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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
ges Horn/ und wird daher die Horn-
Haut
(Cornea) genennet. Mit ihr ist
an dem hinteren und grösten Theile des
Auges eine andere zehe Haut verknü-
pfet/ die wir die harte Haut nen-
nen wollen. Sie heisset im Lateinischen

Sclerotica. Unter der Horn-Haut ist
eine farbirte Haut
(Uvea)/ deren Far-
ben von den Unwiessenden der Horn-
Haut beygeleget werden. Diese hat
mitten ein Circul-rundtes Loch/ wel-
ches wir den Stern nennen wollen.
Jm Lateinischen heisset es
Pupilla. Mit
der farbirten Haut ist eine schwartze
verknüpfet/ welche an der harten an-
lieget. Endlich über die schwartze ist
hinten an dem Auge ein zartes Netz-
förmiges Häutlein
(Retina)/ welches
wie ein Rotz zusammen fället/ wenn
man es absondert/ hingegen wie ein lei-
nenes Tuch sich ausspannet/ wenn es in-
nerhalb dem Wasser beweget wird. Es
ist aus subtilen Nerven gewebet. Den
hinteren und grösten Theil des Auges
füllet die gläserne Feuchtigkeit
(humor
vitreus)
aus/ welche einer aus Rraft-
Mehle zu bereiteten Stercke gleichet.
Mitten in dem Auge unter dem Sterne
lieget die Crystalline Feuchtigkeit

(humor

Anfangs-Gruͤnde
ges Horn/ und wird daher die Horn-
Haut
(Cornea) genennet. Mit ihr iſt
an dem hinteren und groͤſten Theile des
Auges eine andere zehe Haut verknuͤ-
pfet/ die wir die harte Haut nen-
nen wollen. Sie heiſſet im Lateiniſchen

Sclerotica. Unter der Horn-Haut iſt
eine farbirte Haut
(Uvea)/ deren Far-
ben von den Unwieſſenden der Horn-
Haut beygeleget werden. Dieſe hat
mitten ein Circul-rundtes Loch/ wel-
ches wir den Stern nennen wollen.
Jm Lateiniſchen heiſſet es
Pupilla. Mit
der farbirten Haut iſt eine ſchwartze
verknuͤpfet/ welche an der harten an-
lieget. Endlich uͤber die ſchwartze iſt
hinten an dem Auge ein zartes Netz-
foͤrmiges Haͤutlein
(Retina)/ welches
wie ein Rotz zuſammen faͤllet/ wenn
man es abſondert/ hingegen wie ein lei-
nenes Tuch ſich ausſpannet/ wenn es in-
nerhalb dem Waſſer beweget wird. Es
iſt aus ſubtilen Nerven gewebet. Den
hinteren und groͤſten Theil des Auges
fuͤllet die glaͤſerne Feuchtigkeit
(humor
vitreus)
aus/ welche einer aus Rraft-
Mehle zu bereiteten Stercke gleichet.
Mitten in dem Auge unter dem Sterne
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[8/0016] Anfangs-Gruͤnde ges Horn/ und wird daher die Horn- Haut (Cornea) genennet. Mit ihr iſt an dem hinteren und groͤſten Theile des Auges eine andere zehe Haut verknuͤ- pfet/ die wir die harte Haut nen- nen wollen. Sie heiſſet im Lateiniſchen Sclerotica. Unter der Horn-Haut iſt eine farbirte Haut (Uvea)/ deren Far- ben von den Unwieſſenden der Horn- Haut beygeleget werden. Dieſe hat mitten ein Circul-rundtes Loch/ wel- ches wir den Stern nennen wollen. Jm Lateiniſchen heiſſet es Pupilla. Mit der farbirten Haut iſt eine ſchwartze verknuͤpfet/ welche an der harten an- lieget. Endlich uͤber die ſchwartze iſt hinten an dem Auge ein zartes Netz- foͤrmiges Haͤutlein (Retina)/ welches wie ein Rotz zuſammen faͤllet/ wenn man es abſondert/ hingegen wie ein lei- nenes Tuch ſich ausſpannet/ wenn es in- nerhalb dem Waſſer beweget wird. Es iſt aus ſubtilen Nerven gewebet. Den hinteren und groͤſten Theil des Auges fuͤllet die glaͤſerne Feuchtigkeit (humor vitreus) aus/ welche einer aus Rraft- Mehle zu bereiteten Stercke gleichet. Mitten in dem Auge unter dem Sterne lieget die Cryſtalline Feuchtigkeit (humor

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/16>, abgerufen am 22.11.2024.