Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.alle seine Gegenvorstellungen nichts, und er mußte an der Tafel den Platz neben dem Wirthe ein- nehmen. Nach beendigter Mahlzeit, als die Becher wak- Wie, was! ruft der Alte, Du bist der Fritz? Du Aus dem Leben des Hofraths Herz. 1. Der verstorbene Hofrath Herz war bekanntlich A 2
alle ſeine Gegenvorſtellungen nichts, und er mußte an der Tafel den Platz neben dem Wirthe ein- nehmen. Nach beendigter Mahlzeit, als die Becher wak- Wie, was! ruft der Alte, Du biſt der Fritz? Du Aus dem Leben des Hofraths Herz. 1. Der verſtorbene Hofrath Herz war bekanntlich A 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0019" n="3"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> alle ſeine Gegenvorſtellungen nichts, und er mußte<lb/> an der Tafel den Platz neben dem Wirthe ein-<lb/> nehmen.</p><lb/> <p>Nach beendigter Mahlzeit, als die Becher wak-<lb/> ker im Kreiſe umhergegangen, und der Alte ungemein<lb/> fröhlich und ſelig geworden war, gab ſich endlich<lb/> der Oberſt, als ſeinen entflohenen Sohn zu er-<lb/> kennen.</p><lb/> <p>Wie, was! ruft der Alte, Du biſt der Fritz? Du<lb/> mein Sohn? Ja, Du biſt es, ich erkenne Dich.<lb/> Aber, daß Du mir damals mein beſtes Pferd aus<lb/> dem Stalle geritten haſt, höre Junge, das kann ich<lb/> Dir nicht verzeihen, dafür mußt Du doch noch was<lb/> haben! Mit dieſen Worten lief er nach dem Stock,<lb/> und wer weiß, was geſchehen wäre, wenn er ihn<lb/> an ſeinem Orte gefunden hätte.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>Aus dem Leben des Hofraths Herz.</head><lb/> <div n="3"> <head>1.</head><lb/> <p>Der verſtorbene Hofrath Herz war bekanntlich<lb/> ein ſehr witziger Kopf, und gab öfters, da ihm<lb/> Geiſtesgegenwart im hohen Grade eigen war, ſchnelle<lb/> und treffende Antworten. Es iſt Schade, daß man<lb/> keine Sammlung derſelben beſitzt. Einzelne werden<lb/> hin und wieder noch von ihm erzählt, wie z. B.<lb/> folgende:</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 2</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0019]
alle ſeine Gegenvorſtellungen nichts, und er mußte
an der Tafel den Platz neben dem Wirthe ein-
nehmen.
Nach beendigter Mahlzeit, als die Becher wak-
ker im Kreiſe umhergegangen, und der Alte ungemein
fröhlich und ſelig geworden war, gab ſich endlich
der Oberſt, als ſeinen entflohenen Sohn zu er-
kennen.
Wie, was! ruft der Alte, Du biſt der Fritz? Du
mein Sohn? Ja, Du biſt es, ich erkenne Dich.
Aber, daß Du mir damals mein beſtes Pferd aus
dem Stalle geritten haſt, höre Junge, das kann ich
Dir nicht verzeihen, dafür mußt Du doch noch was
haben! Mit dieſen Worten lief er nach dem Stock,
und wer weiß, was geſchehen wäre, wenn er ihn
an ſeinem Orte gefunden hätte.
Aus dem Leben des Hofraths Herz.
1.
Der verſtorbene Hofrath Herz war bekanntlich
ein ſehr witziger Kopf, und gab öfters, da ihm
Geiſtesgegenwart im hohen Grade eigen war, ſchnelle
und treffende Antworten. Es iſt Schade, daß man
keine Sammlung derſelben beſitzt. Einzelne werden
hin und wieder noch von ihm erzählt, wie z. B.
folgende:
A 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/19 |
Zitationshilfe: | Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/19>, abgerufen am 16.02.2025. |