Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
äussere/ so kan ihre Elastische Kraft allein der
äusseren die Wage halten (§. 27 Aer. & 13
Hydrost.
). Derowegen muß das Qveck-
sielber vermöge seiner Schweere anfangen
zu fallen (§. 13 Hydrost.). Jn dem dieses
geschiehet/ dehnet sich die eingeschlossene Luft
aus (§. 16) und/ da sie dünner wird/ nimmet
ihre Elastische Kraft ab (§. 28). Da sie
nun nicht mehr der unveränderten äusseren
Luft die Wage halten kan (§. 13 Hydrost.)
muß nothwendig etwas von dem Qvecksiel-
ber zu rücke bleiben. W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

42. Weil die Schweere des Qvecksielbers
und die Elastische Kraft der Luft zusammen
der äusseren Luft die Wage halten; so muß
so viel Qvecksielber zu rücke bleiben als den
Uberschuß der Schweere der äusseren Luft ü-
ber die Elastische Kraft der eingeschlossenen
ersetzen kan.

Der 2. Zusatz.

43. Und allso ist die Elastische Kraft der
eingeschlossenen Luft der Schweere des
Qvecksielbers gleich/ welches zu dem Cylin-
der fehlet/ der allein mit der äusseren Luft die
Wage halten würde.

Anmerckung.

44. Hieraus erkennet ihr zugleich die Ursache/
warumb aus einem umbgekehreten Glase mit einem
engen Halse immer etliche Tropfen Waßer zu erst

heraus

Anfangs-Gruͤnde
aͤuſſere/ ſo kan ihre Elaſtiſche Kraft allein der
aͤuſſeren die Wage halten (§. 27 Aër. & 13
Hydroſt.
). Derowegen muß das Qveck-
ſielber vermoͤge ſeiner Schweere anfangen
zu fallen (§. 13 Hydroſt.). Jn dem dieſes
geſchiehet/ dehnet ſich die eingeſchloſſene Luft
aus (§. 16) und/ da ſie duͤnner wird/ nimmet
ihre Elaſtiſche Kraft ab (§. 28). Da ſie
nun nicht mehr der unveraͤnderten aͤuſſeren
Luft die Wage halten kan (§. 13 Hydroſt.)
muß nothwendig etwas von dem Qveckſiel-
ber zu ruͤcke bleiben. W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

42. Weil die Schweere des Qveckſielbers
und die Elaſtiſche Kraft der Luft zuſammen
der aͤuſſeren Luft die Wage halten; ſo muß
ſo viel Qveckſielber zu ruͤcke bleiben als den
Uberſchuß der Schweere der aͤuſſeren Luft uͤ-
ber die Elaſtiſche Kraft der eingeſchloſſenen
erſetzen kan.

Der 2. Zuſatz.

43. Und allſo iſt die Elaſtiſche Kraft der
eingeſchloſſenen Luft der Schweere des
Qveckſielbers gleich/ welches zu dem Cylin-
der fehlet/ der allein mit der aͤuſſeren Luft die
Wage halten wuͤrde.

Anmerckung.

44. Hieraus erkennet ihr zugleich die Urſache/
warumb aus einem umbgekehreten Glaſe mit einem
engen Halſe immer etliche Tropfen Waßer zu erſt

heraus
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0430" n="398"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere/ &#x017F;o kan ihre Ela&#x017F;ti&#x017F;che Kraft allein der<lb/>
a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren die Wage halten (§. 27 <hi rendition="#aq">Aër. &amp; 13<lb/>
Hydro&#x017F;t.</hi>). Derowegen muß das Qveck-<lb/>
&#x017F;ielber vermo&#x0364;ge &#x017F;einer Schweere anfangen<lb/>
zu fallen (§. 13 <hi rendition="#aq">Hydro&#x017F;t.</hi>). Jn dem die&#x017F;es<lb/>
ge&#x017F;chiehet/ dehnet &#x017F;ich die einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;ene Luft<lb/>
aus (§. 16) und/ da &#x017F;ie du&#x0364;nner wird/ nimmet<lb/>
ihre Ela&#x017F;ti&#x017F;che Kraft ab (§. 28). Da &#x017F;ie<lb/>
nun nicht mehr der unvera&#x0364;nderten a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren<lb/>
Luft die Wage halten kan (§. 13 <hi rendition="#aq">Hydro&#x017F;t.</hi>)<lb/>
muß nothwendig etwas von dem Qveck&#x017F;iel-<lb/>
ber zu ru&#x0364;cke bleiben. W. Z. E.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>42. Weil die Schweere des Qveck&#x017F;ielbers<lb/>
und die Ela&#x017F;ti&#x017F;che Kraft der Luft zu&#x017F;ammen<lb/>
der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren Luft die Wage halten; &#x017F;o muß<lb/>
&#x017F;o viel Qveck&#x017F;ielber zu ru&#x0364;cke bleiben als den<lb/>
Uber&#x017F;chuß der Schweere der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren Luft u&#x0364;-<lb/>
ber die Ela&#x017F;ti&#x017F;che Kraft der einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen<lb/>
er&#x017F;etzen kan.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>43. Und all&#x017F;o i&#x017F;t die Ela&#x017F;ti&#x017F;che Kraft der<lb/>
einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen Luft der Schweere des<lb/>
Qveck&#x017F;ielbers gleich/ welches zu dem <hi rendition="#fr">C</hi>ylin-<lb/>
der fehlet/ der allein mit der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren Luft die<lb/>
Wage halten wu&#x0364;rde.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/>
            <p>44. Hieraus erkennet ihr zugleich die Ur&#x017F;ache/<lb/>
warumb aus einem umbgekehreten Gla&#x017F;e mit einem<lb/>
engen Hal&#x017F;e immer etliche Tropfen Waßer zu er&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">heraus</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[398/0430] Anfangs-Gruͤnde aͤuſſere/ ſo kan ihre Elaſtiſche Kraft allein der aͤuſſeren die Wage halten (§. 27 Aër. & 13 Hydroſt.). Derowegen muß das Qveck- ſielber vermoͤge ſeiner Schweere anfangen zu fallen (§. 13 Hydroſt.). Jn dem dieſes geſchiehet/ dehnet ſich die eingeſchloſſene Luft aus (§. 16) und/ da ſie duͤnner wird/ nimmet ihre Elaſtiſche Kraft ab (§. 28). Da ſie nun nicht mehr der unveraͤnderten aͤuſſeren Luft die Wage halten kan (§. 13 Hydroſt.) muß nothwendig etwas von dem Qveckſiel- ber zu ruͤcke bleiben. W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 42. Weil die Schweere des Qveckſielbers und die Elaſtiſche Kraft der Luft zuſammen der aͤuſſeren Luft die Wage halten; ſo muß ſo viel Qveckſielber zu ruͤcke bleiben als den Uberſchuß der Schweere der aͤuſſeren Luft uͤ- ber die Elaſtiſche Kraft der eingeſchloſſenen erſetzen kan. Der 2. Zuſatz. 43. Und allſo iſt die Elaſtiſche Kraft der eingeſchloſſenen Luft der Schweere des Qveckſielbers gleich/ welches zu dem Cylin- der fehlet/ der allein mit der aͤuſſeren Luft die Wage halten wuͤrde. Anmerckung. 44. Hieraus erkennet ihr zugleich die Urſache/ warumb aus einem umbgekehreten Glaſe mit einem engen Halſe immer etliche Tropfen Waßer zu erſt heraus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/430
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/430>, abgerufen am 22.12.2024.