so observiret, wie jetzt gedacht worden, sind die gantze Nacht durch ungewöhnlich viel Sterne herunter gefallen. Es wird ver- sichert, daß man diesen Feuer-Ballen auch in den Fürstenthümern Schweidnitz, Glo- gau, Jauer, Liegnitz, Wohlau, Oels, Brieg etc. ingleichen in der Laußnitz, in Pohlen, in Reußland, Preußen, Curland Ober-Ungarn etc. auf einerley Art zu einer Zeit observiret. Weil man es so weit und an gar so verschiedenen Orten gesehen, so muß es sehr hoch gestanden ha- ben, woferne nicht etwan an verschiedenen Orten besondere Feuer-Ballen aus einerley Art der Materie erzeuget worden: welches noch glaublicher scheinet, als daß die dazu nöthige Materie so gar hoch soll gestiegen seyn, zumahl da die Bewegung von ferne nicht geschwinde scheinet (§. 91 Opt.). Bar- ham hat in Jamaica einen Feuer-Ballen in der Dicke einer Bombe sehr schnelle her- unter fallen gesehen und als er den Ort ge- sucht, wo er hin gefallen, hat er eine Vier- tel-Meile von der Stadt Leute bey einer Grube angetroffen, welche viele tieffe Löcher gehabt, die sie mit ihren Stäben nicht er- gründen können, und vorgegeben, daselbst wäre eine feurige Kugel niedergefallen (b).
Ei-
(b)Phil. Transact. Num. 357. p. 148
und andern Feuer-Zeichen.
ſo obſerviret, wie jetzt gedacht worden, ſind die gantze Nacht durch ungewoͤhnlich viel Sterne herunter gefallen. Es wird ver- ſichert, daß man dieſen Feuer-Ballen auch in den Fuͤrſtenthuͤmern Schweidnitz, Glo- gau, Jauer, Liegnitz, Wohlau, Oels, Brieg ꝛc. ingleichen in der Laußnitz, in Pohlen, in Reußland, Preußen, Curland Ober-Ungarn ꝛc. auf einerley Art zu einer Zeit obſerviret. Weil man es ſo weit und an gar ſo verſchiedenen Orten geſehen, ſo muß es ſehr hoch geſtanden ha- ben, woferne nicht etwan an verſchiedenen Orten beſondere Feuer-Ballen aus einerley Art der Materie erzeuget worden: welches noch glaublicher ſcheinet, als daß die dazu noͤthige Materie ſo gar hoch ſoll geſtiegen ſeyn, zumahl da die Bewegung von ferne nicht geſchwinde ſcheinet (§. 91 Opt.). Bar- ham hat in Jamaica einen Feuer-Ballen in der Dicke einer Bombe ſehr ſchnelle her- unter fallen geſehen und als er den Ort ge- ſucht, wo er hin gefallen, hat er eine Vier- tel-Meile von der Stadt Leute bey einer Grube angetroffen, welche viele tieffe Loͤcher gehabt, die ſie mit ihren Staͤben nicht er- gruͤnden koͤnnen, und vorgegeben, daſelbſt waͤre eine feurige Kugel niedergefallen (b).
Ei-
(b)Phil. Transact. Num. 357. p. 148
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0499"n="463"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">und andern Feuer-Zeichen.</hi></fw><lb/>ſo obſerviret, wie jetzt gedacht worden, ſind<lb/>
die gantze Nacht durch ungewoͤhnlich viel<lb/>
Sterne herunter gefallen. Es wird ver-<lb/>ſichert, daß man dieſen Feuer-Ballen auch<lb/>
in den Fuͤrſtenthuͤmern Schweidnitz, Glo-<lb/>
gau, Jauer, Liegnitz, Wohlau, Oels,<lb/>
Brieg ꝛc. ingleichen in der Laußnitz,<lb/>
in Pohlen, in Reußland, Preußen,<lb/>
Curland Ober-Ungarn ꝛc. auf einerley Art<lb/>
zu einer Zeit obſerviret. Weil man es<lb/>ſo weit und an gar ſo verſchiedenen Orten<lb/>
geſehen, ſo muß es ſehr hoch geſtanden ha-<lb/>
ben, woferne nicht etwan an verſchiedenen<lb/>
Orten beſondere Feuer-Ballen aus einerley<lb/>
Art der Materie erzeuget worden: welches<lb/>
noch glaublicher ſcheinet, als daß die dazu<lb/>
noͤthige Materie ſo gar hoch ſoll geſtiegen<lb/>ſeyn, zumahl da die Bewegung von ferne<lb/>
nicht geſchwinde ſcheinet (§. 91 <hirendition="#aq">Opt.</hi>). <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Bar-<lb/>
ham</hi></hi> hat in Jamaica einen Feuer-Ballen<lb/>
in der Dicke einer Bombe ſehr ſchnelle her-<lb/>
unter fallen geſehen und als er den Ort ge-<lb/>ſucht, wo er hin gefallen, hat er eine Vier-<lb/>
tel-Meile von der Stadt Leute bey einer<lb/>
Grube angetroffen, welche viele tieffe Loͤcher<lb/>
gehabt, die ſie mit ihren Staͤben nicht er-<lb/>
gruͤnden koͤnnen, und vorgegeben, daſelbſt<lb/>
waͤre eine feurige Kugel niedergefallen <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">Phil. Transact. Num. 357. p. 148</hi></note>.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Ei-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[463/0499]
und andern Feuer-Zeichen.
ſo obſerviret, wie jetzt gedacht worden, ſind
die gantze Nacht durch ungewoͤhnlich viel
Sterne herunter gefallen. Es wird ver-
ſichert, daß man dieſen Feuer-Ballen auch
in den Fuͤrſtenthuͤmern Schweidnitz, Glo-
gau, Jauer, Liegnitz, Wohlau, Oels,
Brieg ꝛc. ingleichen in der Laußnitz,
in Pohlen, in Reußland, Preußen,
Curland Ober-Ungarn ꝛc. auf einerley Art
zu einer Zeit obſerviret. Weil man es
ſo weit und an gar ſo verſchiedenen Orten
geſehen, ſo muß es ſehr hoch geſtanden ha-
ben, woferne nicht etwan an verſchiedenen
Orten beſondere Feuer-Ballen aus einerley
Art der Materie erzeuget worden: welches
noch glaublicher ſcheinet, als daß die dazu
noͤthige Materie ſo gar hoch ſoll geſtiegen
ſeyn, zumahl da die Bewegung von ferne
nicht geſchwinde ſcheinet (§. 91 Opt.). Bar-
ham hat in Jamaica einen Feuer-Ballen
in der Dicke einer Bombe ſehr ſchnelle her-
unter fallen geſehen und als er den Ort ge-
ſucht, wo er hin gefallen, hat er eine Vier-
tel-Meile von der Stadt Leute bey einer
Grube angetroffen, welche viele tieffe Loͤcher
gehabt, die ſie mit ihren Staͤben nicht er-
gruͤnden koͤnnen, und vorgegeben, daſelbſt
waͤre eine feurige Kugel niedergefallen (b).
Ei-
(b) Phil. Transact. Num. 357. p. 148
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/499>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.