Jch berufe mich also, um meine Beweise anzustellen, auf die Beobachtungen, welche ich im 178 und 179, besonders aber im 178 §. wel- chen ich auch in dem oben citirten Scholio ange- führt habe, vorgetragen, in der 4ten, 7ten, 8ten und 10ten besonders in der 4ten Figur aber ge- zeichnet habe. Diese Beobachtungen enthalten die Stützen, auf welchen ich so wohl meine Theo- rie von der Formation der Gefäße, als auch die- se Wahrheit gegründet habe, daß zu denen Zei- ten, wenn der Embryo noch so wie hier beschaf- fen ist, noch keine Gefäße in der area seyn. Das in der 4ten Figur gezeichnete Stück der area lehrt uns die Formation der Gefäße so offenbar, daß man sie gleichsam mit Augen sieht. Diese will ich also zuvor aus dieser Beobachtung zeigen, und alsdann auch daraus wieder beweisen, daß eben jetzo in dieser area noch keine Gefäße da seyn. Man sieht also in dieser Figur, die ich so accurat und mit so großem Fleiß nach der Natur gezeichnet habe, daß auch fast kein Punckt ist, den ich nicht in meinem Original gesehen hätte, daß die kör- nigte Materie, die vorhin, wie in fig. 1. eben gleich und aneinander hangend gewesen ist, nun- mehro in große, der Figur nach unbestimmte, und hin und wider noch zusammenhangende Stücke, a. a. zerfallen sey. Dieses sieht man, und es ist also daran kein Zweifel. Man sieht aber ferner, daß diese Trennung der körnigten Materie der area, von dem mehr und mehr eindringen- den flüßigen Wesen, welches man in den ent-
stan-
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die wider die Theorie des Verf. ꝛc.
Jch berufe mich alſo, um meine Beweiſe anzuſtellen, auf die Beobachtungen, welche ich im 178 und 179, beſonders aber im 178 §. wel- chen ich auch in dem oben citirten Scholio ange- fuͤhrt habe, vorgetragen, in der 4ten, 7ten, 8ten und 10ten beſonders in der 4ten Figur aber ge- zeichnet habe. Dieſe Beobachtungen enthalten die Stuͤtzen, auf welchen ich ſo wohl meine Theo- rie von der Formation der Gefaͤße, als auch die- ſe Wahrheit gegruͤndet habe, daß zu denen Zei- ten, wenn der Embryo noch ſo wie hier beſchaf- fen iſt, noch keine Gefaͤße in der area ſeyn. Das in der 4ten Figur gezeichnete Stuͤck der area lehrt uns die Formation der Gefaͤße ſo offenbar, daß man ſie gleichſam mit Augen ſieht. Dieſe will ich alſo zuvor aus dieſer Beobachtung zeigen, und alsdann auch daraus wieder beweiſen, daß eben jetzo in dieſer area noch keine Gefaͤße da ſeyn. Man ſieht alſo in dieſer Figur, die ich ſo accurat und mit ſo großem Fleiß nach der Natur gezeichnet habe, daß auch faſt kein Punckt iſt, den ich nicht in meinem Original geſehen haͤtte, daß die koͤr- nigte Materie, die vorhin, wie in fig. 1. eben gleich und aneinander hangend geweſen iſt, nun- mehro in große, der Figur nach unbeſtimmte, und hin und wider noch zuſammenhangende Stuͤcke, a. a. zerfallen ſey. Dieſes ſieht man, und es iſt alſo daran kein Zweifel. Man ſieht aber ferner, daß dieſe Trennung der koͤrnigten Materie der area, von dem mehr und mehr eindringen- den fluͤßigen Weſen, welches man in den ent-
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die wider die Theorie des Verf. ꝛc.
Jch berufe mich alſo, um meine Beweiſe
anzuſtellen, auf die Beobachtungen, welche ich
im 178 und 179, beſonders aber im 178 §. wel-
chen ich auch in dem oben citirten Scholio ange-
fuͤhrt habe, vorgetragen, in der 4ten, 7ten, 8ten
und 10ten beſonders in der 4ten Figur aber ge-
zeichnet habe. Dieſe Beobachtungen enthalten
die Stuͤtzen, auf welchen ich ſo wohl meine Theo-
rie von der Formation der Gefaͤße, als auch die-
ſe Wahrheit gegruͤndet habe, daß zu denen Zei-
ten, wenn der Embryo noch ſo wie hier beſchaf-
fen iſt, noch keine Gefaͤße in der area ſeyn. Das
in der 4ten Figur gezeichnete Stuͤck der area lehrt
uns die Formation der Gefaͤße ſo offenbar, daß
man ſie gleichſam mit Augen ſieht. Dieſe will
ich alſo zuvor aus dieſer Beobachtung zeigen, und
alsdann auch daraus wieder beweiſen, daß eben
jetzo in dieſer area noch keine Gefaͤße da ſeyn. Man
ſieht alſo in dieſer Figur, die ich ſo accurat und
mit ſo großem Fleiß nach der Natur gezeichnet
habe, daß auch faſt kein Punckt iſt, den ich nicht
in meinem Original geſehen haͤtte, daß die koͤr-
nigte Materie, die vorhin, wie in fig. 1. eben
gleich und aneinander hangend geweſen iſt, nun-
mehro in große, der Figur nach unbeſtimmte, und
hin und wider noch zuſammenhangende Stuͤcke,
a. a. zerfallen ſey. Dieſes ſieht man, und es iſt
alſo daran kein Zweifel. Man ſieht aber ferner,
daß dieſe Trennung der koͤrnigten Materie der
area, von dem mehr und mehr eindringen-
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Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/103>, abgerufen am 28.07.2024.
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