Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
dem grossen Flecken/ die man mit blos-
sen Augen sehen kan/ durch die Fern-
Gläser noch andere kleine entdecket wer-
den/ welche von Tage zu Tage/ ja von
Stunde zu Stunde ihre Grösse/ Figur
und Stelle ändern/ sich in die rundte her-
umb bewegen und stets der Sonnen
entgegen gesetzet sind.

Der 1. Zusatz.

287. Alle Theile des Monds werden von
der Sonne auf gleiche Art erleuchtet. Da
sie nun aber nicht gleich helle aussehen; kön-
nen sie nicht auf einerley Art die Sonnen-
Strahlen reflectiren/ und sind dannenhero
auch selbst von verschiedener Art.

Der 2. Zusatz.

288. Weil die Peripherie/ darinnen sich
das Licht endet/ in den Flecken gleich und e-
ben ist; so müssen die Theile des Monds/
welche weniger Licht als die andern reflecti-
ren/ auch selbst gleich und eben seyn.

Der 3. Zusatz.

289. Die Theile welche eher erleuchtet
werden/ als andere/ die dem erleuchteten
Theile des Monds näher liegen/ müssen hö-
her als sie seyn.

Der 4. Zusatz.

290. Die veränderlichen Flecken haben

all

Anfangs-Gruͤnde
dem groſſen Flecken/ die man mit bloſ-
ſen Augen ſehen kan/ durch die Fern-
Glaͤſer noch andere kleine entdecket wer-
den/ welche von Tage zu Tage/ ja von
Stunde zu Stunde ihre Groͤſſe/ Figur
und Stelle aͤndern/ ſich in die rundte her-
umb bewegen und ſtets der Sonnen
entgegen geſetzet ſind.

Der 1. Zuſatz.

287. Alle Theile des Monds werden von
der Sonne auf gleiche Art erleuchtet. Da
ſie nun aber nicht gleich helle ausſehen; koͤn-
nen ſie nicht auf einerley Art die Sonnen-
Strahlen reflectiren/ und ſind dannenhero
auch ſelbſt von verſchiedener Art.

Der 2. Zuſatz.

288. Weil die Peripherie/ darinnen ſich
das Licht endet/ in den Flecken gleich und e-
ben iſt; ſo muͤſſen die Theile des Monds/
welche weniger Licht als die andern reflecti-
ren/ auch ſelbſt gleich und eben ſeyn.

Der 3. Zuſatz.

289. Die Theile welche eher erleuchtet
werden/ als andere/ die dem erleuchteten
Theile des Monds naͤher liegen/ muͤſſen hoͤ-
her als ſie ſeyn.

Der 4. Zuſatz.

290. Die veraͤnderlichen Flecken haben

all
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p>
                <pb facs="#f0320" n="296"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">dem gro&#x017F;&#x017F;en Flecken/ die man mit blo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Augen &#x017F;ehen kan/ durch die Fern-<lb/>
Gla&#x0364;&#x017F;er noch andere kleine entdecket wer-<lb/>
den/ welche von Tage zu Tage/ ja von<lb/>
Stunde zu Stunde ihre Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ Figur<lb/>
und Stelle a&#x0364;ndern/ &#x017F;ich in die rundte her-<lb/>
umb bewegen und &#x017F;tets der Sonnen<lb/>
entgegen ge&#x017F;etzet &#x017F;ind.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>287. Alle Theile des Monds werden von<lb/>
der Sonne auf gleiche Art erleuchtet. Da<lb/>
&#x017F;ie nun aber nicht gleich helle aus&#x017F;ehen; ko&#x0364;n-<lb/>
nen &#x017F;ie nicht auf einerley Art die Sonnen-<lb/>
Strahlen <hi rendition="#aq">reflectir</hi>en/ und &#x017F;ind dannenhero<lb/>
auch &#x017F;elb&#x017F;t von ver&#x017F;chiedener Art.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>288. Weil die Peripherie/ darinnen &#x017F;ich<lb/>
das Licht endet/ in den Flecken gleich und e-<lb/>
ben i&#x017F;t; &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Theile des Monds/<lb/>
welche weniger Licht als die andern <hi rendition="#aq">reflecti-</hi><lb/>
ren/ auch &#x017F;elb&#x017F;t gleich und eben &#x017F;eyn.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 3. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>289. Die Theile welche eher erleuchtet<lb/>
werden/ als andere/ die dem erleuchteten<lb/>
Theile des Monds na&#x0364;her liegen/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en ho&#x0364;-<lb/>
her als &#x017F;ie &#x017F;eyn.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 4. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>290. Die vera&#x0364;nderlichen Flecken haben<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">all</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[296/0320] Anfangs-Gruͤnde dem groſſen Flecken/ die man mit bloſ- ſen Augen ſehen kan/ durch die Fern- Glaͤſer noch andere kleine entdecket wer- den/ welche von Tage zu Tage/ ja von Stunde zu Stunde ihre Groͤſſe/ Figur und Stelle aͤndern/ ſich in die rundte her- umb bewegen und ſtets der Sonnen entgegen geſetzet ſind. Der 1. Zuſatz. 287. Alle Theile des Monds werden von der Sonne auf gleiche Art erleuchtet. Da ſie nun aber nicht gleich helle ausſehen; koͤn- nen ſie nicht auf einerley Art die Sonnen- Strahlen reflectiren/ und ſind dannenhero auch ſelbſt von verſchiedener Art. Der 2. Zuſatz. 288. Weil die Peripherie/ darinnen ſich das Licht endet/ in den Flecken gleich und e- ben iſt; ſo muͤſſen die Theile des Monds/ welche weniger Licht als die andern reflecti- ren/ auch ſelbſt gleich und eben ſeyn. Der 3. Zuſatz. 289. Die Theile welche eher erleuchtet werden/ als andere/ die dem erleuchteten Theile des Monds naͤher liegen/ muͤſſen hoͤ- her als ſie ſeyn. Der 4. Zuſatz. 290. Die veraͤnderlichen Flecken haben all

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/320
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/320>, abgerufen am 22.11.2024.