Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.Cap. IV. Von den Haupt-Planeten vom Jupiter, unerachtet sie einige vor dun-ckeler ausgegeben. Cassini, wie du Hamel in der öffters angeführten Historie der Aca- demie der Wissenschafftrn erzehlet, hat ver- schiedenes von diesen Streiffen angemercket, welches ich aber hier umständlicher zuerzeh- len für unnöthig erachte. Jm Saturnus hat Fig. 9.Cassini, der jüngere, A. 1715 von dem 25 Martii an bis zu Ende des Aprils drey dun- ckele Streiffen observiret, dergleichen wir vorhin von dem Jupiter beschrieben, und die die gantze Zeit über ohne einige Berän- derung geblieben. Keine andere Flecken aber hat er in ihm nicht finden können (k). Der mittlere Streiffen war so blaß, daß man ihn nicht anders als durch ein Fern- glaß von 114 Schuhen erkennen konnte, und durch dieses Fern-Glaß sahe Saturnus eben so aus, wie Jupiter durch eines von 34 Schuhen, dadurch man in ihm gleichfalls Streiffen anzutreffen pfleget. Endlich was die beyden Planeten Venus und Mer- curius betrifft; so hat in den ersten Cassini zu verschiedenen mahlen Flecken observiret, aber die so undeutlich gewesen daß man ih- ren Umfang nicht wohl unterscheiden kön- nen. Noch merckwürdiger aber ist, daß er A. 1677 einen hellen Flecken in der Venus (c) ge- (c) Memoires de l' Acad, Roy des scienc. A, 1715.
p. m. 56 Cap. IV. Von den Haupt-Planeten vom Jupiter, unerachtet ſie einige vor dun-ckeler ausgegeben. Caſſini, wie du Hamel in der oͤffters angefuͤhrten Hiſtorie der Aca- demie der Wiſſenſchafftrn erzehlet, hat ver- ſchiedenes von dieſen Streiffen angemercket, welches ich aber hier umſtaͤndlicher zuerzeh- len fuͤr unnoͤthig erachte. Jm Saturnus hat Fig. 9.Casſini, der juͤngere, A. 1715 von dem 25 Martii an bis zu Ende des Aprils drey dun- ckele Streiffen obſerviret, dergleichen wir vorhin von dem Jupiter beſchrieben, und die die gantze Zeit uͤber ohne einige Beraͤn- derung geblieben. Keine andere Flecken aber hat er in ihm nicht finden koͤnnen (k). Der mittlere Streiffen war ſo blaß, daß man ihn nicht anders als durch ein Fern- glaß von 114 Schuhen erkennen konnte, und durch dieſes Fern-Glaß ſahe Saturnus eben ſo aus, wie Jupiter durch eines von 34 Schuhen, dadurch man in ihm gleichfalls Streiffen anzutreffen pfleget. Endlich was die beyden Planeten Venus und Mer- curius betrifft; ſo hat in den erſten Caſſini zu verſchiedenen mahlen Flecken obſerviret, aber die ſo undeutlich geweſen daß man ih- ren Umfang nicht wohl unterſcheiden koͤn- nen. Noch merckwuͤrdiger aber iſt, daß er A. 1677 einen hellen Flecken in der Venus (c) ge- (c) Memoires de l’ Acad, Roy des ſcienc. A, 1715.
p. m. 56 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0258" n="222"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Cap. IV.</hi> Von den Haupt-Planeten</hi></fw><lb/> vom Jupiter, unerachtet ſie einige vor dun-<lb/> ckeler ausgegeben. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Caſſini</hi>,</hi> wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">du Hamel</hi></hi><lb/> in der oͤffters angefuͤhrten Hiſtorie der Aca-<lb/> demie der Wiſſenſchafftrn erzehlet, hat ver-<lb/> ſchiedenes von dieſen Streiffen angemercket,<lb/> welches ich aber hier umſtaͤndlicher zuerzeh-<lb/> len fuͤr unnoͤthig erachte. Jm Saturnus hat<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Fig.</hi> 9.</note><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Casſini</hi>,</hi> der juͤngere, A. 1715 von dem 25<lb/> Martii an bis zu Ende des Aprils drey dun-<lb/> ckele Streiffen obſerviret, dergleichen wir<lb/> vorhin von dem Jupiter beſchrieben, und<lb/> die die gantze Zeit uͤber ohne einige Beraͤn-<lb/> derung geblieben. Keine andere Flecken<lb/> aber hat er in ihm nicht finden koͤnnen <hi rendition="#aq">(k).</hi><lb/> Der mittlere Streiffen war ſo blaß, daß<lb/> man ihn nicht anders als durch ein Fern-<lb/> glaß von 114 Schuhen erkennen konnte,<lb/> und durch dieſes Fern-Glaß ſahe Saturnus<lb/> eben ſo aus, wie Jupiter durch eines von<lb/> 34 Schuhen, dadurch man in ihm gleichfalls<lb/> Streiffen anzutreffen pfleget. Endlich<lb/> was die beyden Planeten Venus und Mer-<lb/> curius betrifft; ſo hat in den erſten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Caſſini</hi></hi><lb/> zu verſchiedenen mahlen Flecken obſerviret,<lb/> aber die ſo undeutlich geweſen daß man ih-<lb/> ren Umfang nicht wohl unterſcheiden koͤn-<lb/> nen. Noch merckwuͤrdiger aber iſt, daß er<lb/><hi rendition="#aq">A.</hi> 1677 einen hellen Flecken in der Venus<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/><note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Memoires de l’ <hi rendition="#i">A</hi>cad, Roy des ſcienc. <hi rendition="#i">A</hi>, 1715.<lb/> p. m.</hi> 56</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [222/0258]
Cap. IV. Von den Haupt-Planeten
vom Jupiter, unerachtet ſie einige vor dun-
ckeler ausgegeben. Caſſini, wie du Hamel
in der oͤffters angefuͤhrten Hiſtorie der Aca-
demie der Wiſſenſchafftrn erzehlet, hat ver-
ſchiedenes von dieſen Streiffen angemercket,
welches ich aber hier umſtaͤndlicher zuerzeh-
len fuͤr unnoͤthig erachte. Jm Saturnus hat
Casſini, der juͤngere, A. 1715 von dem 25
Martii an bis zu Ende des Aprils drey dun-
ckele Streiffen obſerviret, dergleichen wir
vorhin von dem Jupiter beſchrieben, und
die die gantze Zeit uͤber ohne einige Beraͤn-
derung geblieben. Keine andere Flecken
aber hat er in ihm nicht finden koͤnnen (k).
Der mittlere Streiffen war ſo blaß, daß
man ihn nicht anders als durch ein Fern-
glaß von 114 Schuhen erkennen konnte,
und durch dieſes Fern-Glaß ſahe Saturnus
eben ſo aus, wie Jupiter durch eines von
34 Schuhen, dadurch man in ihm gleichfalls
Streiffen anzutreffen pfleget. Endlich
was die beyden Planeten Venus und Mer-
curius betrifft; ſo hat in den erſten Caſſini
zu verſchiedenen mahlen Flecken obſerviret,
aber die ſo undeutlich geweſen daß man ih-
ren Umfang nicht wohl unterſcheiden koͤn-
nen. Noch merckwuͤrdiger aber iſt, daß er
A. 1677 einen hellen Flecken in der Venus
ge-
(c)
Fig. 9.
(c) Memoires de l’ Acad, Roy des ſcienc. A, 1715.
p. m. 56
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |