Räumlein angetroffen werden, die von der eigenthümlichen beständigen Materie leer sind. Allein da wir sie auch durch Vergrös- serungs. Gläser nicht ansichtig werden, so bleibet es doch billich, daß wir unter Mate- rien einen Unterschied machen, deren Zwi- schen-Räumlein in die Augen fallen, we- nigstens wenn wir mit einem Vergrösse- rungs-Glase versehen, und unter andern, deren Zwischen-Räumlein wir auf keine Weise können ansichtig werden, unerachtet wir erweisen können, daß sie zugegen sind.
Wie ein Cörper dichte wird.
§. 43.
Wenn demnach die kleinen Thei- le in der eigenthümlichen Materie näher zu- sammen gebracht werden, als sie vorher wa- ren, so wird der Cörper dichter. Da nun dieses geschiehet, wenn sich ein Cörper zu- sammen drucken lässet; so kan man ihn dichter machen, wenn man seine eigenthüm- liche Materie zusammen drucket. Wir haben ein Exempel an dem Schwamme, welcher dichter wird, indem man ihn zu- sammen drucket. Gleichergestalt wird das Leder dichter, indem man es zusammen presset. Da die veränderliche eigenthüm- liche Materie gleichfalls mit der übrigen zu- sammen hangen kan (§. 17); so kau auch ein Cörper dichter werden, wenn die Zwi- schen-Räumlein der beständigen Materie mit einer veränderlichen eigenthümlichen
der-
Cap. II. Von dem Unterſcheide
Raͤumlein angetroffen werden, die von der eigenthuͤmlichen beſtaͤndigen Materie leer ſind. Allein da wir ſie auch durch Vergroͤſ- ſerungs. Glaͤſer nicht anſichtig werden, ſo bleibet es doch billich, daß wir unter Mate- rien einen Unterſchied machen, deren Zwi- ſchen-Raͤumlein in die Augen fallen, we- nigſtens wenn wir mit einem Vergroͤſſe- rungs-Glaſe verſehen, und unter andern, deren Zwiſchen-Raͤumlein wir auf keine Weiſe koͤnnen anſichtig werden, unerachtet wir erweiſen koͤnnen, daß ſie zugegen ſind.
Wie ein Coͤrper dichte wird.
§. 43.
Wenn demnach die kleinen Thei- le in der eigenthuͤmlichen Materie naͤher zu- ſammen gebracht werden, als ſie vorher wa- ren, ſo wird der Coͤrper dichter. Da nun dieſes geſchiehet, wenn ſich ein Coͤrper zu- ſammen drucken laͤſſet; ſo kan man ihn dichter machen, wenn man ſeine eigenthuͤm- liche Materie zuſammen drucket. Wir haben ein Exempel an dem Schwamme, welcher dichter wird, indem man ihn zu- ſammen drucket. Gleichergeſtalt wird das Leder dichter, indem man es zuſammen preſſet. Da die veraͤnderliche eigenthuͤm- liche Materie gleichfalls mit der uͤbrigen zu- ſammen hangen kan (§. 17); ſo kau auch ein Coͤrper dichter werden, wenn die Zwi- ſchen-Raͤumlein der beſtaͤndigen Materie mit einer veraͤnderlichen eigenthuͤmlichen
der-
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Cap. II. Von dem Unterſcheide
Raͤumlein angetroffen werden, die von der
eigenthuͤmlichen beſtaͤndigen Materie leer
ſind. Allein da wir ſie auch durch Vergroͤſ-
ſerungs. Glaͤſer nicht anſichtig werden, ſo
bleibet es doch billich, daß wir unter Mate-
rien einen Unterſchied machen, deren Zwi-
ſchen-Raͤumlein in die Augen fallen, we-
nigſtens wenn wir mit einem Vergroͤſſe-
rungs-Glaſe verſehen, und unter andern,
deren Zwiſchen-Raͤumlein wir auf keine
Weiſe koͤnnen anſichtig werden, unerachtet
wir erweiſen koͤnnen, daß ſie zugegen
ſind.
§. 43. Wenn demnach die kleinen Thei-
le in der eigenthuͤmlichen Materie naͤher zu-
ſammen gebracht werden, als ſie vorher wa-
ren, ſo wird der Coͤrper dichter. Da nun
dieſes geſchiehet, wenn ſich ein Coͤrper zu-
ſammen drucken laͤſſet; ſo kan man ihn
dichter machen, wenn man ſeine eigenthuͤm-
liche Materie zuſammen drucket. Wir
haben ein Exempel an dem Schwamme,
welcher dichter wird, indem man ihn zu-
ſammen drucket. Gleichergeſtalt wird das
Leder dichter, indem man es zuſammen
preſſet. Da die veraͤnderliche eigenthuͤm-
liche Materie gleichfalls mit der uͤbrigen zu-
ſammen hangen kan (§. 17); ſo kau auch
ein Coͤrper dichter werden, wenn die Zwi-
ſchen-Raͤumlein der beſtaͤndigen Materie
mit einer veraͤnderlichen eigenthuͤmlichen
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/110>, abgerufen am 28.11.2024.
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