halten gewesen sind, nunmehro ausdurch eine Ex- cretion. demselben, oder so gar aus dem Kör- per der Pflanze oder des Thieres herausgetrieben werden. Jch will bey den Thieren nur die Milch und das semen virile und bey den Pflanzen wie- derum den Blumenstaub und die klebrigte Mate- rie, mit welcher bey einigen Pflanzen die jungen Blätter in dem Auge überzogen zu seyn pflegen, zum Exempel anführen.
Man nennt diese Würkungen der Natur in den Pflanzen und Thieren Absonderungen, Excre- tionen. Jch |sage also, dieser etwas zähe Saft, woraus jene kleine Tropfen, als die ersten Anfän- ge des Saamens und der Saamenkapsel, beste- hen, ist ebenfalls weiter nichts, als ein solcher Saft, der vorher in den Gefäßen der Pflanze und in den Bläschen oder in der Substanz, (wie diese übrigens auch organisirt, oder gar nicht organi- sirt gewesen seyn mag,) desjenigen Theils, an welchem der Tropfen fest hengt, enthalten gewe- sen, und hernach durch eine Art der Absonderung oder Excretion aus ihn herausgetrieben wor- den ist.
Daß er ein wahrer Saft sey, lehrt die Er- fahrung, und daß er in der Pflanze vorher ent- halten gewesen, und unmittelbar aus dem Theil, woran der Tropfen festhängt, herausgetrieben worden sey, daran wird niemand zweifeln. Jch sehe also nicht ein, warum es nöthig wäre, diese
Ent-
der vor ſich ſelbſt beſtehenden, ꝛc.
halten geweſen ſind, nunmehro ausdurch eine Ex- cretion. demſelben, oder ſo gar aus dem Koͤr- per der Pflanze oder des Thieres herausgetrieben werden. Jch will bey den Thieren nur die Milch und das ſemen virile und bey den Pflanzen wie- derum den Blumenſtaub und die klebrigte Mate- rie, mit welcher bey einigen Pflanzen die jungen Blaͤtter in dem Auge uͤberzogen zu ſeyn pflegen, zum Exempel anfuͤhren.
Man nennt dieſe Wuͤrkungen der Natur in den Pflanzen und Thieren Abſonderungen, Excre- tionen. Jch |ſage alſo, dieſer etwas zaͤhe Saft, woraus jene kleine Tropfen, als die erſten Anfaͤn- ge des Saamens und der Saamenkapſel, beſte- hen, iſt ebenfalls weiter nichts, als ein ſolcher Saft, der vorher in den Gefaͤßen der Pflanze und in den Blaͤschen oder in der Subſtanz, (wie dieſe uͤbrigens auch organiſirt, oder gar nicht organi- ſirt geweſen ſeyn mag,) desjenigen Theils, an welchem der Tropfen feſt hengt, enthalten gewe- ſen, und hernach durch eine Art der Abſonderung oder Excretion aus ihn herausgetrieben wor- den iſt.
Daß er ein wahrer Saft ſey, lehrt die Er- fahrung, und daß er in der Pflanze vorher ent- halten geweſen, und unmittelbar aus dem Theil, woran der Tropfen feſthaͤngt, herausgetrieben worden ſey, daran wird niemand zweifeln. Jch ſehe alſo nicht ein, warum es noͤthig waͤre, dieſe
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[189/0211]
der vor ſich ſelbſt beſtehenden, ꝛc.
halten geweſen ſind, nunmehro aus
demſelben, oder ſo gar aus dem Koͤr-
per der Pflanze oder des Thieres herausgetrieben
werden. Jch will bey den Thieren nur die Milch
und das ſemen virile und bey den Pflanzen wie-
derum den Blumenſtaub und die klebrigte Mate-
rie, mit welcher bey einigen Pflanzen die jungen
Blaͤtter in dem Auge uͤberzogen zu ſeyn pflegen,
zum Exempel anfuͤhren.
durch eine Ex-
cretion.
Man nennt dieſe Wuͤrkungen der Natur in
den Pflanzen und Thieren Abſonderungen, Excre-
tionen. Jch |ſage alſo, dieſer etwas zaͤhe Saft,
woraus jene kleine Tropfen, als die erſten Anfaͤn-
ge des Saamens und der Saamenkapſel, beſte-
hen, iſt ebenfalls weiter nichts, als ein ſolcher
Saft, der vorher in den Gefaͤßen der Pflanze und
in den Blaͤschen oder in der Subſtanz, (wie dieſe
uͤbrigens auch organiſirt, oder gar nicht organi-
ſirt geweſen ſeyn mag,) desjenigen Theils, an
welchem der Tropfen feſt hengt, enthalten gewe-
ſen, und hernach durch eine Art der Abſonderung
oder Excretion aus ihn herausgetrieben wor-
den iſt.
Daß er ein wahrer Saft ſey, lehrt die Er-
fahrung, und daß er in der Pflanze vorher ent-
halten geweſen, und unmittelbar aus dem Theil,
woran der Tropfen feſthaͤngt, herausgetrieben
worden ſey, daran wird niemand zweifeln. Jch
ſehe alſo nicht ein, warum es noͤthig waͤre, dieſe
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Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/211>, abgerufen am 27.07.2024.
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