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F. v. W. [Margarethe von Wolff]: Gemüth und Selbstsucht. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–86. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Jugend, aber man merkt es ihr an, daß sie von Anbeginn der feinsten Bildung theilhaftig geworden ist. Emmy ist ohne Zweifel sehr niedlich, aber ihr mangelt der Blütenhauch, den nur das Leben in den auserwähltesten Kreisen zu verleihen scheint. Immer, selbst in ihrem Muthwillen weiblich, flößt sie gleichwohl die Scheu nicht ein, welche man da empfindet, wo ein gewisses vornehmes Zurückziehen sich eigentlich mehr ahnen als bemerken läßt. -- Vielleicht würde es dir gelingen, solchen Mangel ihr bemerkbar zu machen. Vieles in der Art läßt sich erwerben. -- Die anmuthige ältere Schwester erinnert mehr an dich, theure Sophie; auch aus ihrem Benehmen leuchtet übrigens das Gepräge einer Bildung, wie solche leider nur die Cirkel gewähren, in welchen diese beiden Damen aufgewachsen sind. Sie hat die schönsten Augen, welche ich jemals sah, Augen wie man sie überhaupt nur in diesem bevorzugten Lande erblickt, und deren eigentlicher Ausdruck eben so wohl wie ihre Färbung sich schwer angeben ließe. Es liegt Alles darin, was zu rühren, zu beschäftigen und anzuziehen vermag. Diese angenehme Familie bewohnt einen Landsitz am Ufer der Themse, den man in jedem Lande der Welt beneidenswerth nennen würde. Die Wohnung verdient den Namen einer Villa, in dem erfreulichen Sinne, welchen wir Nordländer damit verbinden, und ein vortrefflich eingerichteter Park, der zu den Ufern des schönen Flusses führt, erfreut die Lustwandelnden durch die Ueberlegung,

Jugend, aber man merkt es ihr an, daß sie von Anbeginn der feinsten Bildung theilhaftig geworden ist. Emmy ist ohne Zweifel sehr niedlich, aber ihr mangelt der Blütenhauch, den nur das Leben in den auserwähltesten Kreisen zu verleihen scheint. Immer, selbst in ihrem Muthwillen weiblich, flößt sie gleichwohl die Scheu nicht ein, welche man da empfindet, wo ein gewisses vornehmes Zurückziehen sich eigentlich mehr ahnen als bemerken läßt. — Vielleicht würde es dir gelingen, solchen Mangel ihr bemerkbar zu machen. Vieles in der Art läßt sich erwerben. — Die anmuthige ältere Schwester erinnert mehr an dich, theure Sophie; auch aus ihrem Benehmen leuchtet übrigens das Gepräge einer Bildung, wie solche leider nur die Cirkel gewähren, in welchen diese beiden Damen aufgewachsen sind. Sie hat die schönsten Augen, welche ich jemals sah, Augen wie man sie überhaupt nur in diesem bevorzugten Lande erblickt, und deren eigentlicher Ausdruck eben so wohl wie ihre Färbung sich schwer angeben ließe. Es liegt Alles darin, was zu rühren, zu beschäftigen und anzuziehen vermag. Diese angenehme Familie bewohnt einen Landsitz am Ufer der Themse, den man in jedem Lande der Welt beneidenswerth nennen würde. Die Wohnung verdient den Namen einer Villa, in dem erfreulichen Sinne, welchen wir Nordländer damit verbinden, und ein vortrefflich eingerichteter Park, der zu den Ufern des schönen Flusses führt, erfreut die Lustwandelnden durch die Ueberlegung,

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T13:52:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T13:52:17Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: F. v. W. [Margarethe von Wolff]: Gemüth und Selbstsucht. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–86. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_selbstsucht_1910/67>, abgerufen am 21.11.2024.