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Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.

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überstanden, euch die Erlaubniß gibt, des Ver-
sprochenen nicht weiter zu gedenken. --

Auf! ich muß fort! Jch will euch nicht länger
hören; ich will euch wieder dahin bringen, wohin
ihr gehört. Jhr verdient nicht, da zu seyn, wo ihr
seyd. Thut nur so viel Gutes noch, als ihr zu thun
Zeit habt, löset so viel Gelübde, als euch eure Zeit
erlaubt; mehr wird von euch nicht verlangt. Und
in einem Nu befand sich der Unbefriedigte wieder an
Ort und Stelle, und beweinte seine verwünschte Neu-
gier.

Die Axt ohne Stiel.

Eine Axt, mit der man Bäume zu fällen pflegte,
erzählt eine Fabel in einer hebräischen Schrift, flog
einst ohne Stiel in einem Walde umher, und alle
Bäume wurden von Angst und Furcht ergriffen,
weil sie oft gesehen, wie gefährlich ein solches
Werkzeug sey. Was zittert ihr, rief da ein alter,
weiser Baum, wisset, daß uns die Axt nur
dann gefährlich wird, wenn wir den Stiel dazu
liefern! --

Jhr, die ihr über einen Tyrannen schreiet, be-
denkt doch, daß er nur die Axt ist, ihr aber den
Stiel dazu hergebet.

E 2



überſtanden, euch die Erlaubniß gibt, des Ver-
ſprochenen nicht weiter zu gedenken. —

Auf! ich muß fort! Jch will euch nicht länger
hören; ich will euch wieder dahin bringen, wohin
ihr gehört. Jhr verdient nicht, da zu ſeyn, wo ihr
ſeyd. Thut nur ſo viel Gutes noch, als ihr zu thun
Zeit habt, löſet ſo viel Gelübde, als euch eure Zeit
erlaubt; mehr wird von euch nicht verlangt. Und
in einem Nu befand ſich der Unbefriedigte wieder an
Ort und Stelle, und beweinte ſeine verwünſchte Neu-
gier.

Die Axt ohne Stiel.

Eine Axt, mit der man Bäume zu fällen pflegte,
erzählt eine Fabel in einer hebräiſchen Schrift, flog
einſt ohne Stiel in einem Walde umher, und alle
Bäume wurden von Angſt und Furcht ergriffen,
weil ſie oft geſehen, wie gefährlich ein ſolches
Werkzeug ſey. Was zittert ihr, rief da ein alter,
weiſer Baum, wiſſet, daß uns die Axt nur
dann gefährlich wird, wenn wir den Stiel dazu
liefern! —

Jhr, die ihr über einen Tyrannen ſchreiet, be-
denkt doch, daß er nur die Axt iſt, ihr aber den
Stiel dazu hergebet.

E 2
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[67/0083] überſtanden, euch die Erlaubniß gibt, des Ver- ſprochenen nicht weiter zu gedenken. — Auf! ich muß fort! Jch will euch nicht länger hören; ich will euch wieder dahin bringen, wohin ihr gehört. Jhr verdient nicht, da zu ſeyn, wo ihr ſeyd. Thut nur ſo viel Gutes noch, als ihr zu thun Zeit habt, löſet ſo viel Gelübde, als euch eure Zeit erlaubt; mehr wird von euch nicht verlangt. Und in einem Nu befand ſich der Unbefriedigte wieder an Ort und Stelle, und beweinte ſeine verwünſchte Neu- gier. Die Axt ohne Stiel. Eine Axt, mit der man Bäume zu fällen pflegte, erzählt eine Fabel in einer hebräiſchen Schrift, flog einſt ohne Stiel in einem Walde umher, und alle Bäume wurden von Angſt und Furcht ergriffen, weil ſie oft geſehen, wie gefährlich ein ſolches Werkzeug ſey. Was zittert ihr, rief da ein alter, weiſer Baum, wiſſet, daß uns die Axt nur dann gefährlich wird, wenn wir den Stiel dazu liefern! — Jhr, die ihr über einen Tyrannen ſchreiet, be- denkt doch, daß er nur die Axt iſt, ihr aber den Stiel dazu hergebet. E 2

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Zitationshilfe: Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/83>, abgerufen am 22.11.2024.