Wolff, Eugen: Poetik: Die Gesetze der Poesie in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Ein Grundriß. Oldenburg u. a., 1899.pwo_119.001 B. Die lyrische Dichtung. pwo_119.002 § 62. pwo_119.003 pwo_119.004Voraussetzung der lyrischen Form. Die epische Objektivität sahen wir sich zunehmend in lyrische pwo_119.005 Der allmähliche Aufstieg der subjektiven Empfindung über die pwo_119.014 pwo_119.016 § 63. pwo_119.017 pwo_119.018Die orientalische Lyrik. Von der ältesten Lyrik ein Bild zu entwerfen, wird uns nur pwo_119.019 Unsere Kenntnis der orientalischen Poesieen reicht nicht so pwo_119.024 pwo_119.001 B. Die lyrische Dichtung. pwo_119.002 § 62. pwo_119.003 pwo_119.004Voraussetzung der lyrischen Form. Die epische Objektivität sahen wir sich zunehmend in lyrische pwo_119.005 Der allmähliche Aufstieg der subjektiven Empfindung über die pwo_119.014 pwo_119.016 § 63. pwo_119.017 pwo_119.018Die orientalische Lyrik. Von der ältesten Lyrik ein Bild zu entwerfen, wird uns nur pwo_119.019 Unsere Kenntnis der orientalischen Poesieen reicht nicht so pwo_119.024 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0133" n="E119"/> </div> </div> <div n="2"> <lb n="pwo_119.001"/> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">B</hi>. Die lyrische Dichtung.</hi> </head> <div n="3"> <lb n="pwo_119.002"/> <head> <hi rendition="#c">§ 62. <lb n="pwo_119.003"/> Voraussetzung der lyrischen Form.</hi> </head> <lb n="pwo_119.004"/> <p> Die epische Objektivität sahen wir sich zunehmend in lyrische <lb n="pwo_119.005"/> Gefühle auflösen, indem der Dichter nicht sowohl die für ihn beglaubigten <lb n="pwo_119.006"/> <hi rendition="#g">Thatsachen</hi> aus der <hi rendition="#g">Vergangenheit</hi> als vielmehr seine <lb n="pwo_119.007"/> <hi rendition="#g">gegenwärtige Empfindung</hi> über dieselben kundgiebt. Die Empfindung, <lb n="pwo_119.008"/> die sich ursprünglich in die Thatsachen völlig ergossen hatte, <lb n="pwo_119.009"/> tritt ihnen nun mit erwachtem Bewußtsein ihrer selbst gegenüber, und <lb n="pwo_119.010"/> damit wird klar, daß beide Faktoren: die <hi rendition="#g">außerhalb</hi> des Dichters <lb n="pwo_119.011"/> ruhenden Gegenstände und das <hi rendition="#g">in</hi> ihm ruhende Gefühl, zu einander <lb n="pwo_119.012"/> in ein verschiedenes Verhältnis treten können.</p> <lb n="pwo_119.013"/> <p> Der allmähliche Aufstieg der subjektiven Empfindung über die <lb n="pwo_119.014"/> objektive Darstellung von Thatsachen bezeichnet den Entstehungsprozeß <lb n="pwo_119.015"/> der lyrischen Form.</p> </div> <div n="3"> <lb n="pwo_119.016"/> <head> <hi rendition="#c">§ 63. <lb n="pwo_119.017"/> Die orientalische Lyrik.</hi> </head> <lb n="pwo_119.018"/> <p> Von der ältesten Lyrik ein Bild zu entwerfen, wird uns nur <lb n="pwo_119.019"/> durch indirekte Zeugnisse ermöglicht. Denn auch für die Lyrik müssen <lb n="pwo_119.020"/> wir eine <hi rendition="#g">vorlitterarische</hi> Epoche annehmen, ein impulsives Aufleben <lb n="pwo_119.021"/> der unmittelbaren Gefühlsaussprache, durch <hi rendition="#g">Sang</hi> bekundet und <lb n="pwo_119.022"/> fortgepflanzt.</p> <lb n="pwo_119.023"/> <p> Unsere Kenntnis der <hi rendition="#g">orientalischen</hi> Poesieen reicht nicht so <lb n="pwo_119.024"/> weit zurück, daß wir dort den Ursprung der Lyrik klar erkennen </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [E119/0133]
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B. Die lyrische Dichtung. pwo_119.002
§ 62. pwo_119.003
Voraussetzung der lyrischen Form. pwo_119.004
Die epische Objektivität sahen wir sich zunehmend in lyrische pwo_119.005
Gefühle auflösen, indem der Dichter nicht sowohl die für ihn beglaubigten pwo_119.006
Thatsachen aus der Vergangenheit als vielmehr seine pwo_119.007
gegenwärtige Empfindung über dieselben kundgiebt. Die Empfindung, pwo_119.008
die sich ursprünglich in die Thatsachen völlig ergossen hatte, pwo_119.009
tritt ihnen nun mit erwachtem Bewußtsein ihrer selbst gegenüber, und pwo_119.010
damit wird klar, daß beide Faktoren: die außerhalb des Dichters pwo_119.011
ruhenden Gegenstände und das in ihm ruhende Gefühl, zu einander pwo_119.012
in ein verschiedenes Verhältnis treten können.
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Der allmähliche Aufstieg der subjektiven Empfindung über die pwo_119.014
objektive Darstellung von Thatsachen bezeichnet den Entstehungsprozeß pwo_119.015
der lyrischen Form.
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Die orientalische Lyrik. pwo_119.018
Von der ältesten Lyrik ein Bild zu entwerfen, wird uns nur pwo_119.019
durch indirekte Zeugnisse ermöglicht. Denn auch für die Lyrik müssen pwo_119.020
wir eine vorlitterarische Epoche annehmen, ein impulsives Aufleben pwo_119.021
der unmittelbaren Gefühlsaussprache, durch Sang bekundet und pwo_119.022
fortgepflanzt.
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weit zurück, daß wir dort den Ursprung der Lyrik klar erkennen
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