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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

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Vorrede.
denn sie gewähret dem Gemüthe ein be-
ständiges Vergnügen, dem kein anderes
auf der Welt gleich zuachten, und setzet
uns in den Stand, da wir Herr werden
über die Creatur und sie zu unserem Nu-
tzen brauchen können. Wer meine vor-
hergehende Lehren absonderlich in den
Gedancken von GOtt, der Welt und
der Seele des Menschen, gelesen und
verstanden hat, wird mir hierinnen gar
gerne beypflichten. Wer in der Er-
käntnis der Natur so glücklich ist, daß
er die Wahrheit findet, derselbe siehet
auf das deutlichste ein, wie in der Na-
tur immer eines um des andern willen
ist und die darinnen befindliche Cörper
dergestalt beschaffen sind, daß diejenigen
Würckungen, dazu sie durch ihr Wesen
aufgelegt erfunden werden, von ihnen
auf die beste Weise erfolgen können. Und
hierinnen erblicket man nicht allein die
Vollkommenheit, welche GOtt in die
natürlichen Dinge geleget, damit sie ein
Spiegel seiner Vollkommenheit seyn
möchten; sondern man schmeckt auch
zugleich den Verstand, die Weisheit,

Macht

Vorrede.
denn ſie gewaͤhret dem Gemuͤthe ein be-
ſtaͤndiges Vergnuͤgen, dem kein anderes
auf der Welt gleich zuachten, und ſetzet
uns in den Stand, da wir Herr werden
uͤber die Creatur und ſie zu unſerem Nu-
tzen brauchen koͤnnen. Wer meine vor-
hergehende Lehren abſonderlich in den
Gedancken von GOtt, der Welt und
der Seele des Menſchen, geleſen und
verſtanden hat, wird mir hierinnen gar
gerne beypflichten. Wer in der Er-
kaͤntnis der Natur ſo gluͤcklich iſt, daß
er die Wahrheit findet, derſelbe ſiehet
auf das deutlichſte ein, wie in der Na-
tur immer eines um des andern willen
iſt und die darinnen befindliche Coͤrper
dergeſtalt beſchaffen ſind, daß diejenigen
Wuͤrckungen, dazu ſie durch ihr Weſen
aufgelegt erfunden werden, von ihnen
auf die beſte Weiſe erfolgen koͤnnen. Und
hierinnen erblicket man nicht allein die
Vollkommenheit, welche GOtt in die
natuͤrlichen Dinge geleget, damit ſie ein
Spiegel ſeiner Vollkommenheit ſeyn
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zugleich den Verſtand, die Weisheit,

Macht
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[0026] Vorrede. denn ſie gewaͤhret dem Gemuͤthe ein be- ſtaͤndiges Vergnuͤgen, dem kein anderes auf der Welt gleich zuachten, und ſetzet uns in den Stand, da wir Herr werden uͤber die Creatur und ſie zu unſerem Nu- tzen brauchen koͤnnen. Wer meine vor- hergehende Lehren abſonderlich in den Gedancken von GOtt, der Welt und der Seele des Menſchen, geleſen und verſtanden hat, wird mir hierinnen gar gerne beypflichten. Wer in der Er- kaͤntnis der Natur ſo gluͤcklich iſt, daß er die Wahrheit findet, derſelbe ſiehet auf das deutlichſte ein, wie in der Na- tur immer eines um des andern willen iſt und die darinnen befindliche Coͤrper dergeſtalt beſchaffen ſind, daß diejenigen Wuͤrckungen, dazu ſie durch ihr Weſen aufgelegt erfunden werden, von ihnen auf die beſte Weiſe erfolgen koͤnnen. Und hierinnen erblicket man nicht allein die Vollkommenheit, welche GOtt in die natuͤrlichen Dinge geleget, damit ſie ein Spiegel ſeiner Vollkommenheit ſeyn moͤchten; ſondern man ſchmeckt auch zugleich den Verſtand, die Weisheit, Macht

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/26>, abgerufen am 21.11.2024.