Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.Die Zeitung kann uns Kunde sagen, Hier steht: es ist gesprengt, das Glaubensheer. Die Aerzte zu Cadix. Zu Cadix ist es erlaubt, leben zu lassen, d. h. es Der gemißhandelte Esel. Zu dreimonatlicher Zuchthausstrafe, meldet uns Es fragt sich übrigens, wie würde ein Esel in Die Zeitung kann uns Kunde ſagen, Hier ſteht: es iſt geſprengt, das Glaubensheer. Die Aerzte zu Cadix. Zu Cadix iſt es erlaubt, leben zu laſſen, d. h. es Der gemißhandelte Eſel. Zu dreimonatlicher Zuchthausſtrafe, meldet uns Es fragt ſich übrigens, wie würde ein Eſel in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0091" n="75"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Die Zeitung kann uns Kunde ſagen,<lb/> Hier ſteht: es iſt geſprengt, das Glaubensheer.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Aerzte zu Cadix.</hi> </head><lb/> <p>Zu Cadix iſt es erlaubt, leben zu laſſen, d. h. es<lb/> iſt, wie ein Zeitungsblatt meldet, erlaubt, zu rufen:<lb/> Dieſer oder jener ſoll leben! Hingegen iſt der Ruf<lb/> »Tod dieſem oder jenem!« ausdrücklich verboten.<lb/> Ein Verläumder behauptet, den Ärzten ſey der letzte<lb/> Ausruf nachgegeben und erlaubt worden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der gemißhandelte Eſel.</hi> </head><lb/> <p>Zu dreimonatlicher Zuchthausſtrafe, meldet uns<lb/> ein Zeitungsblatt aus England, ſey der Beſitzer eines<lb/> Eſels verurtheilt worden, weil er denſelben muth-<lb/> williger Weiſe mißhandelt habe. Weiſe und gerechte<lb/> Geſetze, unter deren Schutz auch ein Eſel ſicher iſt!<lb/> Einer Eſelinn, die von Bileam gemißhandelt worden,<lb/> nahm ſich ja ſchon ein Engel an. Mancher unſe-<lb/> rer jungen Reiter und alten Ritter ſollte ſich ein<lb/> Beiſpiel daran nehmen, und es durch die Spornen<lb/> ſeinem Paradeur nicht ſo fühlbar machen, daß er ſich<lb/> unweit der Wohnung ſeiner Dulcinea befindet.</p><lb/> <p>Es fragt ſich übrigens, wie würde ein Eſel in<lb/> England beſtraft werden, wenn er einen Menſchen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [75/0091]
Die Zeitung kann uns Kunde ſagen,
Hier ſteht: es iſt geſprengt, das Glaubensheer.
Die Aerzte zu Cadix.
Zu Cadix iſt es erlaubt, leben zu laſſen, d. h. es
iſt, wie ein Zeitungsblatt meldet, erlaubt, zu rufen:
Dieſer oder jener ſoll leben! Hingegen iſt der Ruf
»Tod dieſem oder jenem!« ausdrücklich verboten.
Ein Verläumder behauptet, den Ärzten ſey der letzte
Ausruf nachgegeben und erlaubt worden.
Der gemißhandelte Eſel.
Zu dreimonatlicher Zuchthausſtrafe, meldet uns
ein Zeitungsblatt aus England, ſey der Beſitzer eines
Eſels verurtheilt worden, weil er denſelben muth-
williger Weiſe mißhandelt habe. Weiſe und gerechte
Geſetze, unter deren Schutz auch ein Eſel ſicher iſt!
Einer Eſelinn, die von Bileam gemißhandelt worden,
nahm ſich ja ſchon ein Engel an. Mancher unſe-
rer jungen Reiter und alten Ritter ſollte ſich ein
Beiſpiel daran nehmen, und es durch die Spornen
ſeinem Paradeur nicht ſo fühlbar machen, daß er ſich
unweit der Wohnung ſeiner Dulcinea befindet.
Es fragt ſich übrigens, wie würde ein Eſel in
England beſtraft werden, wenn er einen Menſchen
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Zitationshilfe: | Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/91>, abgerufen am 16.02.2025. |