Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.der Hydraulick. ter diesen Betrügereyen war sonderlich diejenigesehr sinnreich/ dadurch sich die verschlossenen Thüren aufthaten/ wenn das Opfer auf dem Altare ange- zündet ward: welche ich zum Beschluß in der fol- genden Aufgabe noch erklähren wil. Die 15. Aufgabe. 44. Wie zu machen/ daß die ver- Auflösung 1. Die Thüre R sey in zwey Flügel Q und und P getheilet/ welche an zwey Wellen O und N dergestalt befestiget/ daß sie sich auf thun/ wenn diese herumb gedrehet werden. 2. Umb die Wellen N und O windet einen Strieck/ an deren einem Ende M das Ge- wichte L/ an dem andern K das Gefässe I über den Rollen M und K herab hanget. Das Gefässe aber muß dem Gewichte die Wage halten. 3. Ein wenig höher als das Gefässe I setzet ein anderes Gefässe EF/ welches von allen Seiten wohl verfahret und darein aus dem hohlen Altare A B eine Röhre ge- het. 4. Endlich löthet einen Heber GH an die Seite des Gefässes EF/ dessen längster Theil in das Gefässe I gehet. Wenn
der Hydraulick. ter dieſen Betruͤgereyen war ſonderlich diejenigeſehr ſinnreich/ dadurch ſich die verſchloſſenen Thuͤren aufthaten/ wenn das Opfer auf dem Altare ange- zuͤndet ward: welche ich zum Beſchluß in der fol- genden Aufgabe noch erklaͤhren wil. Die 15. Aufgabe. 44. Wie zu machen/ daß die ver- Aufloͤſung 1. Die Thuͤre R ſey in zwey Fluͤgel Q und und P getheilet/ welche an zwey Wellen O und N dergeſtalt befeſtiget/ daß ſie ſich auf thun/ wenn dieſe herumb gedrehet werden. 2. Umb die Wellen N und O windet einen Strieck/ an deren einem Ende M das Ge- wichte L/ an dem andern K das Gefaͤſſe I uͤber den Rollen M und K herab hanget. Das Gefaͤſſe aber muß dem Gewichte die Wage halten. 3. Ein wenig hoͤher als das Gefaͤſſe I ſetzet ein anderes Gefaͤſſe EF/ welches von allen Seiten wohl verfahret und darein aus dem hohlen Altare A B eine Roͤhre ge- het. 4. Endlich loͤthet einen Heber GH an die Seite des Gefaͤſſes EF/ deſſen laͤngſter Theil in das Gefaͤſſe I gehet. Wenn
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der Hydraulick.
ter dieſen Betruͤgereyen war ſonderlich diejenige
ſehr ſinnreich/ dadurch ſich die verſchloſſenen Thuͤren
aufthaten/ wenn das Opfer auf dem Altare ange-
zuͤndet ward: welche ich zum Beſchluß in der fol-
genden Aufgabe noch erklaͤhren wil.
Die 15. Aufgabe.
44. Wie zu machen/ daß die ver-
ſchloſſenen Thuͤren ſich aufthun/ wenn
das Opfer auf dem Altare verbrennet
wird.
Tab. II.
Fig. 19.
Aufloͤſung
1. Die Thuͤre R ſey in zwey Fluͤgel Q und
und P getheilet/ welche an zwey Wellen
O und N dergeſtalt befeſtiget/ daß ſie ſich
auf thun/ wenn dieſe herumb gedrehet
werden.
2. Umb die Wellen N und O windet einen
Strieck/ an deren einem Ende M das Ge-
wichte L/ an dem andern K das Gefaͤſſe I
uͤber den Rollen M und K herab hanget.
Das Gefaͤſſe aber muß dem Gewichte die
Wage halten.
3. Ein wenig hoͤher als das Gefaͤſſe I ſetzet
ein anderes Gefaͤſſe EF/ welches von allen
Seiten wohl verfahret und darein aus
dem hohlen Altare A B eine Roͤhre ge-
het.
4. Endlich loͤthet einen Heber GH an die
Seite des Gefaͤſſes EF/ deſſen laͤngſter
Theil in das Gefaͤſſe I gehet.
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Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/479>, abgerufen am 23.07.2024. |