den Johannis-Würmlein und anderen der- gleichen leuchtenden Sachen gleichfals nur im Finstern, keinesweges aber bey Tage.
Feuer- Zeichen der Schif- fer zur See.
§. 337.
Mit den Jrrlichtern haben die Feuer-Zeichen einige Verwandschafft, wel- che die Schiffer zur See, gemeiniglich nach dem das Ungewitter vor bey ist, sehen. Sie setzen sich entweder auf ihre Seegel-Stan- gen, oder hangen sich an den Mast-Baum, ohne daß sie dieselben versengen, vielweni- ger verbrennen: woraus man zur Gnüge ersiehet, daß es kein würckliches Feuer, son- dern nur eine leuchtende Materie ist, abson- derlich wenn man bedencket, das sie nicht gleich verschwinden, sondern eine gute Zeit dauren. Sonst möchte man vielleicht sa- gen, eine subtile Flamme könnte starckes Holtz nicht anzünden. Wenn zwey dersel- ben erscheinen, hält man sie für ein gutes Zeichen und werden Castor und Pollux, von den Spaniern die FeuerSt. Thelmi genannt: wenn sich nur eines sehen lässet, so hält man es vor ein böses Zeichen und und wird die Helena genennet. Weil aus der See, als die ein saltziges Wasser ist, dergleichen Dämpffe nicht aufsteigen können, die eine gute Zeit zusammen hal- ten und sich an ein Schiff anhängen, auch man keine Nachricht hat, daß sie anderswo als im Schiffe gesehen werden; so kan man nicht anders vermuthen, als daß sie aus dem
Schiffe
Cap. VIII. Von dem Blitze
den Johannis-Wuͤrmlein und anderen der- gleichen leuchtenden Sachen gleichfals nur im Finſtern, keinesweges aber bey Tage.
Feuer- Zeichen deꝛ Schif- fer zur See.
§. 337.
Mit den Jrrlichtern haben die Feuer-Zeichen einige Verwandſchafft, wel- che die Schiffer zur See, gemeiniglich nach dem das Ungewitter vor bey iſt, ſehen. Sie ſetzen ſich entweder auf ihre Seegel-Stan- gen, oder hangen ſich an den Maſt-Baum, ohne daß ſie dieſelben verſengen, vielweni- ger verbrennen: woraus man zur Gnuͤge erſiehet, daß es kein wuͤrckliches Feuer, ſon- dern nur eine leuchtende Materie iſt, abſon- derlich wenn man bedencket, das ſie nicht gleich verſchwinden, ſondern eine gute Zeit dauren. Sonſt moͤchte man vielleicht ſa- gen, eine ſubtile Flamme koͤnnte ſtarckes Holtz nicht anzuͤnden. Wenn zwey derſel- ben erſcheinen, haͤlt man ſie fuͤr ein gutes Zeichen und werden Caſtor und Pollux, von den Spaniern die FeuerSt. Thelmi genannt: wenn ſich nur eines ſehen laͤſſet, ſo haͤlt man es vor ein boͤſes Zeichen und und wird die Helena genennet. Weil aus der See, als die ein ſaltziges Waſſer iſt, dergleichen Daͤmpffe nicht aufſteigen koͤnnen, die eine gute Zeit zuſammen hal- ten und ſich an ein Schiff anhaͤngen, auch man keine Nachricht hat, daß ſie anderswo als im Schiffe geſehen werden; ſo kan man nicht anders vermuthen, als daß ſie aus dem
Schiffe
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Cap. VIII. Von dem Blitze
den Johannis-Wuͤrmlein und anderen der-
gleichen leuchtenden Sachen gleichfals nur
im Finſtern, keinesweges aber bey Tage.
§. 337. Mit den Jrrlichtern haben die
Feuer-Zeichen einige Verwandſchafft, wel-
che die Schiffer zur See, gemeiniglich nach
dem das Ungewitter vor bey iſt, ſehen. Sie
ſetzen ſich entweder auf ihre Seegel-Stan-
gen, oder hangen ſich an den Maſt-Baum,
ohne daß ſie dieſelben verſengen, vielweni-
ger verbrennen: woraus man zur Gnuͤge
erſiehet, daß es kein wuͤrckliches Feuer, ſon-
dern nur eine leuchtende Materie iſt, abſon-
derlich wenn man bedencket, das ſie nicht
gleich verſchwinden, ſondern eine gute Zeit
dauren. Sonſt moͤchte man vielleicht ſa-
gen, eine ſubtile Flamme koͤnnte ſtarckes
Holtz nicht anzuͤnden. Wenn zwey derſel-
ben erſcheinen, haͤlt man ſie fuͤr ein gutes
Zeichen und werden Caſtor und Pollux,
von den Spaniern die Feuer St. Thelmi
genannt: wenn ſich nur eines ſehen laͤſſet,
ſo haͤlt man es vor ein boͤſes Zeichen und
und wird die Helena genennet. Weil
aus der See, als die ein ſaltziges Waſſer
iſt, dergleichen Daͤmpffe nicht aufſteigen
koͤnnen, die eine gute Zeit zuſammen hal-
ten und ſich an ein Schiff anhaͤngen, auch
man keine Nachricht hat, daß ſie anderswo
als im Schiffe geſehen werden; ſo kan man
nicht anders vermuthen, als daß ſie aus dem
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/522>, abgerufen am 25.11.2024.
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