zu derselben Zeit bessere Gelegenheit dazu als sonst ereignet und viel merckwürdiges davon angemercket (m).
§. 148.
Da sowohl die Haupt-PlanetenAlle Pla- neten find der Erde ähnlich. Saturnus, Jupiter, Mars, Venus und Mercurius, als auch die Neben-Planeten, die Trabanten des Jupiters und Satur- nus, alle insgesamt finstere und undurch- sichtige Cörper sind, die von der Sonne ihr Licht haben (§. 144 & sq.); dasie mit einer Lufft umgeben sind, darinnen Dünste aufsteigen und sich in Wolcken zusammen ziehen (§. 146); da sie Berge haben (§. 145) und also aus festen Lande, dabey aber auch aus Was- ser bestehen (§. 136); so ist klar, daß sie alle insgesamt unserer Erde ähnlich sind und al- so mit ihr zu einer Art der Cörper gehören (§. 179. Met.). Man kan es auch kurtz auf folgende Manier erweisen. Aus dem, was bisher aus den Observationen beyge- bracht worden, erhellet, daß diese Planeten insgesamt von einerley Art mit dem Mond seyn. Nun ist der Mond von einerley Art mit der Erde (§. 140) Derowegen müssen auch sie auch mit unserer Erde von einerley Art seyn.
Ob in den Pla- neten Einwoh- ner sind.
§. 149.
Weil demnach gewis ist, daß die Planeten insgesamt nichts anders als Erd-Kugeln sind, wir aber sehen, daß unse- re Erde mit Kräutern und Bäumen ausge-
zieret
(m)Memoir. de l' Acad. Roy. des scienc. A. 1715 p. m. 13. 54. & A. 1716. p. m. 223.
(Physick) P
und ihren Monden.
zu derſelben Zeit beſſere Gelegenheit dazu als ſonſt ereignet und viel merckwuͤrdiges davon angemercket (m).
§. 148.
Da ſowohl die Haupt-PlanetenAlle Pla- neten find der Erde aͤhnlich. Saturnus, Jupiter, Mars, Venus und Mercurius, als auch die Neben-Planeten, die Trabanten des Jupiters und Satur- nus, alle insgeſamt finſtere und undurch- ſichtige Coͤrper ſind, die von der Sonne ihr Licht haben (§. 144 & ſq.); daſie mit einer Lufft umgeben ſind, darinnen Duͤnſte aufſteigen und ſich in Wolcken zuſammen ziehen (§. 146); da ſie Berge haben (§. 145) und alſo aus feſten Lande, dabey aber auch aus Waſ- ſer beſtehen (§. 136); ſo iſt klar, daß ſie alle insgeſamt unſerer Erde aͤhnlich ſind und al- ſo mit ihr zu einer Art der Coͤrper gehoͤren (§. 179. Met.). Man kan es auch kurtz auf folgende Manier erweiſen. Aus dem, was bisher aus den Obſervationen beyge- bracht worden, erhellet, daß dieſe Planeten insgeſamt von einerley Art mit dem Mond ſeyn. Nun iſt der Mond von einerley Art mit der Erde (§. 140) Derowegen muͤſſen auch ſie auch mit unſerer Erde von einerley Art ſeyn.
Ob in den Pla- neten Einwoh- ner ſind.
§. 149.
Weil demnach gewis iſt, daß die Planeten insgeſamt nichts anders als Erd-Kugeln ſind, wir aber ſehen, daß unſe- re Erde mit Kraͤutern und Baͤumen ausge-
zieret
(m)Memoir. de l’ Acad. Roy. des ſcienc. A. 1715 p. m. 13. 54. & A. 1716. p. m. 223.
(Phyſick) P
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und ihren Monden.
zu derſelben Zeit beſſere Gelegenheit dazu
als ſonſt ereignet und viel merckwuͤrdiges
davon angemercket (m).
§. 148.Da ſowohl die Haupt-Planeten
Saturnus, Jupiter, Mars, Venus und
Mercurius, als auch die Neben-Planeten,
die Trabanten des Jupiters und Satur-
nus, alle insgeſamt finſtere und undurch-
ſichtige Coͤrper ſind, die von der Sonne ihr
Licht haben (§. 144 & ſq.); daſie mit einer Lufft
umgeben ſind, darinnen Duͤnſte aufſteigen
und ſich in Wolcken zuſammen ziehen (§.
146); da ſie Berge haben (§. 145) und alſo
aus feſten Lande, dabey aber auch aus Waſ-
ſer beſtehen (§. 136); ſo iſt klar, daß ſie alle
insgeſamt unſerer Erde aͤhnlich ſind und al-
ſo mit ihr zu einer Art der Coͤrper gehoͤren
(§. 179. Met.). Man kan es auch kurtz
auf folgende Manier erweiſen. Aus dem,
was bisher aus den Obſervationen beyge-
bracht worden, erhellet, daß dieſe Planeten
insgeſamt von einerley Art mit dem Mond
ſeyn. Nun iſt der Mond von einerley Art mit
der Erde (§. 140) Derowegen muͤſſen auch ſie
auch mit unſerer Erde von einerley Art ſeyn.
Alle Pla-
neten find
der Erde
aͤhnlich.
§. 149.Weil demnach gewis iſt, daß
die Planeten insgeſamt nichts anders als
Erd-Kugeln ſind, wir aber ſehen, daß unſe-
re Erde mit Kraͤutern und Baͤumen ausge-
zieret
(m) Memoir. de l’ Acad. Roy. des ſcienc. A. 1715
p. m. 13. 54. & A. 1716. p. m. 223.
(Phyſick) P
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/261>, abgerufen am 26.11.2024.
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