Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe So ist die Linie MN Horizontal/ wenn das Anmerckung. 160. Wenn ihr weit hinaus sehen und den Punct/ Linie
Anfangs-Gruͤnde So iſt die Linie MN Horizontal/ wenn das Anmerckung. 160. Wenn ihr weit hinaus ſehen und den Punct/ Linie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0337" n="312"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gruͤnde</hi> </fw><lb/> <p>So iſt die Linie <hi rendition="#aq">MN</hi> Horizontal/ wenn das<lb/> Blaͤſelein mitten ſtille ſtehet. Denn ſo bald<lb/> die Roͤhre in einem Orte hoͤher iſt/ ſteiget die<lb/> Luft hinauf.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/> <p>160. Wenn ihr weit hinaus ſehen und den Punct/<lb/> darnach ihr zielet/ deutlich erkennen wollet; muͤſ-<lb/> ſet ihr an ſtat der Dioptern ein Fern-Glaß brauchen.<lb/> Jn dieſem <hi rendition="#fr">F</hi>alle aber iſt noͤthig/ daß die Linie/ ſo aus<lb/> dem Zielungs-Puncte in das Auge gezogen wird/<lb/> mitten durch die <hi rendition="#aq">centra</hi> der Glaͤſer gehet. Solches<lb/> nun zuerfahren/ ſpannet in dem <hi rendition="#aq">foco</hi> des Objectiv-<lb/> Glaſes einen zarten Faden Seide aus/ zielet nach ei-<lb/> ner gewiſſen Sache und mercket/ was fuͤr eine Linie<lb/> der Faden in ſelbigem decket. Hierauf wendet das<lb/> Objectiv-Glaß umb ſein <hi rendition="#aq">centrum.</hi> So nun der Fa-<lb/> den immer eine Linie decket/ ſo ſind die Glaͤſer recht<lb/> eingeſetzet: wiedriegen Falles muͤſſet ihr durch Huͤlfe<lb/> einer Stell-Schraube/ die an dergleichen Fern-Glaͤ-<lb/> ſern jederzeit gefunden werden ſoll/ das Objectiv-<lb/> Glaß ſo lange nieder druͤcken oder erhoͤhen/ biß ihr<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Tab. IV.<lb/> Fig.</hi> 33.</note>ſolches erhaltet. Weil aber auch gedachte Geſichts-<lb/> Linie mit der Horizontal-Linie/ ſo durch die Wage<lb/> gefunden worden/ parallel laufen muß; ſo ſetzet<lb/> umb das Jnſtrument recht zu ſtellen die Waſſer-<lb/> Wage in <hi rendition="#aq">A</hi> und zielet in einer Weite von etwan 250<lb/> nach dem Mittelpuncte einer Scheibe <hi rendition="#aq">C/</hi> nach dem<lb/> die Wage Horizontal gerichtet worden. Setzet in<lb/> die Hoͤhe des Auges eine andere Scheibe <hi rendition="#aq">D/</hi> gehet<lb/> mit der Waſſer-Wage in <hi rendition="#aq">B</hi> und/ nach dem ihr ſie<lb/> dergeſtalt Horizontal gerichtet/ daß das Auge in den<lb/> Mittelpunct der erſten Scheibe <hi rendition="#aq">C</hi> zu ſtehen kommet/<lb/> zielet nach der anderen Scheibe <hi rendition="#aq">D.</hi> Koͤnnet ihr wie-<lb/> der ihren Mittelpunct ſehen/ ſo iſt das Jnſtrument<lb/> recht geſtellet: wo nicht/ ſo muͤſſet ihr das Fernglaß<lb/> entweder erhoͤhen oder nieder druͤcken/ bis die Geſichts-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Linie</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [312/0337]
Anfangs-Gruͤnde
So iſt die Linie MN Horizontal/ wenn das
Blaͤſelein mitten ſtille ſtehet. Denn ſo bald
die Roͤhre in einem Orte hoͤher iſt/ ſteiget die
Luft hinauf.
Anmerckung.
160. Wenn ihr weit hinaus ſehen und den Punct/
darnach ihr zielet/ deutlich erkennen wollet; muͤſ-
ſet ihr an ſtat der Dioptern ein Fern-Glaß brauchen.
Jn dieſem Falle aber iſt noͤthig/ daß die Linie/ ſo aus
dem Zielungs-Puncte in das Auge gezogen wird/
mitten durch die centra der Glaͤſer gehet. Solches
nun zuerfahren/ ſpannet in dem foco des Objectiv-
Glaſes einen zarten Faden Seide aus/ zielet nach ei-
ner gewiſſen Sache und mercket/ was fuͤr eine Linie
der Faden in ſelbigem decket. Hierauf wendet das
Objectiv-Glaß umb ſein centrum. So nun der Fa-
den immer eine Linie decket/ ſo ſind die Glaͤſer recht
eingeſetzet: wiedriegen Falles muͤſſet ihr durch Huͤlfe
einer Stell-Schraube/ die an dergleichen Fern-Glaͤ-
ſern jederzeit gefunden werden ſoll/ das Objectiv-
Glaß ſo lange nieder druͤcken oder erhoͤhen/ biß ihr
ſolches erhaltet. Weil aber auch gedachte Geſichts-
Linie mit der Horizontal-Linie/ ſo durch die Wage
gefunden worden/ parallel laufen muß; ſo ſetzet
umb das Jnſtrument recht zu ſtellen die Waſſer-
Wage in A und zielet in einer Weite von etwan 250
nach dem Mittelpuncte einer Scheibe C/ nach dem
die Wage Horizontal gerichtet worden. Setzet in
die Hoͤhe des Auges eine andere Scheibe D/ gehet
mit der Waſſer-Wage in B und/ nach dem ihr ſie
dergeſtalt Horizontal gerichtet/ daß das Auge in den
Mittelpunct der erſten Scheibe C zu ſtehen kommet/
zielet nach der anderen Scheibe D. Koͤnnet ihr wie-
der ihren Mittelpunct ſehen/ ſo iſt das Jnſtrument
recht geſtellet: wo nicht/ ſo muͤſſet ihr das Fernglaß
entweder erhoͤhen oder nieder druͤcken/ bis die Geſichts-
Linie
Tab. IV.
Fig. 33.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |