Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
der Astronomie.
Der 1. Zusatz.

321. Der beweget sich auch umb die
Sonne/ muß aber ihr näher als die seyn/
weil er niemals so weit von ihr wie sie weg-
gehet.

Der 2. Zusatz.

322. Derowegen ist auch unterweilen
weiter von der Erde weg als die Sonne.

Die 4. Erklährung.

323. Die Venus heisset der Mor-
gen-Stern
(Psosphorus, oder Lucifer)
wenn sie vor der Sonne hergehet; hin-
gegen der Abend-Stern
(Hesperus)/
wenn sie ihr nachfolget.

Anmerckung.

324. Eben so könte man den bald den Abend-
Stern/
bald aber den Morgenstern nennen/
weil er gleichfals entweder vor der Sonne hergehet/
oder ihr nachfolget: wenn er nur öfterer zu fehen wäre.

Die 16. Erfahrung.

325. De la Hire hat A. 1700. (Memoires
de l' Academie Royale des Sciences An.
1700. p. 288. & seqq.
) durch ein Sech-
zehnschuhiges Fernglaß in der grösse-
re Berge als im Monden observiret. Sie
sahe aber durch sein Fernglaß drey
mal so groß aus als der Mond mit blo-
ßen Augen gefehen wird. Jn den übri-
gen Planeten hat man keine Berge
wahrnehmen können.

Die
der Aſtronomie.
Der 1. Zuſatz.

321. Der ☿ beweget ſich auch umb die
Sonne/ muß aber ihr naͤher als die ♀ ſeyn/
weil er niemals ſo weit von ihr wie ſie weg-
gehet.

Der 2. Zuſatz.

322. Derowegen iſt auch ☿ unterweilen
weiter von der Erde weg als die Sonne.

Die 4. Erklaͤhrung.

323. Die Venus heiſſet der Mor-
gen-Stern
(Pſoſphorus, oder Lucifer)
wenn ſie vor der Sonne hergehet; hin-
gegen der Abend-Stern
(Heſperus)/
wenn ſie ihr nachfolget.

Anmerckung.

324. Eben ſo koͤnte man den ☿ bald den Abend-
Stern/
bald aber den Morgenſtern nennen/
weil er gleichfals entweder vor der Sonne hergehet/
oder ihr nachfolget: wenn er nur oͤfterer zu fehen waͤre.

Die 16. Erfahrung.

325. De la Hire hat A. 1700. (Memoires
de l’ Academie Royale des Sciences An.
1700. p. 288. & ſeqq.
) durch ein Sech-
zehnſchuhiges Fernglaß in der ♀ groͤſſe-
re Berge als im Mondẽ obſerviret. Sie
ſahe aber durch ſein Fernglaß drey
mal ſo groß aus als der Mond mit blo-
ßen Augen gefehen wird. Jn den uͤbri-
gen Planeten hat man keine Berge
wahrnehmen koͤnnen.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0335" n="311"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der A&#x017F;tronomie.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>321. Der &#x263F; beweget &#x017F;ich auch umb die<lb/>
Sonne/ muß aber ihr na&#x0364;her als die &#x2640; &#x017F;eyn/<lb/>
weil er niemals &#x017F;o weit von ihr wie &#x017F;ie weg-<lb/>
gehet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>322. Derowegen i&#x017F;t auch &#x263F; unterweilen<lb/>
weiter von der Erde weg als die Sonne.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 4. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
            <p>323. Die <hi rendition="#fr">Venus hei&#x017F;&#x017F;et der Mor-<lb/>
gen-Stern</hi> (<hi rendition="#aq">P&#x017F;o&#x017F;phorus,</hi> <hi rendition="#fr">oder</hi> <hi rendition="#aq">Lucifer</hi>)<lb/><hi rendition="#fr">wenn &#x017F;ie vor der Sonne hergehet; hin-<lb/>
gegen der Abend-Stern</hi> <hi rendition="#aq">(He&#x017F;perus)/</hi><lb/><hi rendition="#fr">wenn &#x017F;ie ihr nachfolget.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>324. Eben &#x017F;o ko&#x0364;nte man den &#x263F; bald <hi rendition="#fr">den Abend-<lb/>
Stern/</hi> bald aber <hi rendition="#fr">den Morgen&#x017F;tern</hi> nennen/<lb/>
weil er gleichfals entweder vor der Sonne hergehet/<lb/>
oder ihr nachfolget: wenn er nur o&#x0364;fterer zu fehen wa&#x0364;re.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 16. Erfahrung.</hi> </head><lb/>
            <p>325. <hi rendition="#aq">De la Hire</hi> <hi rendition="#fr">hat</hi> <hi rendition="#aq">A. 1700. (Memoires<lb/>
de l&#x2019; Academie Royale des Sciences An.<lb/>
1700. p. 288. &amp; &#x017F;eqq.</hi>) <hi rendition="#fr">durch ein Sech-<lb/>
zehn&#x017F;chuhiges Fernglaß in der &#x2640; gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
re Berge als im Monde&#x0303; ob&#x017F;erviret. Sie<lb/>
&#x017F;ahe aber durch &#x017F;ein Fernglaß drey<lb/>
mal &#x017F;o groß aus als der Mond mit blo-<lb/>
ßen Augen gefehen wird. Jn den u&#x0364;bri-<lb/>
gen Planeten hat man keine Berge<lb/>
wahrnehmen ko&#x0364;nnen.</hi></p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[311/0335] der Aſtronomie. Der 1. Zuſatz. 321. Der ☿ beweget ſich auch umb die Sonne/ muß aber ihr naͤher als die ♀ ſeyn/ weil er niemals ſo weit von ihr wie ſie weg- gehet. Der 2. Zuſatz. 322. Derowegen iſt auch ☿ unterweilen weiter von der Erde weg als die Sonne. Die 4. Erklaͤhrung. 323. Die Venus heiſſet der Mor- gen-Stern (Pſoſphorus, oder Lucifer) wenn ſie vor der Sonne hergehet; hin- gegen der Abend-Stern (Heſperus)/ wenn ſie ihr nachfolget. Anmerckung. 324. Eben ſo koͤnte man den ☿ bald den Abend- Stern/ bald aber den Morgenſtern nennen/ weil er gleichfals entweder vor der Sonne hergehet/ oder ihr nachfolget: wenn er nur oͤfterer zu fehen waͤre. Die 16. Erfahrung. 325. De la Hire hat A. 1700. (Memoires de l’ Academie Royale des Sciences An. 1700. p. 288. & ſeqq.) durch ein Sech- zehnſchuhiges Fernglaß in der ♀ groͤſſe- re Berge als im Mondẽ obſerviret. Sie ſahe aber durch ſein Fernglaß drey mal ſo groß aus als der Mond mit blo- ßen Augen gefehen wird. Jn den uͤbri- gen Planeten hat man keine Berge wahrnehmen koͤnnen. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/335
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/335>, abgerufen am 24.11.2024.