träget über dieses der Wind zur Hinde- rung der Erwärmung nicht wenig bey, wenn er aus einem kalten Orte bläset und kalte Lufft zu uns bringet, die von unserer Wär- me immer etwas mit nimmet, indem sie bey uns durch paßiret.
§. 244.
Es kan aber im Gegentheile derWenn der Wind die Son- ne in ih- rer Wür- ckung fördert. Wind die Sonne in ihrer Würckung för- dern, wenn er aus einer Gegend bläset, wo er wärmere Lufft mit sich bringet als wir bey uns haben. Denn alsdenn wird nicht allein die Lufft, welche schon warm ist, bey uns von der Sonne noch weiter erwär- met; sondern es theilet auch die Lufft dem Erdboden und denen darauf befindlichen Cörpern von ihrer Wärme mit (§ 76.).
§. 245.
Wenn in der Lufft grobe Dün-Warumb unterwei- len die Sonne sticht. ste sind; sowird das Sonnen-Licht in ih- nen gebrochen (§. 153 T. II. Exper.). Da nun die groben Dünste wie kleine Küglein anzusehen sind, so wird durch die Refracti- on das Sonnen-Licht zusammen gebracht, daß hin und wieder die Strahlen dichter auf einen Ort fallen, als wo die ungebro- chenen hin kommen. Da nun die dichten Strahlen bey nahe brennen, wie wir es spüren, wenn das Sonnen-Licht durch die Refraction in etwas erhabenen Glaßschei- ben verstärcket wird; so ist es nicht anders als wenn wir hin und wieder gestochen wür- den. Und daher pfleget man auch in die-
sem
der vier Jahrs-Zeiten.
traͤget uͤber dieſes der Wind zur Hinde- rung der Erwaͤrmung nicht wenig bey, wenn er aus einem kalten Orte blaͤſet und kalte Lufft zu uns bringet, die von unſerer Waͤr- me immer etwas mit nimmet, indem ſie bey uns durch paßiret.
§. 244.
Es kan aber im Gegentheile derWenn der Wind die Son- ne in ih- rer Wuͤr- ckung foͤrdert. Wind die Sonne in ihrer Wuͤrckung foͤr- dern, wenn er aus einer Gegend blaͤſet, wo er waͤrmere Lufft mit ſich bringet als wir bey uns haben. Denn alsdenn wird nicht allein die Lufft, welche ſchon warm iſt, bey uns von der Sonne noch weiter erwaͤr- met; ſondern es theilet auch die Lufft dem Erdboden und denen darauf befindlichen Coͤrpern von ihrer Waͤrme mit (§ 76.).
§. 245.
Wenn in der Lufft grobe Duͤn-Warumb unterwei- len die Sonne ſticht. ſte ſind; ſowird das Sonnen-Licht in ih- nen gebrochen (§. 153 T. II. Exper.). Da nun die groben Duͤnſte wie kleine Kuͤglein anzuſehen ſind, ſo wird durch die Refracti- on das Sonnen-Licht zuſammen gebracht, daß hin und wieder die Strahlen dichter auf einen Ort fallen, als wo die ungebro- chenen hin kommen. Da nun die dichten Strahlen bey nahe brennen, wie wir es ſpuͤren, wenn das Sonnen-Licht durch die Refraction in etwas erhabenen Glaßſchei- ben verſtaͤrcket wird; ſo iſt es nicht anders als wenn wir hin und wieder geſtochen wuͤr- den. Und daher pfleget man auch in die-
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der vier Jahrs-Zeiten.
traͤget uͤber dieſes der Wind zur Hinde-
rung der Erwaͤrmung nicht wenig bey, wenn
er aus einem kalten Orte blaͤſet und kalte
Lufft zu uns bringet, die von unſerer Waͤr-
me immer etwas mit nimmet, indem ſie bey
uns durch paßiret.
§. 244. Es kan aber im Gegentheile der
Wind die Sonne in ihrer Wuͤrckung foͤr-
dern, wenn er aus einer Gegend blaͤſet, wo
er waͤrmere Lufft mit ſich bringet als wir
bey uns haben. Denn alsdenn wird
nicht allein die Lufft, welche ſchon warm iſt,
bey uns von der Sonne noch weiter erwaͤr-
met; ſondern es theilet auch die Lufft dem
Erdboden und denen darauf befindlichen
Coͤrpern von ihrer Waͤrme mit (§ 76.).
Wenn
der Wind
die Son-
ne in ih-
rer Wuͤr-
ckung
foͤrdert.
§. 245. Wenn in der Lufft grobe Duͤn-
ſte ſind; ſowird das Sonnen-Licht in ih-
nen gebrochen (§. 153 T. II. Exper.). Da
nun die groben Duͤnſte wie kleine Kuͤglein
anzuſehen ſind, ſo wird durch die Refracti-
on das Sonnen-Licht zuſammen gebracht,
daß hin und wieder die Strahlen dichter
auf einen Ort fallen, als wo die ungebro-
chenen hin kommen. Da nun die dichten
Strahlen bey nahe brennen, wie wir es
ſpuͤren, wenn das Sonnen-Licht durch die
Refraction in etwas erhabenen Glaßſchei-
ben verſtaͤrcket wird; ſo iſt es nicht anders
als wenn wir hin und wieder geſtochen wuͤr-
den. Und daher pfleget man auch in die-
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Warumb
unterwei-
len die
Sonne
ſticht.
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/367>, abgerufen am 25.11.2024.
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