Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.

Bild:
<< vorherige Seite

der vor sich bestehenden etc.
fängt nunmehro an eine Substanz, die der vori-
gen Seitenkante in allem ähnlich ist, sich zu excer-
niren; sie besteht aus Kügelchen, wie die vorige,
sie nimmt die ganze vordere Fläche des Rückgra-
des ein, und ich halte sie wiederum für ein zartes
zellenförmiges Gewebe. Hiervon dependirt eine
besondere Erscheinung. Nemlich der Embryo ver-
ändert zu dieser Zeit oder kurz nachhero seine Lage,
er drehet sich um; da er bishero auf seine Vorder-
fläche gelegen hat, so wirft er sich auf die eine
Seite, und dieses geht so zu; die zellenförmige
Substanz welche vorwärts excernirt wird, zieht den
Embryo nach forne zu zusammen, und zwar all-
mählig um so viel mehr, je solider die Substanz
wird; daher sehen Sie in der eilften Figur meiner
Dissertation, die ich ohne besondere Absicht so ge-
zeichnet habe, wie ich sie gesehn habe, und wo der
Embryo noch so, wie in der fünften Figur, auf
seine Vorderfläche liegt, den Schwanz und den
obern Theil des Rückgrades schon etwas gekrümmt,
da im Gegentheil der jüngere in der fünften Figur
noch schnurgerade ausgestreckt liegt. Jn der Fol-
ge ist es bekannt, daß sich der Embryo endlich so
weit zusammen zieht, daß er mit seinem dicken Ko-
pfe beynahe den Schwanz erreicht, und auch in
meiner dreyzehenden Figur, wo der Embryo schon
auf der Seite liegt, sehen Sie schon eine sehr merk-
liche Krümmung des Rückgrades, und besonders
des Schwanzes, mit einem Theil der zellenförmi-
gen Substanz, wodurch er zusammengezogen ist,
und aus der die Nieren werden. Ganz |zuletzt

wird
O 4

der vor ſich beſtehenden ꝛc.
faͤngt nunmehro an eine Subſtanz, die der vori-
gen Seitenkante in allem aͤhnlich iſt, ſich zu excer-
niren; ſie beſteht aus Kuͤgelchen, wie die vorige,
ſie nimmt die ganze vordere Flaͤche des Ruͤckgra-
des ein, und ich halte ſie wiederum fuͤr ein zartes
zellenfoͤrmiges Gewebe. Hiervon dependirt eine
beſondere Erſcheinung. Nemlich der Embryo ver-
aͤndert zu dieſer Zeit oder kurz nachhero ſeine Lage,
er drehet ſich um; da er bishero auf ſeine Vorder-
flaͤche gelegen hat, ſo wirft er ſich auf die eine
Seite, und dieſes geht ſo zu; die zellenfoͤrmige
Subſtanz welche vorwaͤrts excernirt wird, zieht den
Embryo nach forne zu zuſammen, und zwar all-
maͤhlig um ſo viel mehr, je ſolider die Subſtanz
wird; daher ſehen Sie in der eilften Figur meiner
Diſſertation, die ich ohne beſondere Abſicht ſo ge-
zeichnet habe, wie ich ſie geſehn habe, und wo der
Embryo noch ſo, wie in der fuͤnften Figur, auf
ſeine Vorderflaͤche liegt, den Schwanz und den
obern Theil des Ruͤckgrades ſchon etwas gekruͤmmt,
da im Gegentheil der juͤngere in der fuͤnften Figur
noch ſchnurgerade ausgeſtreckt liegt. Jn der Fol-
ge iſt es bekannt, daß ſich der Embryo endlich ſo
weit zuſammen zieht, daß er mit ſeinem dicken Ko-
pfe beynahe den Schwanz erreicht, und auch in
meiner dreyzehenden Figur, wo der Embryo ſchon
auf der Seite liegt, ſehen Sie ſchon eine ſehr merk-
liche Kruͤmmung des Ruͤckgrades, und beſonders
des Schwanzes, mit einem Theil der zellenfoͤrmi-
gen Subſtanz, wodurch er zuſammengezogen iſt,
und aus der die Nieren werden. Ganz |zuletzt

wird
O 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0237" n="215"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der vor &#x017F;ich be&#x017F;tehenden &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
fa&#x0364;ngt nunmehro an eine Sub&#x017F;tanz, die der vori-<lb/>
gen Seitenkante in allem a&#x0364;hnlich i&#x017F;t, &#x017F;ich zu excer-<lb/>
niren; &#x017F;ie be&#x017F;teht aus Ku&#x0364;gelchen, wie die vorige,<lb/>
&#x017F;ie nimmt die ganze vordere Fla&#x0364;che des Ru&#x0364;ckgra-<lb/>
des ein, und ich halte &#x017F;ie wiederum fu&#x0364;r ein zartes<lb/>
zellenfo&#x0364;rmiges Gewebe. Hiervon dependirt eine<lb/>
be&#x017F;ondere Er&#x017F;cheinung. Nemlich der Embryo ver-<lb/>
a&#x0364;ndert zu die&#x017F;er Zeit oder kurz nachhero &#x017F;eine Lage,<lb/>
er drehet &#x017F;ich um; da er bishero auf &#x017F;eine Vorder-<lb/>
fla&#x0364;che gelegen hat, &#x017F;o wirft er &#x017F;ich auf die eine<lb/>
Seite, und die&#x017F;es geht &#x017F;o zu; die zellenfo&#x0364;rmige<lb/>
Sub&#x017F;tanz welche vorwa&#x0364;rts excernirt wird, zieht den<lb/>
Embryo nach forne zu zu&#x017F;ammen, und zwar all-<lb/>
ma&#x0364;hlig um &#x017F;o viel mehr, je &#x017F;olider die Sub&#x017F;tanz<lb/>
wird; daher &#x017F;ehen Sie in der eilften Figur meiner<lb/>
Di&#x017F;&#x017F;ertation, die ich ohne be&#x017F;ondere Ab&#x017F;icht &#x017F;o ge-<lb/>
zeichnet habe, wie ich &#x017F;ie ge&#x017F;ehn habe, und wo der<lb/>
Embryo noch &#x017F;o, wie in der fu&#x0364;nften Figur, auf<lb/>
&#x017F;eine Vorderfla&#x0364;che liegt, den Schwanz und den<lb/>
obern Theil des Ru&#x0364;ckgrades &#x017F;chon etwas gekru&#x0364;mmt,<lb/>
da im Gegentheil der ju&#x0364;ngere in der fu&#x0364;nften Figur<lb/>
noch &#x017F;chnurgerade ausge&#x017F;treckt liegt. Jn der Fol-<lb/>
ge i&#x017F;t es bekannt, daß &#x017F;ich der Embryo endlich &#x017F;o<lb/>
weit zu&#x017F;ammen zieht, daß er mit &#x017F;einem dicken Ko-<lb/>
pfe beynahe den Schwanz erreicht, und auch in<lb/>
meiner dreyzehenden Figur, wo der Embryo &#x017F;chon<lb/>
auf der Seite liegt, &#x017F;ehen Sie &#x017F;chon eine &#x017F;ehr merk-<lb/>
liche Kru&#x0364;mmung des Ru&#x0364;ckgrades, und be&#x017F;onders<lb/>
des Schwanzes, mit einem Theil der zellenfo&#x0364;rmi-<lb/>
gen Sub&#x017F;tanz, wodurch er zu&#x017F;ammengezogen i&#x017F;t,<lb/>
und aus der die Nieren werden. Ganz |zuletzt<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O 4</fw><fw place="bottom" type="catch">wird</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[215/0237] der vor ſich beſtehenden ꝛc. faͤngt nunmehro an eine Subſtanz, die der vori- gen Seitenkante in allem aͤhnlich iſt, ſich zu excer- niren; ſie beſteht aus Kuͤgelchen, wie die vorige, ſie nimmt die ganze vordere Flaͤche des Ruͤckgra- des ein, und ich halte ſie wiederum fuͤr ein zartes zellenfoͤrmiges Gewebe. Hiervon dependirt eine beſondere Erſcheinung. Nemlich der Embryo ver- aͤndert zu dieſer Zeit oder kurz nachhero ſeine Lage, er drehet ſich um; da er bishero auf ſeine Vorder- flaͤche gelegen hat, ſo wirft er ſich auf die eine Seite, und dieſes geht ſo zu; die zellenfoͤrmige Subſtanz welche vorwaͤrts excernirt wird, zieht den Embryo nach forne zu zuſammen, und zwar all- maͤhlig um ſo viel mehr, je ſolider die Subſtanz wird; daher ſehen Sie in der eilften Figur meiner Diſſertation, die ich ohne beſondere Abſicht ſo ge- zeichnet habe, wie ich ſie geſehn habe, und wo der Embryo noch ſo, wie in der fuͤnften Figur, auf ſeine Vorderflaͤche liegt, den Schwanz und den obern Theil des Ruͤckgrades ſchon etwas gekruͤmmt, da im Gegentheil der juͤngere in der fuͤnften Figur noch ſchnurgerade ausgeſtreckt liegt. Jn der Fol- ge iſt es bekannt, daß ſich der Embryo endlich ſo weit zuſammen zieht, daß er mit ſeinem dicken Ko- pfe beynahe den Schwanz erreicht, und auch in meiner dreyzehenden Figur, wo der Embryo ſchon auf der Seite liegt, ſehen Sie ſchon eine ſehr merk- liche Kruͤmmung des Ruͤckgrades, und beſonders des Schwanzes, mit einem Theil der zellenfoͤrmi- gen Subſtanz, wodurch er zuſammengezogen iſt, und aus der die Nieren werden. Ganz |zuletzt wird O 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/237
Zitationshilfe: Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/237>, abgerufen am 23.11.2024.