Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710.von den Mathem. Schrifften. Weitläuftigkeiten des Apollonii und seinesCommentatoris Richar di einliesse; sondern er kan mit grösserem Nutzen des umb die Geometrie wohl verdienten Jesuitens P. Gregorii a S. Vincentio Opus Geometri- cum Quadraturae Circuli & Sectionum Coni lesen. Denn unerachtet dieses Werck auch sehr weitläuftig ist/ so sind doch seine demonstrationes viel leichter und ist in die- sem Wercke zu den neuern Erfindungen ein guter Grund geleget worden. Der unver- gleichliche Leibnitz bekennet selbst (in Act. Erud. An. 1691 p. 438) daß ihm bald ein grosses Licht in der höheren Geometrie auf- gegangen/ als er nebst des Hugenii vortrefli- chem Wercke de Horologio Oscillatorio und des Dettonvillaei oder Pascalii Brie- fen den Gregorium a S. Vincentio gelesen. §. 11. Zwar verdienet für dem Apollo- Geo- B b 4
von den Mathem. Schrifften. Weitlaͤuftigkeiten des Apollonii und ſeinesCommentatoris Richar di einlieſſe; ſondern er kan mit groͤſſerem Nutzen des umb die Geometrie wohl verdienten Jeſuitens P. Gregorii a S. Vincentio Opus Geometri- cum Quadraturæ Circuli & Sectionum Coni leſen. Denn unerachtet dieſes Werck auch ſehr weitlaͤuftig iſt/ ſo ſind doch ſeine demonſtrationes viel leichter und iſt in die- ſem Wercke zu den neuern Erfindungen ein guter Grund geleget worden. Der unver- gleichliche Leibnitz bekennet ſelbſt (in Act. Erud. An. 1691 p. 438) daß ihm bald ein groſſes Licht in der hoͤheren Geometrie auf- gegangen/ als er nebſt des Hugenii vortrefli- chem Wercke de Horologio Oſcillatorio und des Dettonvillæi oder Paſcalii Brie- fen den Gregorium à S. Vincentio geleſen. §. 11. Zwar verdienet fuͤr dem Apollo- Geo- B b 4
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von den Mathem. Schrifften.
Weitlaͤuftigkeiten des Apollonii und ſeines
Commentatoris Richar di einlieſſe; ſondern
er kan mit groͤſſerem Nutzen des umb die
Geometrie wohl verdienten Jeſuitens P.
Gregorii a S. Vincentio Opus Geometri-
cum Quadraturæ Circuli & Sectionum
Coni leſen. Denn unerachtet dieſes Werck
auch ſehr weitlaͤuftig iſt/ ſo ſind doch ſeine
demonſtrationes viel leichter und iſt in die-
ſem Wercke zu den neuern Erfindungen ein
guter Grund geleget worden. Der unver-
gleichliche Leibnitz bekennet ſelbſt (in Act.
Erud. An. 1691 p. 438) daß ihm bald ein
groſſes Licht in der hoͤheren Geometrie auf-
gegangen/ als er nebſt des Hugenii vortrefli-
chem Wercke de Horologio Oſcillatorio
und des Dettonvillæi oder Paſcalii Brie-
fen den Gregorium à S. Vincentio geleſen.
§. 11. Zwar verdienet fuͤr dem Apollo-
nio der Frantzoſe/ Claudius Mydorgius,
gelobet zu werden/ welcher ſo wol die theo-
riam, als praxin der Kegelſchnitte in einem
beſonderen Wercke deutlich vorgetragen/
welches 1632/ und alſo 15 Jahr eher als des
Gregorii a S. Vincentio, zu Paris in fol.
heraus kommen: allein es wird wol das letz-
tere den Preiß vor dem erſten bey allen ver-
ſtaͤndigen behalten. Sonſt hat in neueren
Zeiten Ph. de la Hire-Sectiones Conicas in
9 libros diſtributas denen Liebhabern der
Geo-
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Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710. , S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/425>, abgerufen am 16.02.2025. |