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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
man dadurch einen grösseren Theil sehen kan/ als durch
eines. Allein weil die Gläser nicht alle Strahlen
durchlassen/ indem sie einen guten Theil derselben re-
flectiren; so machen viele Gläser die Sache dunckel.

Der 2. Zusatz.

53. Weil ein grösseres Bild in einer gerin-
geren Weite formieret wird/ wenn hinter ei-
nem erhabenen Glase ein Hohl-Glaß gesetzet
wird; so könnet ihr/ wenn das Objectiv-
Glaß von einer nicht allzugroßen Kugel ist/
ein auf beyden Seiten hohles Glaß in die
Röhre zwieschen das Objectiv- und Augen-
Glaß setzen/ und aus drey Gläsern das Fern-
glaß machen/ welches soviel thun wird als ein
anderes/ darinnen das Objectiv-Glaß von
einer viel grösseren Kugel ist.

Die 2. Anmerckung.

54. Die Hohl-Gläser pflegen die Strahlen sehr zu
zerstreuen/ sonderlich wenn ihr Diameter klein ist. De-
rowegen geschiehet es gar leichte/ daß man durch der-
gleichen Fernglaß/ als erst beschrieben worden/ die
Sachen nicht helle und deutlich gnung sehen kan. Und
habet ihr die Hohl-Gläser/ die einen allzu kleinen
Diameter haben/ zu vermeiden.

Die 3. Anmerckung.

55. Es muß auch in dem Astronomischen Fernglase
eine gnaue Proportion zwieschen dem Objectiv- und
Augen-Glase gehalten werden. Dechales (Dioptr.
ib. 2. prop. 21. f. 699. Tom. 3. Mund. Mathem.)

errinnert/ er habe für gut befunden/ wenn ein Obje-
ctiv-Glaß von 21/4 Schuhen ein Augen-Glaß von 11/2
Zollen; ein Objectiv-Glaß von 8 Schuhen ein Augen-
Glaß von 4 Zollen; ein Objectiv-Glaß aber von 10
Schuhen ein Augen-Glaß von 41/2 Zollen habe. Jn

dem

Anfangs-Gruͤnde
man dadurch einen groͤſſeren Theil ſehen kan/ als durch
eines. Allein weil die Glaͤſer nicht alle Strahlen
durchlaſſen/ indem ſie einen guten Theil derſelben re-
flectiren; ſo machen viele Glaͤſer die Sache dunckel.

Der 2. Zuſatz.

53. Weil ein groͤſſeres Bild in einer gerin-
geren Weite formieret wird/ wenn hinter ei-
nem erhabenen Glaſe ein Hohl-Glaß geſetzet
wird; ſo koͤnnet ihr/ wenn das Objectiv-
Glaß von einer nicht allzugroßen Kugel iſt/
ein auf beyden Seiten hohles Glaß in die
Roͤhre zwieſchen das Objectiv- und Augen-
Glaß ſetzen/ und aus drey Glaͤſern das Fern-
glaß machen/ welches ſoviel thun wird als ein
anderes/ darinnen das Objectiv-Glaß von
einer viel groͤſſeren Kugel iſt.

Die 2. Anmerckung.

54. Die Hohl-Glaͤſer pflegen die Strahlen ſehr zu
zerſtreuen/ ſonderlich wenn ihr Diameter klein iſt. De-
rowegen geſchiehet es gar leichte/ daß man durch der-
gleichen Fernglaß/ als erſt beſchrieben worden/ die
Sachen nicht helle und deutlich gnung ſehen kan. Und
habet ihr die Hohl-Glaͤſer/ die einen allzu kleinen
Diameter haben/ zu vermeiden.

Die 3. Anmerckung.

55. Es muß auch in dem Aſtronomiſchen Fernglaſe
eine gnaue Proportion zwieſchen dem Objectiv- und
Augen-Glaſe gehalten werden. Dechales (Dioptr.
ib. 2. prop. 21. f. 699. Tom. 3. Mund. Mathem.)

errinnert/ er habe fuͤr gut befunden/ wenn ein Obje-
ctiv-Glaß von 2¼ Schuhen ein Augen-Glaß von 1½
Zollen; ein Objectiv-Glaß von 8 Schuhen ein Augen-
Glaß von 4 Zollen; ein Objectiv-Glaß aber von 10
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[92/0104] Anfangs-Gruͤnde man dadurch einen groͤſſeren Theil ſehen kan/ als durch eines. Allein weil die Glaͤſer nicht alle Strahlen durchlaſſen/ indem ſie einen guten Theil derſelben re- flectiren; ſo machen viele Glaͤſer die Sache dunckel. Der 2. Zuſatz. 53. Weil ein groͤſſeres Bild in einer gerin- geren Weite formieret wird/ wenn hinter ei- nem erhabenen Glaſe ein Hohl-Glaß geſetzet wird; ſo koͤnnet ihr/ wenn das Objectiv- Glaß von einer nicht allzugroßen Kugel iſt/ ein auf beyden Seiten hohles Glaß in die Roͤhre zwieſchen das Objectiv- und Augen- Glaß ſetzen/ und aus drey Glaͤſern das Fern- glaß machen/ welches ſoviel thun wird als ein anderes/ darinnen das Objectiv-Glaß von einer viel groͤſſeren Kugel iſt. Die 2. Anmerckung. 54. Die Hohl-Glaͤſer pflegen die Strahlen ſehr zu zerſtreuen/ ſonderlich wenn ihr Diameter klein iſt. De- rowegen geſchiehet es gar leichte/ daß man durch der- gleichen Fernglaß/ als erſt beſchrieben worden/ die Sachen nicht helle und deutlich gnung ſehen kan. Und habet ihr die Hohl-Glaͤſer/ die einen allzu kleinen Diameter haben/ zu vermeiden. Die 3. Anmerckung. 55. Es muß auch in dem Aſtronomiſchen Fernglaſe eine gnaue Proportion zwieſchen dem Objectiv- und Augen-Glaſe gehalten werden. Dechales (Dioptr. ib. 2. prop. 21. f. 699. Tom. 3. Mund. Mathem.) errinnert/ er habe fuͤr gut befunden/ wenn ein Obje- ctiv-Glaß von 2¼ Schuhen ein Augen-Glaß von 1½ Zollen; ein Objectiv-Glaß von 8 Schuhen ein Augen- Glaß von 4 Zollen; ein Objectiv-Glaß aber von 10 Schuhen ein Augen-Glaß von 4½ Zollen habe. Jn dem

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/104>, abgerufen am 22.11.2024.