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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

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der Aerometrie.
let und der Spiritus des Winters gantz in
die Kugel tritt; so setzet die Kugel in ge-
saltzenen Schnee oder geschabetes und
scharf gesaltzenes Eiß/ oder in friesches
Brunnen-Wasser/ darinnen viel Salpe-
ter solviret worden/ und lasset sie so lan-
ge darinnen stehen/ biß der Spiritus in
der Röhre nicht weiter hinunter fället.
4. Wenn er noch zu weit über der Kugel ste-
het/ so giesset etwas ab/ und setzet die Ku-
gel in siedend Wasser/ doch nicht behende/
sondern lasset sie vorher über dem Dam-
pfe des Wassers nach und nach warm
werden/ damit sie nicht zerspringe: dann
wird der Spiritus in der Röhre in die Hö-
he steigen und die Luft heraus jagen: doch
wenn in dem Spiritu kleine Bläselein auf-
zusteigen beginnen/ müsset ihr die Kugel
aus dem Wasser nehmen/ weil sonst der
Spiritus, ehe ihr es euch versehet/ heraus
laufet.
5. Endlich schmeltzet die Röhre oben in A an
einer starcken Lampe zu und
6. An dem Gestelle machet neben die Röhre
eine Eintheilung in so kleine Theile als
ihr nur könnet.

So ist das Jnstrument fertig.

Beweiß.

Denn weil die Erfahrung lehret/ daß der
Spiritus Vini sich von der Kälte zusammen

ziehet/
C c 3
der Aerometrie.
let und der Spiritus des Winters gantz in
die Kugel tritt; ſo ſetzet die Kugel in ge-
ſaltzenen Schnee oder geſchabetes und
ſcharf geſaltzenes Eiß/ oder in frieſches
Brunnen-Waſſer/ darinnen viel Salpe-
ter ſolviret worden/ und laſſet ſie ſo lan-
ge darinnen ſtehen/ biß der Spiritus in
der Roͤhre nicht weiter hinunter faͤllet.
4. Wenn er noch zu weit uͤber der Kugel ſte-
het/ ſo gieſſet etwas ab/ und ſetzet die Ku-
gel in ſiedend Waſſer/ doch nicht behende/
ſondern laſſet ſie vorher uͤber dem Dam-
pfe des Waſſers nach und nach warm
werden/ damit ſie nicht zerſpringe: dann
wird der Spiritus in der Roͤhre in die Hoͤ-
he ſteigen und die Luft heraus jagen: doch
wenn in dem Spiritu kleine Blaͤſelein auf-
zuſteigen beginnen/ muͤſſet ihr die Kugel
aus dem Waſſer nehmen/ weil ſonſt der
Spiritus, ehe ihr es euch verſehet/ heraus
laufet.
5. Endlich ſchmeltzet die Roͤhre oben in A an
einer ſtarcken Lampe zu und
6. An dem Geſtelle machet neben die Roͤhre
eine Eintheilung in ſo kleine Theile als
ihr nur koͤnnet.

So iſt das Jnſtrument fertig.

Beweiß.

Denn weil die Erfahrung lehret/ daß der
Spiritus Vini ſich von der Kaͤlte zuſammen

ziehet/
C c 3
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[405/0437] der Aerometrie. let und der Spiritus des Winters gantz in die Kugel tritt; ſo ſetzet die Kugel in ge- ſaltzenen Schnee oder geſchabetes und ſcharf geſaltzenes Eiß/ oder in frieſches Brunnen-Waſſer/ darinnen viel Salpe- ter ſolviret worden/ und laſſet ſie ſo lan- ge darinnen ſtehen/ biß der Spiritus in der Roͤhre nicht weiter hinunter faͤllet. 4. Wenn er noch zu weit uͤber der Kugel ſte- het/ ſo gieſſet etwas ab/ und ſetzet die Ku- gel in ſiedend Waſſer/ doch nicht behende/ ſondern laſſet ſie vorher uͤber dem Dam- pfe des Waſſers nach und nach warm werden/ damit ſie nicht zerſpringe: dann wird der Spiritus in der Roͤhre in die Hoͤ- he ſteigen und die Luft heraus jagen: doch wenn in dem Spiritu kleine Blaͤſelein auf- zuſteigen beginnen/ muͤſſet ihr die Kugel aus dem Waſſer nehmen/ weil ſonſt der Spiritus, ehe ihr es euch verſehet/ heraus laufet. 5. Endlich ſchmeltzet die Roͤhre oben in A an einer ſtarcken Lampe zu und 6. An dem Geſtelle machet neben die Roͤhre eine Eintheilung in ſo kleine Theile als ihr nur koͤnnet. So iſt das Jnſtrument fertig. Beweiß. Denn weil die Erfahrung lehret/ daß der Spiritus Vini ſich von der Kaͤlte zuſammen ziehet/ C c 3

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/437>, abgerufen am 24.11.2024.