der Folge weiter verhält, wollen wir hernach sehn; vorjetzo aber wollen wir die Flügel und Füße verfolgen.
§. 70.
Diese, wenn sie sich in Hügel anDer Zähen. ihren Orten zusammen gezogen haben, bleiben alsdann lange unverändert, nur daß sie in ihrer Größe zunehmen, und ihre äußerliche Figur ein wenig ändern. Jch habe diese Flügel und Füße in Embryonen, die schon Eingeweide im Unterleibe hatten, noch immer an ihren Enden ab- gerundet, mit einem stumpfen runden Rande ter- minirt und ohne den geringsten Ansatz zu den Zä- hen gefunden. Endlich aber müssen nothwendig an diesem abgestumpften Ende der Füße aus die- sen die Zähen excernirt werden. Jch habe den ersten Anfang der Zähen niemals beobachtet; ich will aber ihre Formation einmal analogisch muthmassen, und ich bin versichert, man wird es bey angestellten Versuchen, die hierbey leicht sind, nicht anders befinden. Die Zähen müssen also wiederum bey einem Vogel, der gespaltene Klauen hat, oder bey einem vierfüßigen Thiere von dieser Art, so wie die Seitenrippen an den eingeschnittenen Blättern der Pflanzen, im An- fange unter der Gestalt kleiner Hügel zum Vor- schein kommen, die sich allmählig verlängern, bey den Wasservögeln aber, wie bey Enten, wird sich an dem abgestumpften Ende des Fußes, so wie bey den einfachen Blättern, ein dünner durchsich- tiger Rand, oder eine Kante excerniren; in dieser
werden
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der vor ſich ſelbſt beſtehenden ꝛc.
der Folge weiter verhaͤlt, wollen wir hernach ſehn; vorjetzo aber wollen wir die Fluͤgel und Fuͤße verfolgen.
§. 70.
Dieſe, wenn ſie ſich in Huͤgel anDer Zähen. ihren Orten zuſammen gezogen haben, bleiben alsdann lange unveraͤndert, nur daß ſie in ihrer Groͤße zunehmen, und ihre aͤußerliche Figur ein wenig aͤndern. Jch habe dieſe Fluͤgel und Fuͤße in Embryonen, die ſchon Eingeweide im Unterleibe hatten, noch immer an ihren Enden ab- gerundet, mit einem ſtumpfen runden Rande ter- minirt und ohne den geringſten Anſatz zu den Zaͤ- hen gefunden. Endlich aber muͤſſen nothwendig an dieſem abgeſtumpften Ende der Fuͤße aus die- ſen die Zaͤhen excernirt werden. Jch habe den erſten Anfang der Zaͤhen niemals beobachtet; ich will aber ihre Formation einmal analogiſch muthmaſſen, und ich bin verſichert, man wird es bey angeſtellten Verſuchen, die hierbey leicht ſind, nicht anders befinden. Die Zaͤhen muͤſſen alſo wiederum bey einem Vogel, der geſpaltene Klauen hat, oder bey einem vierfuͤßigen Thiere von dieſer Art, ſo wie die Seitenrippen an den eingeſchnittenen Blaͤttern der Pflanzen, im An- fange unter der Geſtalt kleiner Huͤgel zum Vor- ſchein kommen, die ſich allmaͤhlig verlaͤngern, bey den Waſſervoͤgeln aber, wie bey Enten, wird ſich an dem abgeſtumpften Ende des Fußes, ſo wie bey den einfachen Blaͤttern, ein duͤnner durchſich- tiger Rand, oder eine Kante excerniren; in dieſer
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der vor ſich ſelbſt beſtehenden ꝛc.
der Folge weiter verhaͤlt, wollen wir hernach ſehn;
vorjetzo aber wollen wir die Fluͤgel und Fuͤße
verfolgen.
§. 70.
Dieſe, wenn ſie ſich in Huͤgel an
ihren Orten zuſammen gezogen haben,
bleiben alsdann lange unveraͤndert, nur daß ſie in
ihrer Groͤße zunehmen, und ihre aͤußerliche Figur
ein wenig aͤndern. Jch habe dieſe Fluͤgel und
Fuͤße in Embryonen, die ſchon Eingeweide im
Unterleibe hatten, noch immer an ihren Enden ab-
gerundet, mit einem ſtumpfen runden Rande ter-
minirt und ohne den geringſten Anſatz zu den Zaͤ-
hen gefunden. Endlich aber muͤſſen nothwendig
an dieſem abgeſtumpften Ende der Fuͤße aus die-
ſen die Zaͤhen excernirt werden. Jch habe den
erſten Anfang der Zaͤhen niemals beobachtet;
ich will aber ihre Formation einmal analogiſch
muthmaſſen, und ich bin verſichert, man wird
es bey angeſtellten Verſuchen, die hierbey leicht
ſind, nicht anders befinden. Die Zaͤhen muͤſſen
alſo wiederum bey einem Vogel, der geſpaltene
Klauen hat, oder bey einem vierfuͤßigen Thiere
von dieſer Art, ſo wie die Seitenrippen an den
eingeſchnittenen Blaͤttern der Pflanzen, im An-
fange unter der Geſtalt kleiner Huͤgel zum Vor-
ſchein kommen, die ſich allmaͤhlig verlaͤngern, bey
den Waſſervoͤgeln aber, wie bey Enten, wird ſich
an dem abgeſtumpften Ende des Fußes, ſo wie
bey den einfachen Blaͤttern, ein duͤnner durchſich-
tiger Rand, oder eine Kante excerniren; in dieſer
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Der Zähen.
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Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/235>, abgerufen am 17.02.2025.
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