rere Lufft von aussen unter den Recipienten gelassen (§. 85. T. II. Exper.). Die Lufft, welche von aussen hinein fähret, stellet einen Wind vor (§. 76. T. II. Exper.), der mehr Lufft in einen Ort bringet und sie dadurch daselbst dichter machet. Wenn die Lufft schweerer wird, muß gleichfals durch einen Wind mehrere Lufft zu uns gebracht und dadurch unsere Lufft dichter gemacht wer- den (§. 40. T. II. Exper.). Derowegen wiederfähret den Dünsten, die sich in der o- beren Lufft zusammen gezogen, nichts an- ders als was ihnen in einem ähnlichen Falle in dem Versuche wiederfähret. Der Au- genschein giebet es, daß, indem die Lufft hinein dringet, die Dünste beweget und von einander getrieben werden, und sich zwischen die Theile der mehreren Lufft einzeln zer- streuen, in welchem Falle sie unsichtbahr werden, weil wir eintzele Dünste nicht sehen können.
§. 263.
Wenn die Lufft leichte wird, zie-Warum sich die Dünste in Wal- cken zu- sammen ziehen, wenn die Lufft leichte wird. hen sich die Dünste in Wolcken zusammen (§. 39.- T. II. Exper.) und ist daher eine Anzeige, es werde sich das gute Wetter än- dern, wenn das Quecksilber im Barometer fället und von der veränderten Schweere der Lufft ein Zeugnis ableget (§. 24. T. II. Exper.). Jch habe auch durch einen Ver- such gezeiget, daß wenn die Lufft von leich- terer Art wird, die Dünste sich in einen Ne-
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der Duͤnſte, Nebel und Wolcken.
rere Lufft von auſſen unter den Recipienten gelaſſen (§. 85. T. II. Exper.). Die Lufft, welche von auſſen hinein faͤhret, ſtellet einen Wind vor (§. 76. T. II. Exper.), der mehr Lufft in einen Ort bringet und ſie dadurch daſelbſt dichter machet. Wenn die Lufft ſchweerer wird, muß gleichfals durch einen Wind mehrere Lufft zu uns gebracht und dadurch unſere Lufft dichter gemacht wer- den (§. 40. T. II. Exper.). Derowegen wiederfaͤhret den Duͤnſten, die ſich in der o- beren Lufft zuſammen gezogen, nichts an- ders als was ihnen in einem aͤhnlichen Falle in dem Verſuche wiederfaͤhret. Der Au- genſchein giebet es, daß, indem die Lufft hinein dringet, die Duͤnſte beweget und von einander getrieben werden, und ſich zwiſchen die Theile der mehreren Lufft einzeln zer- ſtreuen, in welchem Falle ſie unſichtbahr werden, weil wir eintzele Duͤnſte nicht ſehen koͤnnen.
§. 263.
Wenn die Lufft leichte wird, zie-Warum ſich die Duͤnſte in Wal- cken zu- ſammen ziehen, wenn die Lufft leichte wird. hen ſich die Duͤnſte in Wolcken zuſammen (§. 39.- T. II. Exper.) und iſt daher eine Anzeige, es werde ſich das gute Wetter aͤn- dern, wenn das Queckſilber im Barometer faͤllet und von der veraͤnderten Schweere der Lufft ein Zeugnis ableget (§. 24. T. II. Exper.). Jch habe auch durch einen Ver- ſuch gezeiget, daß wenn die Lufft von leich- terer Art wird, die Duͤnſte ſich in einen Ne-
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der Duͤnſte, Nebel und Wolcken.
rere Lufft von auſſen unter den Recipienten
gelaſſen (§. 85. T. II. Exper.). Die Lufft,
welche von auſſen hinein faͤhret, ſtellet einen
Wind vor (§. 76. T. II. Exper.), der mehr
Lufft in einen Ort bringet und ſie dadurch
daſelbſt dichter machet. Wenn die Lufft
ſchweerer wird, muß gleichfals durch einen
Wind mehrere Lufft zu uns gebracht und
dadurch unſere Lufft dichter gemacht wer-
den (§. 40. T. II. Exper.). Derowegen
wiederfaͤhret den Duͤnſten, die ſich in der o-
beren Lufft zuſammen gezogen, nichts an-
ders als was ihnen in einem aͤhnlichen Falle
in dem Verſuche wiederfaͤhret. Der Au-
genſchein giebet es, daß, indem die Lufft
hinein dringet, die Duͤnſte beweget und von
einander getrieben werden, und ſich zwiſchen
die Theile der mehreren Lufft einzeln zer-
ſtreuen, in welchem Falle ſie unſichtbahr
werden, weil wir eintzele Duͤnſte nicht ſehen
koͤnnen.
§. 263. Wenn die Lufft leichte wird, zie-
hen ſich die Duͤnſte in Wolcken zuſammen
(§. 39.- T. II. Exper.) und iſt daher eine
Anzeige, es werde ſich das gute Wetter aͤn-
dern, wenn das Queckſilber im Barometer
faͤllet und von der veraͤnderten Schweere
der Lufft ein Zeugnis ableget (§. 24. T. II.
Exper.). Jch habe auch durch einen Ver-
ſuch gezeiget, daß wenn die Lufft von leich-
terer Art wird, die Duͤnſte ſich in einen Ne-
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ſich die
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wenn die
Lufft
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/395>, abgerufen am 25.11.2024.
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