
der aus dieser ersten Anlage, die gleich bey Her-
vorbringung des ersten Blatts bestimmt wurde,
noch ferner neue Theile entstehen können, noch
auch, daß solches durch eine neue hinzukommende

Ursache
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6. Kap. Von der Conception.
Blatt in einer Pflanze entſtehen kann,einer einfa-
chen Pflanze
für eine Be-
wandniß hat.
Sie hört nach
geſchehener
Production
der Fruktifica-
tion auf.

daß nicht zugleich mit ihm mehrere,
und zugleich ein Aſt hervorgebracht
wuͤrden, woran dieſe alle befeſtiget
ſind. Jch habe an eben dem Orte zu-
gleich ſelbſt aus der Entſtehungsart
eines Blattes gezeigt, warum dieſes
ſich nothwendig ſo verhalte.

Aus einem andern Grunde, der ſich in der
Folge bald von ſelbſten erklaͤren wird, muß ich
jetzo noch hinzu ſetzen, daß auch nicht einmal ein
Blatt entſtehen koͤnne, daß nicht, nachdem nach
und nach mehrere Blaͤtter auf ihm gefolget ſind,
die alle an einem gemeinſchaftlichen Aſt feſt ſitzen,
endlich auch ſogar eben ſo nothwendig, dafern das
Leben nicht unterbrochen wird, eine vollſtaͤndige
Fruktification oder eine Blume und eine Frucht
zugleich mit erfolgen ſollte, die ebenfalls mit zu
der beſondern einfachen Pflanze gehoͤret, welche
die Blaͤtter mit dem Aſt zuſammen genommen
vorſtellen, und wodurch nunmehro endlich die gan-
ze Vegetation, oder Hervorbringung neuer vor
ſich beſtehender Theile, zu welcher gleich bey Her-
vorbringung des erſten Blatts ſchon der Grund
gelegt war, voͤllig beſchloſſen wird, eben ſo wie
ſolches bey den Thieren nach geſchehener Pruduk-
tion des Eyes geſchiehet, (§. 74.) ſo gar, daß we-
der aus dieſer erſten Anlage, die gleich bey Her-
vorbringung des erſten Blatts beſtimmt wurde,
noch ferner neue Theile entſtehen koͤnnen, noch
auch, daß ſolches durch eine neue hinzukommende

Urſache
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[227/0249] 6. Kap. Von der Conception. Blatt in einer Pflanze entſtehen kann, daß nicht zugleich mit ihm mehrere, und zugleich ein Aſt hervorgebracht wuͤrden, woran dieſe alle befeſtiget ſind. Jch habe an eben dem Orte zu- gleich ſelbſt aus der Entſtehungsart eines Blattes gezeigt, warum dieſes ſich nothwendig ſo verhalte. einer einfa- chen Pflanze für eine Be- wandniß hat. Sie hört nach geſchehener Production der Fruktifica- tion auf. Aus einem andern Grunde, der ſich in der Folge bald von ſelbſten erklaͤren wird, muß ich jetzo noch hinzu ſetzen, daß auch nicht einmal ein Blatt entſtehen koͤnne, daß nicht, nachdem nach und nach mehrere Blaͤtter auf ihm gefolget ſind, die alle an einem gemeinſchaftlichen Aſt feſt ſitzen, endlich auch ſogar eben ſo nothwendig, dafern das Leben nicht unterbrochen wird, eine vollſtaͤndige Fruktification oder eine Blume und eine Frucht zugleich mit erfolgen ſollte, die ebenfalls mit zu der beſondern einfachen Pflanze gehoͤret, welche die Blaͤtter mit dem Aſt zuſammen genommen vorſtellen, und wodurch nunmehro endlich die gan- ze Vegetation, oder Hervorbringung neuer vor ſich beſtehender Theile, zu welcher gleich bey Her- vorbringung des erſten Blatts ſchon der Grund gelegt war, voͤllig beſchloſſen wird, eben ſo wie ſolches bey den Thieren nach geſchehener Pruduk- tion des Eyes geſchiehet, (§. 74.) ſo gar, daß we- der aus dieſer erſten Anlage, die gleich bey Her- vorbringung des erſten Blatts beſtimmt wurde, noch ferner neue Theile entſtehen koͤnnen, noch auch, daß ſolches durch eine neue hinzukommende Urſache P 2

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Zitationshilfe: Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/249>, abgerufen am 22.11.2024.