Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
Conischen Fläche lauter gerade Linien zie-
hen/ nach der Breite aber sind lauter Circul-
Peripherien/ die von der Grund-Fläche GH
an gegen die Spietze F immer abnehmen
(§. 33. 34 Geom.). Derowegen hat ein
Conischer Spiegel nach der Länge die Eigen-
schaft eines platten/ nach der Breite aber ver-
schiedener Sphärischer Spiegel. Da nun
die platten Spiegel die Grössen unverändert
lassen (§. 14)/ die Sphärischen aber sie umb
so viel mehr verkleinern/ je geringer ihr Dia-
meter ist (§. 28); so müssen in einem aufge-
richteten Conischen Spiegel GFH die Sa-
chen lang aber schmal/ und zwar oben viel
schmäler als unten aus sehen. W. Z. E.

Zusatz.
Fig. 7.

34. Derowegen wenn ein Conischer Spie-
gel IK mit der Horizontal-Linie parallel lau-
fet/ oder auch gegen dieselbe incliniret ist; so
müssen alle Sachen breit/ aber sehr kurtz und
auf einer Seite viel kleiner als auf der ande-
ren aussehen.

Anmerckung.

35. Man pfleget verzogene Bilder zu machen/ die
sich in einem Conischen Spiegel recht praesentiren/
wenn man ihn darauf setzet und das Auge in rechter
Höhe über die Spietze F hält: von welchen gleich-
fals Schottus (l. c. cap. 3. p. 168 & seqq.) handelt.

Die 4. Aufgabe.

36. Eine Forme zumachen darein

man

Anfangs-Gruͤnde
Coniſchen Flaͤche lauter gerade Linien zie-
hen/ nach der Breite aber ſind lauter Circul-
Peripherien/ die von der Grund-Flaͤche GH
an gegen die Spietze F immer abnehmen
(§. 33. 34 Geom.). Derowegen hat ein
Coniſcher Spiegel nach der Laͤnge die Eigen-
ſchaft eines platten/ nach der Breite aber ver-
ſchiedener Sphaͤriſcher Spiegel. Da nun
die platten Spiegel die Groͤſſen unveraͤndert
laſſen (§. 14)/ die Sphaͤriſchen aber ſie umb
ſo viel mehr verkleinern/ je geringer ihr Dia-
meter iſt (§. 28); ſo muͤſſen in einem aufge-
richteten Coniſchen Spiegel GFH die Sa-
chen lang aber ſchmal/ und zwar oben viel
ſchmaͤler als unten aus ſehen. W. Z. E.

Zuſatz.
Fig. 7.

34. Derowegen wenn ein Coniſcher Spie-
gel IK mit der Horizontal-Linie parallel lau-
fet/ oder auch gegen dieſelbe incliniret iſt; ſo
muͤſſen alle Sachen breit/ aber ſehr kurtz und
auf einer Seite viel kleiner als auf der ande-
ren ausſehen.

Anmerckung.

35. Man pfleget verzogene Bilder zu machen/ die
ſich in einem Coniſchen Spiegel recht præſentiren/
wenn man ihn darauf ſetzet und das Auge in rechter
Hoͤhe uͤber die Spietze F haͤlt: von welchen gleich-
fals Schottus (l. c. cap. 3. p. 168 & ſeqq.) handelt.

Die 4. Aufgabe.

36. Eine Forme zumachen darein

man
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0064" n="54"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
Coni&#x017F;chen Fla&#x0364;che lauter gerade Linien zie-<lb/>
hen/ nach der Breite aber &#x017F;ind lauter Circul-<lb/>
Peripherien/ die von der Grund-Fla&#x0364;che <hi rendition="#aq">GH</hi><lb/>
an gegen die Spietze <hi rendition="#aq">F</hi> immer abnehmen<lb/>
(§. 33. 34 <hi rendition="#aq">Geom.</hi>). Derowegen hat ein<lb/>
Coni&#x017F;cher Spiegel nach der La&#x0364;nge die Eigen-<lb/>
&#x017F;chaft eines platten/ nach der Breite aber ver-<lb/>
&#x017F;chiedener Spha&#x0364;ri&#x017F;cher Spiegel. Da nun<lb/>
die platten Spiegel die Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;en unvera&#x0364;ndert<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en (§. 14)/ die Spha&#x0364;ri&#x017F;chen aber &#x017F;ie umb<lb/>
&#x017F;o viel mehr verkleinern/ je geringer ihr Dia-<lb/>
meter i&#x017F;t (§. 28); &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en in einem aufge-<lb/>
richteten Coni&#x017F;chen Spiegel <hi rendition="#aq">GFH</hi> die Sa-<lb/>
chen lang aber &#x017F;chmal/ und zwar oben viel<lb/>
&#x017F;chma&#x0364;ler als unten aus &#x017F;ehen. W. Z. E.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <note place="left"><hi rendition="#aq">Fig.</hi> 7.</note>
              <p>34. Derowegen wenn ein Coni&#x017F;cher Spie-<lb/>
gel <hi rendition="#aq">IK</hi> mit der Horizontal-Linie parallel lau-<lb/>
fet/ oder auch gegen die&#x017F;elbe incliniret i&#x017F;t; &#x017F;o<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle Sachen breit/ aber &#x017F;ehr kurtz und<lb/>
auf einer Seite viel kleiner als auf der ande-<lb/>
ren aus&#x017F;ehen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>35. Man pfleget verzogene Bilder zu machen/ die<lb/>
&#x017F;ich in einem Coni&#x017F;chen Spiegel recht <hi rendition="#aq">præ&#x017F;entir</hi>en/<lb/>
wenn man ihn darauf &#x017F;etzet und das Auge in rechter<lb/>
Ho&#x0364;he u&#x0364;ber die Spietze <hi rendition="#aq">F</hi> ha&#x0364;lt: von welchen gleich-<lb/>
fals <hi rendition="#aq">Schottus (l. c. cap. 3. p. 168 &amp; &#x017F;eqq.)</hi> handelt.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 4. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>36. <hi rendition="#fr">Eine Forme zumachen darein</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">man</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0064] Anfangs-Gruͤnde Coniſchen Flaͤche lauter gerade Linien zie- hen/ nach der Breite aber ſind lauter Circul- Peripherien/ die von der Grund-Flaͤche GH an gegen die Spietze F immer abnehmen (§. 33. 34 Geom.). Derowegen hat ein Coniſcher Spiegel nach der Laͤnge die Eigen- ſchaft eines platten/ nach der Breite aber ver- ſchiedener Sphaͤriſcher Spiegel. Da nun die platten Spiegel die Groͤſſen unveraͤndert laſſen (§. 14)/ die Sphaͤriſchen aber ſie umb ſo viel mehr verkleinern/ je geringer ihr Dia- meter iſt (§. 28); ſo muͤſſen in einem aufge- richteten Coniſchen Spiegel GFH die Sa- chen lang aber ſchmal/ und zwar oben viel ſchmaͤler als unten aus ſehen. W. Z. E. Zuſatz. 34. Derowegen wenn ein Coniſcher Spie- gel IK mit der Horizontal-Linie parallel lau- fet/ oder auch gegen dieſelbe incliniret iſt; ſo muͤſſen alle Sachen breit/ aber ſehr kurtz und auf einer Seite viel kleiner als auf der ande- ren ausſehen. Anmerckung. 35. Man pfleget verzogene Bilder zu machen/ die ſich in einem Coniſchen Spiegel recht præſentiren/ wenn man ihn darauf ſetzet und das Auge in rechter Hoͤhe uͤber die Spietze F haͤlt: von welchen gleich- fals Schottus (l. c. cap. 3. p. 168 & ſeqq.) handelt. Die 4. Aufgabe. 36. Eine Forme zumachen darein man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/64
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/64>, abgerufen am 21.11.2024.