Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.und andern Feuer-Zeichen. Strahlen in die Höhe geschossen, die inner-halb dem Raume, der zwischen den Bogen ist, ihren Anfang genommen (c). De- rowegen kan man nicht sagen, daß die Strahlen aus dem Bogen kommen. Gleich- wie aber dasjenige, was wir von dem Bo- gen behauptet, dadurch bestärcket wird, daß dessen Materie sich in kleine Wölcklein zu- sammen gezogen, die wie andere Wolcken am Himmel gestanden und sich fort bewe- get (d); also zeiget gar eigentlich, was Herr Kirch (e) observiret, daß die Strah- len aus der leuchtenden Materie ihren Ur- sprung genommen: Denn er hat rundte Klumpen wie Feuer wahrgenommen, dar- aus die Strahlen in die Höhe geschossen. Woraus man abnehmen kan, daß, wenn einige von der leuchtenden Materie concen- triret worden, dieselbe sich dadurch entzün- det und in die Höhe gestiegen: wodurch die Aehnlichkeit mit dem Blitze noch mit mehrerem befestiget wird (§. 321.). Uner- achtet aber die Strahlen bloß wie eine Ra- qvete gerade auf in die Höhe gefahren, so muß es doch aus optischen Gründen das Anse- hen haben, als wenn sie gleichsam schief ge- gen das Zenith herauf führen: welches hier (c) Ibid. p. 358. 363. (d) In Missellan. Berlon. p. 135. & Act. Erud. loc. cit. p. 359. (e) Act. Erud. loc. cit. p. 363. (Physick) H h
und andern Feuer-Zeichen. Strahlen in die Hoͤhe geſchoſſen, die inner-halb dem Raume, der zwiſchen den Bogen iſt, ihren Anfang genommen (c). De- rowegen kan man nicht ſagen, daß die Strahlen aus dem Bogen kommen. Gleich- wie aber dasjenige, was wir von dem Bo- gen behauptet, dadurch beſtaͤrcket wird, daß deſſen Materie ſich in kleine Woͤlcklein zu- ſammen gezogen, die wie andere Wolcken am Himmel geſtanden und ſich fort bewe- get (d); alſo zeiget gar eigentlich, was Herr Kirch (e) obſerviret, daß die Strah- len aus der leuchtenden Materie ihren Ur- ſprung genommen: Denn er hat rundte Klumpen wie Feuer wahrgenommen, dar- aus die Strahlen in die Hoͤhe geſchoſſen. Woraus man abnehmen kan, daß, wenn einige von der leuchtenden Materie concen- triret worden, dieſelbe ſich dadurch entzuͤn- det und in die Hoͤhe geſtiegen: wodurch die Aehnlichkeit mit dem Blitze noch mit mehrerem befeſtiget wird (§. 321.). Uner- achtet aber die Strahlen bloß wie eine Ra- qvete gerade auf in die Hoͤhe gefahren, ſo muß es doch aus optiſchen Gruͤnden das Anſe- hen haben, als wenn ſie gleichſam ſchief ge- gen das Zenith herauf fuͤhren: welches hier (c) Ibid. p. 358. 363. (d) In Miſſellan. Berlon. p. 135. & Act. Erud. loc. cit. p. 359. (e) Act. Erud. loc. cit. p. 363. (Phyſick) H h
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und andern Feuer-Zeichen.
Strahlen in die Hoͤhe geſchoſſen, die inner-
halb dem Raume, der zwiſchen den Bogen
iſt, ihren Anfang genommen (c). De-
rowegen kan man nicht ſagen, daß die
Strahlen aus dem Bogen kommen. Gleich-
wie aber dasjenige, was wir von dem Bo-
gen behauptet, dadurch beſtaͤrcket wird, daß
deſſen Materie ſich in kleine Woͤlcklein zu-
ſammen gezogen, die wie andere Wolcken
am Himmel geſtanden und ſich fort bewe-
get (d); alſo zeiget gar eigentlich, was
Herr Kirch (e) obſerviret, daß die Strah-
len aus der leuchtenden Materie ihren Ur-
ſprung genommen: Denn er hat rundte
Klumpen wie Feuer wahrgenommen, dar-
aus die Strahlen in die Hoͤhe geſchoſſen.
Woraus man abnehmen kan, daß, wenn
einige von der leuchtenden Materie concen-
triret worden, dieſelbe ſich dadurch entzuͤn-
det und in die Hoͤhe geſtiegen: wodurch
die Aehnlichkeit mit dem Blitze noch mit
mehrerem befeſtiget wird (§. 321.). Uner-
achtet aber die Strahlen bloß wie eine Ra-
qvete gerade auf in die Hoͤhe gefahren, ſo muß
es doch aus optiſchen Gruͤnden das Anſe-
hen haben, als wenn ſie gleichſam ſchief ge-
gen das Zenith herauf fuͤhren: welches
hier
(c) Ibid. p. 358. 363.
(d) In Miſſellan. Berlon. p. 135. & Act.
Erud. loc. cit. p. 359.
(e) Act. Erud. loc. cit. p. 363.
(Phyſick) H h
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