Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.Also können sie in Ansehung des Staates alle für gleich gehalten werden, und man läßt folglich einem jeden die Freiheit, auf was für einem Wege er dem Himmel zugehen will. Wenn er nur ein guter Bür- ger ist, wird weiter nichts von ihm verlangt. "Der falsche Eifer ist ein Tyrann, der die Län- (Die Fortsetzung der Notizen über Toleranz soll im nächsten Es ist nichts Neues unter der Sonne; was jetzt Von einer Religion zur andern über zu gehen, die G
Alſo können ſie in Anſehung des Staates alle für gleich gehalten werden, und man läßt folglich einem jeden die Freiheit, auf was für einem Wege er dem Himmel zugehen will. Wenn er nur ein guter Bür- ger iſt, wird weiter nichts von ihm verlangt. »Der falſche Eifer iſt ein Tyrann, der die Län- (Die Fortſetzung der Notizen über Toleranz ſoll im nächſten Es iſt nichts Neues unter der Sonne; was jetzt Von einer Religion zur andern über zu gehen, die G
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0113" n="97"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Alſo können ſie in Anſehung des Staates alle für<lb/> gleich gehalten werden, und man läßt folglich einem<lb/> jeden die Freiheit, auf was für einem Wege er dem<lb/> Himmel zugehen will. Wenn er nur ein guter Bür-<lb/> ger iſt, wird weiter nichts von ihm verlangt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>»Der falſche Eifer iſt ein Tyrann, der die Län-<lb/> der von Einwohnern entblößt, die Religionsduldung<lb/> iſt eine zärtliche Mutter, welche für ſie ſorgt und<lb/> ſie blühend macht.«</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">(Die Fortſetzung der Notizen über Toleranz ſoll im nächſten<lb/> Bändchen folgen.)</hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Es iſt nichts Neues unter der Sonne; was jetzt<lb/> vorgeht, hat ſich unter gewiſſen Bedingungen auch<lb/> früher ſchon zugetragen.</p><lb/> <p>Von einer Religion zur andern über zu gehen, die<lb/> neue zu verlaſſen, und wieder zur alten zurück zu keh-<lb/> ren, das war ehedem bei weiten häufiger, als es<lb/> gegenwärtig iſt. Die Modifikation und zugleich<lb/> das Merkwürdigſte dabei ſcheint mir unter andern<lb/> beſonders Folgendes zu ſeyn: erſtens, es waren der-<lb/> gleichen religiöſe Spaziergänger vor Alters denkende<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [97/0113]
Alſo können ſie in Anſehung des Staates alle für
gleich gehalten werden, und man läßt folglich einem
jeden die Freiheit, auf was für einem Wege er dem
Himmel zugehen will. Wenn er nur ein guter Bür-
ger iſt, wird weiter nichts von ihm verlangt.
»Der falſche Eifer iſt ein Tyrann, der die Län-
der von Einwohnern entblößt, die Religionsduldung
iſt eine zärtliche Mutter, welche für ſie ſorgt und
ſie blühend macht.«
(Die Fortſetzung der Notizen über Toleranz ſoll im nächſten
Bändchen folgen.)
Es iſt nichts Neues unter der Sonne; was jetzt
vorgeht, hat ſich unter gewiſſen Bedingungen auch
früher ſchon zugetragen.
Von einer Religion zur andern über zu gehen, die
neue zu verlaſſen, und wieder zur alten zurück zu keh-
ren, das war ehedem bei weiten häufiger, als es
gegenwärtig iſt. Die Modifikation und zugleich
das Merkwürdigſte dabei ſcheint mir unter andern
beſonders Folgendes zu ſeyn: erſtens, es waren der-
gleichen religiöſe Spaziergänger vor Alters denkende
G
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |