Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe von nicht beybringen lassen/ wollen wir diese Materienicht mit unter die Anfangs-Gründe setzen. Der 16. Lehrsatz. 166. Wenn der Wasser-Stand oder Beweiß. Wenn man ein oberschlägtiges Wasser- Hingegen wenn das Gefälle kleine ist/ so schläg-
Anfangs-Gruͤnde von nicht beybringen laſſen/ wollen wir dieſe Materienicht mit unter die Anfangs-Gruͤnde ſetzen. Der 16. Lehrſatz. 166. Wenn der Waſſer-Stand oder Beweiß. Wenn man ein oberſchlaͤgtiges Waſſer- Hingegen wenn das Gefaͤlle kleine iſt/ ſo ſchlaͤg-
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Anfangs-Gruͤnde
von nicht beybringen laſſen/ wollen wir dieſe Materie
nicht mit unter die Anfangs-Gruͤnde ſetzen.
Der 16. Lehrſatz.
166. Wenn der Waſſer-Stand oder
Durchſchnitt des Waſſers kleine und
das Gefålle ſehr groß iſt/ machet man
ein oberſchlaͤgtiges Waſſer-Rad: iſt der
Waſſer-Stand groß/ und das Gefaͤlle
kleine/ ſo machet man ein unterſchlaͤgti-
ges Waſſer-Rad.
Beweiß.
Wenn man ein oberſchlaͤgtiges Waſſer-
rad haben wil/ ſo muß es gantz unter dem
Waſſer ſtehen (§. 142) und da doch das
Waſſer hinter dem Rade bald wegflieſſen
muß/ ſo muß das Gefaͤlle etwas groͤſſer ſeyn
als die Hoͤhe des Rades. Derowegen
ſchiecket ſich ein Oberſchlaͤgtiges Waſſer-
Rad niergends hin als wo man ein ſtarckes
Gefaͤlle hat. Weil aber hier das Waſſer
auf dem Rade liegen bleibet/ und zugleich
mit ſeiner Schweere es beweget/ nicht durch
den bloſſen Stoß (§. 142); ſo darf der Waſ-
ſerſtand nicht ſo groß ſeyn/ als wenn die Be-
wegung durch den bloſſen Stoß des von dem
Rade bald wieder abfallenden Waſſers ge-
ſchaͤhe: welches das erſte war.
Hingegen wenn das Gefaͤlle kleine iſt/ ſo
iſt aus dem bisher erwieſenem ſchon klahr/
daß kein oberſchlaͤgtiges Rad gemachet wer-
den koͤnne. Dannenhero muß ein unter-
ſchlaͤg-
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