Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe 2. Bohret hin und wieder durch die auf ein- ander gelegeten Felgen rundte Löcher/ und schlaget höltzerne Nägel dadurch/ damit die Felgen feste aneinander halten. Wenn die Nägel hinein geschlagen/ könnet ihr sie den Felgen gleich mit dem Hobel abstos- fen. 3. Schneidet die Kammen viereckicht ein/ und wo sie heraus gehen/ vernagelt sie 4. Endlich verbindet das Rad mit so viel Armen F als Felgen sind/ so daß die Ar- men mitten in den Felgen eingeschnitten/ und an sie angenagelt/ hingegen durch das centrum der Welle (die vorhero gehöri- ger Weise ausgehöhlet worden) durchgeste- cket und in einander fest eingeschnitten wer- den/ damit sie in einer ebene fortgehen. II. Wenn ihr kleine Räder aus Metall ma- chet/ so werden die Kammen nur ausgefei- let: und an kleinen höltzernen Rädern kan man sie auch nur ausschneiden/ wenn die Bewegung keinen grossen Wiederstand giebet. Jhr könnet sie auch in dem letz- ten Falle nur aus Drathe machen/ das Rad darf auch nicht aus Felgen zusam- men gesetzet werden; sondern mag aus ei- nem Stücke/ ja gar aus einer Scheibe be- stehen. III. Jn grossen Rädern aus Metall könnet ihr das Rad aus einem Stücke machen/ und könnet die Kammen besonders einschlagen/ wenn
Anfangs-Gruͤnde 2. Bohret hin und wieder durch die auf ein- ander gelegeten Felgen rundte Loͤcher/ und ſchlaget hoͤltzerne Naͤgel dadurch/ damit die Felgen feſte aneinander halten. Wenn die Naͤgel hinein geſchlagen/ koͤnnet ihr ſie den Felgen gleich mit dem Hobel abſtoſ- fen. 3. Schneidet die Kammen viereckicht ein/ und wo ſie heraus gehen/ vernagelt ſie 4. Endlich verbindet das Rad mit ſo viel Armen F als Felgen ſind/ ſo daß die Ar- men mitten in den Felgen eingeſchnitten/ und an ſie angenagelt/ hingegen durch das centrum der Welle (die vorhero gehoͤri- ger Weiſe ausgehoͤhlet wordẽ) durchgeſte- cket und in einander feſt eingeſchnitten wer- den/ damit ſie in einer ebene fortgehen. II. Wenn ihr kleine Raͤder aus Metall ma- chet/ ſo werden die Kammen nur ausgefei- let: und an kleinen hoͤltzernen Raͤdern kan man ſie auch nur ausſchneiden/ wenn die Bewegung keinen groſſen Wiederſtand giebet. Jhr koͤnnet ſie auch in dem letz- ten Falle nur aus Drathe machen/ das Rad darf auch nicht aus Felgen zuſam- men geſetzet werden; ſondern mag aus ei- nem Stuͤcke/ ja gar aus einer Scheibe be- ſtehen. III. Jn groſſen Raͤdern aus Metall koͤnnet ihr das Rad aus einem Stuͤcke machen/ und koͤnnet die Kammen beſonders einſchlagen/ wenn
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Anfangs-Gruͤnde
2. Bohret hin und wieder durch die auf ein-
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ſchlaget hoͤltzerne Naͤgel dadurch/ damit
die Felgen feſte aneinander halten. Wenn
die Naͤgel hinein geſchlagen/ koͤnnet ihr ſie
den Felgen gleich mit dem Hobel abſtoſ-
fen.
3. Schneidet die Kammen viereckicht ein/ und
wo ſie heraus gehen/ vernagelt ſie
4. Endlich verbindet das Rad mit ſo viel
Armen F als Felgen ſind/ ſo daß die Ar-
men mitten in den Felgen eingeſchnitten/
und an ſie angenagelt/ hingegen durch das
centrum der Welle (die vorhero gehoͤri-
ger Weiſe ausgehoͤhlet wordẽ) durchgeſte-
cket und in einander feſt eingeſchnitten wer-
den/ damit ſie in einer ebene fortgehen.
II. Wenn ihr kleine Raͤder aus Metall ma-
chet/ ſo werden die Kammen nur ausgefei-
let: und an kleinen hoͤltzernen Raͤdern kan
man ſie auch nur ausſchneiden/ wenn die
Bewegung keinen groſſen Wiederſtand
giebet. Jhr koͤnnet ſie auch in dem letz-
ten Falle nur aus Drathe machen/ das
Rad darf auch nicht aus Felgen zuſam-
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nem Stuͤcke/ ja gar aus einer Scheibe be-
ſtehen.
III. Jn groſſen Raͤdern aus Metall koͤnnet ihr
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Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/314>, abgerufen am 16.02.2025. |