Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Anfangs-Gründe
Die 40. Aufgabe.

635. Wie viel Grade der Mittel-
Punct des Halb-Schattens von der E-
cliptick auf der Erde entfernet ist.

Auflösung.

Der halbe scheinbahre Diameter der Erde
ist der Horizontal-Parallaxi des Mondens
gleich (§. 625) die Breite des halb Schattens
aber der Breite des Mondens. (§. 627) Es sey
Z. E. jene 63"/ diese 61". Sprecht demnach
wie 63" zu 90° so 61" zu den verlangten Gra-
den/ um welche der Mittelpunct des Erdschat-
tens von der Ecliptick auf der Erde entfernet
ist. W. Z. F. W.

Der 1. Zusatz.

636. Da nun der Ort/ in welchem die Son-
ne vertical ist/ unter der Ecliptick lieget;
wisset ihr zugleich den Ort (§. 634)/ wo der
Mittelpunct des Erd-Schattens auf die Zeit
des wahren Nenmondens hintrift.

Der 2. Zusatz.

637. Wenn der Mond seine Declination
wehrender Zeit der Finsternis nicht verän-
derte/ so bewegete sich der Mittelpunct des
Erd-Schattens auf der Erd-Fläche mit dem
AEquatore parallel. Derowegen wenn ihr
nicht auf das gnaueste zu wissen verlanget
alle die Oerter/ in welcher eine Finsternis ge-
sehen wird/ dörfet ihr nur mit der Weite so

vieler
Anfangs-Gruͤnde
Die 40. Aufgabe.

635. Wie viel Grade der Mittel-
Punct des Halb-Schattens von der E-
cliptick auf der Erde entfernet iſt.

Aufloͤſung.

Der halbe ſcheinbahre Diameter der Erde
iſt der Horizontal-Parallaxi des Mondens
gleich (§. 625) die Breite des halb Schattens
aber der Breite des Mondens. (§. 627) Es ſey
Z. E. jene 63″/ dieſe 61″. Sprecht demnach
wie 63″ zu 90° ſo 61″ zu den verlangten Gra-
den/ um welche der Mittelpunct des Erdſchat-
tens von der Ecliptick auf der Erde entfernet
iſt. W. Z. F. W.

Der 1. Zuſatz.

636. Da nun der Ort/ in welchem die Son-
ne vertical iſt/ unter der Ecliptick lieget;
wiſſet ihr zugleich den Ort (§. 634)/ wo der
Mittelpunct des Erd-Schattens auf die Zeit
des wahren Nenmondens hintrift.

Der 2. Zuſatz.

637. Wenn der Mond ſeine Declination
wehrender Zeit der Finſternis nicht veraͤn-
derte/ ſo bewegete ſich der Mittelpunct des
Erd-Schattens auf der Erd-Flaͤche mit dem
Æquatore parallel. Derowegen wenn ihr
nicht auf das gnaueſte zu wiſſen verlanget
alle die Oerter/ in welcher eine Finſternis ge-
ſehen wird/ doͤrfet ihr nur mit der Weite ſo

vieler
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0480" n="456"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 40. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>635. <hi rendition="#fr">Wie viel Grade der Mittel-<lb/>
Punct des Halb-</hi>S<hi rendition="#fr">chattens von der E-<lb/>
cliptick auf der Erde entfernet i&#x017F;t.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <p>Der halbe &#x017F;cheinbahre Diameter der Erde<lb/>
i&#x017F;t der Horizontal-<hi rendition="#aq">Parallaxi</hi> des Mondens<lb/>
gleich (§. 625) die Breite des halb Schattens<lb/>
aber der Breite des Mondens. (§. 627) Es &#x017F;ey<lb/>
Z. E. jene 63&#x2033;/ die&#x017F;e 61&#x2033;. Sprecht demnach<lb/>
wie 63&#x2033; zu 90° &#x017F;o 61&#x2033; zu den verlangten Gra-<lb/>
den/ um welche der Mittelpunct des Erd&#x017F;chat-<lb/>
tens von der Ecliptick auf der Erde entfernet<lb/>
i&#x017F;t. W. Z. F. W.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>636. Da nun der Ort/ in welchem die Son-<lb/>
ne vertical i&#x017F;t/ unter der Ecliptick lieget;<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;et ihr zugleich den Ort (§. 634)/ wo der<lb/>
Mittelpunct des Erd-Schattens auf die Zeit<lb/>
des wahren Nenmondens hintrift.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>637. Wenn der Mond &#x017F;eine Declination<lb/>
wehrender Zeit der Fin&#x017F;ternis nicht vera&#x0364;n-<lb/>
derte/ &#x017F;o bewegete &#x017F;ich der Mittelpunct des<lb/>
Erd-Schattens auf der Erd-Fla&#x0364;che mit dem<lb/><hi rendition="#aq">Æquatore</hi> parallel. Derowegen wenn ihr<lb/>
nicht auf das gnaue&#x017F;te zu wi&#x017F;&#x017F;en verlanget<lb/>
alle die Oerter/ in welcher eine Fin&#x017F;ternis ge-<lb/>
&#x017F;ehen wird/ do&#x0364;rfet ihr nur mit der Weite &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">vieler</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[456/0480] Anfangs-Gruͤnde Die 40. Aufgabe. 635. Wie viel Grade der Mittel- Punct des Halb-Schattens von der E- cliptick auf der Erde entfernet iſt. Aufloͤſung. Der halbe ſcheinbahre Diameter der Erde iſt der Horizontal-Parallaxi des Mondens gleich (§. 625) die Breite des halb Schattens aber der Breite des Mondens. (§. 627) Es ſey Z. E. jene 63″/ dieſe 61″. Sprecht demnach wie 63″ zu 90° ſo 61″ zu den verlangten Gra- den/ um welche der Mittelpunct des Erdſchat- tens von der Ecliptick auf der Erde entfernet iſt. W. Z. F. W. Der 1. Zuſatz. 636. Da nun der Ort/ in welchem die Son- ne vertical iſt/ unter der Ecliptick lieget; wiſſet ihr zugleich den Ort (§. 634)/ wo der Mittelpunct des Erd-Schattens auf die Zeit des wahren Nenmondens hintrift. Der 2. Zuſatz. 637. Wenn der Mond ſeine Declination wehrender Zeit der Finſternis nicht veraͤn- derte/ ſo bewegete ſich der Mittelpunct des Erd-Schattens auf der Erd-Flaͤche mit dem Æquatore parallel. Derowegen wenn ihr nicht auf das gnaueſte zu wiſſen verlanget alle die Oerter/ in welcher eine Finſternis ge- ſehen wird/ doͤrfet ihr nur mit der Weite ſo vieler

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/480
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/480>, abgerufen am 22.11.2024.