Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.rung schon bewiesen hat, daß diejenigen, welche, aus Furcht zu frieren, geistige Ge- tränke zu sich genommen hatten, wohl gar erfroren gefunden sind. Jch wählte daher statt kostspieliger geistiger Getränke vielmehr die zur Zeit in hohem Cours stehenden gei- stigen Arbeiten, und kann aus Erfahrung ru- fen: probatum est! -- Wie es aber leider! mit den allerbesten rung ſchon bewieſen hat, daß diejenigen, welche, aus Furcht zu frieren, geiſtige Ge- tränke zu ſich genommen hatten, wohl gar erfroren gefunden ſind. Jch wählte daher ſtatt koſtſpieliger geiſtiger Getränke vielmehr die zur Zeit in hohem Cours ſtehenden gei- ſtigen Arbeiten, und kann aus Erfahrung ru- fen: probatum est! — Wie es aber leider! mit den allerbeſten <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0010" n="VI"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> rung ſchon bewieſen hat, daß diejenigen,<lb/> welche, aus Furcht zu frieren, geiſtige Ge-<lb/> tränke zu ſich genommen hatten, wohl gar<lb/> erfroren gefunden ſind. Jch wählte daher<lb/> ſtatt koſtſpieliger geiſtiger Getränke vielmehr<lb/> die zur Zeit in hohem Cours ſtehenden gei-<lb/> ſtigen Arbeiten, und kann aus Erfahrung ru-<lb/> fen: <hi rendition="#aq">probatum est!</hi> —</p><lb/> <p>Wie es aber leider! mit den allerbeſten<lb/> und vorzüglichſten, in unſerer ſo reichhaltigen<lb/> Medizin im Überfluß vorhandenen Mitteln zu<lb/> gehen pflegt: daß nämlich in der Regel faſt<lb/> jedes einzelne derſelben ſolche Nebenwirkun-<lb/> gen hervorbringt, die man wohl eher zu ver-<lb/> wünſchen als zu wünſchen hat, ganz ſo iſt es<lb/> auch hier der Fall, und ich erfuhr dieſen Nach-<lb/> theil nur allzubald, denn durch die Anſtren-<lb/> gung, welche zu der von mir gewählten gei-<lb/> ſtigen Arbeit nothwendig erforderlich war, zog<lb/> ich mir eine eben ſo anhaltende, als heftige<lb/> Migraine zu, daß ich, um einer Apoplexie,<lb/> die beſonders damahls gar ſehr hauſete, vor-<lb/> zubeugen, meine geiſtige Arbeit, die unter<lb/> dem Titel: <hi rendition="#g">»Philoſophiſcher Beweis<lb/> der Unſterblichkeit«</hi> erſcheinen ſollte, —<lb/> über Hals und Kopf — einſtellen mußte,<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [VI/0010]
rung ſchon bewieſen hat, daß diejenigen,
welche, aus Furcht zu frieren, geiſtige Ge-
tränke zu ſich genommen hatten, wohl gar
erfroren gefunden ſind. Jch wählte daher
ſtatt koſtſpieliger geiſtiger Getränke vielmehr
die zur Zeit in hohem Cours ſtehenden gei-
ſtigen Arbeiten, und kann aus Erfahrung ru-
fen: probatum est! —
Wie es aber leider! mit den allerbeſten
und vorzüglichſten, in unſerer ſo reichhaltigen
Medizin im Überfluß vorhandenen Mitteln zu
gehen pflegt: daß nämlich in der Regel faſt
jedes einzelne derſelben ſolche Nebenwirkun-
gen hervorbringt, die man wohl eher zu ver-
wünſchen als zu wünſchen hat, ganz ſo iſt es
auch hier der Fall, und ich erfuhr dieſen Nach-
theil nur allzubald, denn durch die Anſtren-
gung, welche zu der von mir gewählten gei-
ſtigen Arbeit nothwendig erforderlich war, zog
ich mir eine eben ſo anhaltende, als heftige
Migraine zu, daß ich, um einer Apoplexie,
die beſonders damahls gar ſehr hauſete, vor-
zubeugen, meine geiſtige Arbeit, die unter
dem Titel: »Philoſophiſcher Beweis
der Unſterblichkeit« erſcheinen ſollte, —
über Hals und Kopf — einſtellen mußte,
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