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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
Die 2. Anmerckung.

49. Unerachtet diese Ferngläser die Sachen nicht
allein deutlich/ groß und aufgerichtet vorstellen; so
hat man doch zu Astronomischen Betrachtungen des
Himmels andere verfertiget/ weil man zu wenig auf
einmal durch die Galliläanischen sehen kan. Und ma-
chel man heutezu tage kein Galliläanisches Fernglaß
über 4 bis 5 Zoll lang.

Die 4. Aufgabe.

50. Ein Astronomisches Fernglaß
zu machen.

Auflösung.
1. Machet eine Röhre/ die ihr aus einander
ziehen könnet/ wie in der vorhergehen-
Aufgabe
(§. 44).
2. Setzet darein ein Objectiv-Glaß/ welches
entweder auf beyden Seiten erhaben/ oder
nur auf einer erhaben auf der andern platt
ist/ und einen großen Diameter hat.
3. An das andere Ende der Röhre befesti-
get ein Augen-Glaß/ welches von einer klei-
nen Kugel/ und zwar auf beyden Seiten
erhaben ist.

Wenn ihr die Röhre so ausziehet/ daß die
Brennn-Puncte beyder Gläser zusammen
stoßen; so werdet ihr die Sache groß/ nahe
und verkehret sehen.

Beweiß.

Jn dem Brenn-Puncte bildet sich die Sa-
che umb so viel grösser ab/ ie von einer grösse-
ren Kugel das Objectiv-Glaß ist/ aber ver-

keh-
Anfangs-Gruͤnde
Die 2. Anmerckung.

49. Unerachtet dieſe Fernglaͤſer die Sachen nicht
allein deutlich/ groß und aufgerichtet vorſtellen; ſo
hat man doch zu Aſtronomiſchen Betrachtungen des
Himmels andere verfertiget/ weil man zu wenig auf
einmal durch die Gallilaͤaniſchen ſehen kan. Und ma-
chel man heutezu tage kein Gallilaͤaniſches Fernglaß
uͤber 4 bis 5 Zoll lang.

Die 4. Aufgabe.

50. Ein Aſtronomiſches Fernglaß
zu machen.

Aufloͤſung.
1. Machet eine Roͤhre/ die ihr aus einander
ziehen koͤnnet/ wie in der vorhergehen-
Aufgabe
(§. 44).
2. Setzet darein ein Objectiv-Glaß/ welches
entweder auf beyden Seiten erhaben/ oder
nur auf einer erhaben auf der andern platt
iſt/ und einen großen Diameter hat.
3. An das andere Ende der Roͤhre befeſti-
get ein Augen-Glaß/ welches von einer klei-
nen Kugel/ und zwar auf beyden Seiten
erhaben iſt.

Wenn ihr die Roͤhre ſo ausziehet/ daß die
Brennn-Puncte beyder Glaͤſer zuſammen
ſtoßen; ſo werdet ihr die Sache groß/ nahe
und verkehret ſehen.

Beweiß.

Jn dem Brenn-Puncte bildet ſich die Sa-
che umb ſo viel groͤſſer ab/ ie von einer groͤſſe-
ren Kugel das Objectiv-Glaß iſt/ aber ver-

keh-
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[90/0102] Anfangs-Gruͤnde Die 2. Anmerckung. 49. Unerachtet dieſe Fernglaͤſer die Sachen nicht allein deutlich/ groß und aufgerichtet vorſtellen; ſo hat man doch zu Aſtronomiſchen Betrachtungen des Himmels andere verfertiget/ weil man zu wenig auf einmal durch die Gallilaͤaniſchen ſehen kan. Und ma- chel man heutezu tage kein Gallilaͤaniſches Fernglaß uͤber 4 bis 5 Zoll lang. Die 4. Aufgabe. 50. Ein Aſtronomiſches Fernglaß zu machen. Aufloͤſung. 1. Machet eine Roͤhre/ die ihr aus einander ziehen koͤnnet/ wie in der vorhergehen- Aufgabe (§. 44). 2. Setzet darein ein Objectiv-Glaß/ welches entweder auf beyden Seiten erhaben/ oder nur auf einer erhaben auf der andern platt iſt/ und einen großen Diameter hat. 3. An das andere Ende der Roͤhre befeſti- get ein Augen-Glaß/ welches von einer klei- nen Kugel/ und zwar auf beyden Seiten erhaben iſt. Wenn ihr die Roͤhre ſo ausziehet/ daß die Brennn-Puncte beyder Glaͤſer zuſammen ſtoßen; ſo werdet ihr die Sache groß/ nahe und verkehret ſehen. Beweiß. Jn dem Brenn-Puncte bildet ſich die Sa- che umb ſo viel groͤſſer ab/ ie von einer groͤſſe- ren Kugel das Objectiv-Glaß iſt/ aber ver- keh-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/102>, abgerufen am 22.11.2024.