Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Mechanick.
gleichfals mit den Armen AC und CB einen
rechten Winckel machen (§. 53); so sind ih-
re Entfernungen den Armen AC und CB
gleich (§. 32). Solcher gestalt verhält sich
das Gewichte in E zu dem Gewichte in D
wie AC zu CB (§. 59). Es ist aber AC =
CB.
Derowegen sind auch die beyden Ge-
wichte in D und E einander gleich. W.
Z. E.

Zusatz.

65. Dannenhero ist die Wage falsch/ wenn
die beyden Armen AC und CB ungleich
sind.

Die 5. Aufgabe.

66. Eine Wage zu probiren/ ob sie
richtig oder falsch sey.

Auflösung.

Verwechselt die Wage-Schalen oder die
Gewichte in denselben/ welche sie in dem Wa-
gerechten Stande erhalten. Denn so bey
geschehener Verwechselung dieser aufgeho-
ben wird/ so ist die Wage falsch: bleibet er
aber/ so ist sie richtig. W. Z. F.

Beweis

Denn wenn die Wage falsch ist/ so sind
die Armen ungleich (§. 65) und dannenhero ist
die Wage-Schale an dem kleinen Arme
schweerer als die an dem grossen (§. 59).
Wenn ihr nun die schweerere Wage-Schale

an

der Mechanick.
gleichfals mit den Armen AC und CB einen
rechten Winckel machen (§. 53); ſo ſind ih-
re Entfernungen den Armen AC und CB
gleich (§. 32). Solcher geſtalt verhaͤlt ſich
das Gewichte in E zu dem Gewichte in D
wie AC zu CB (§. 59). Es iſt aber AC =
CB.
Derowegen ſind auch die beyden Ge-
wichte in D und E einander gleich. W.
Z. E.

Zuſatz.

65. Dannenhero iſt die Wage falſch/ wenn
die beyden Armen AC und CB ungleich
ſind.

Die 5. Aufgabe.

66. Eine Wage zu probiren/ ob ſie
richtig oder falſch ſey.

Aufloͤſung.

Verwechſelt die Wage-Schalen oder die
Gewichte in denſelben/ welche ſie in dem Wa-
gerechten Stande erhalten. Denn ſo bey
geſchehener Verwechſelung dieſer aufgeho-
ben wird/ ſo iſt die Wage falſch: bleibet er
aber/ ſo iſt ſie richtig. W. Z. F.

Beweis

Denn wenn die Wage falſch iſt/ ſo ſind
die Armen ungleich (§. 65) und dannenhero iſt
die Wage-Schale an dem kleinen Arme
ſchweerer als die an dem groſſen (§. 59).
Wenn ihr nun die ſchweerere Wage-Schale

an
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0292" n="269"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Mechanick.</hi></fw><lb/>
gleichfals mit den Armen <hi rendition="#aq">AC</hi> und <hi rendition="#aq">CB</hi> einen<lb/>
rechten Winckel machen (§. 53); &#x017F;o &#x017F;ind ih-<lb/>
re Entfernungen den Armen <hi rendition="#aq">AC</hi> und <hi rendition="#aq">CB</hi><lb/>
gleich (§. 32). Solcher ge&#x017F;talt verha&#x0364;lt &#x017F;ich<lb/>
das Gewichte in <hi rendition="#aq">E</hi> zu dem Gewichte in <hi rendition="#aq">D</hi><lb/>
wie <hi rendition="#aq">AC</hi> zu <hi rendition="#aq">CB</hi> (§. 59). Es i&#x017F;t aber <hi rendition="#aq">AC =<lb/>
CB.</hi> Derowegen &#x017F;ind auch die beyden Ge-<lb/>
wichte in <hi rendition="#aq">D</hi> und <hi rendition="#aq">E</hi> einander gleich. W.<lb/>
Z. E.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
            <p>65. Dannenhero i&#x017F;t die Wage fal&#x017F;ch/ wenn<lb/>
die beyden Armen <hi rendition="#aq">AC</hi> und <hi rendition="#aq">CB</hi> ungleich<lb/>
&#x017F;ind.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die 5. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
          <p>66. <hi rendition="#fr">Eine Wage zu probiren/ ob &#x017F;ie<lb/>
richtig oder fal&#x017F;ch &#x017F;ey.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
            <p>Verwech&#x017F;elt die Wage-Schalen oder die<lb/>
Gewichte in den&#x017F;elben/ welche &#x017F;ie in dem Wa-<lb/>
gerechten Stande erhalten. Denn &#x017F;o bey<lb/>
ge&#x017F;chehener Verwech&#x017F;elung die&#x017F;er aufgeho-<lb/>
ben wird/ &#x017F;o i&#x017F;t die Wage fal&#x017F;ch: bleibet er<lb/>
aber/ &#x017F;o i&#x017F;t &#x017F;ie richtig. W. Z. F.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Beweis</hi> </head><lb/>
            <p>Denn wenn die Wage fal&#x017F;ch i&#x017F;t/ &#x017F;o &#x017F;ind<lb/>
die Armen ungleich (§. 65) und dannenhero i&#x017F;t<lb/>
die Wage-Schale an dem kleinen Arme<lb/>
&#x017F;chweerer als die an dem gro&#x017F;&#x017F;en (§. 59).<lb/>
Wenn ihr nun die &#x017F;chweerere Wage-Schale<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">an</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[269/0292] der Mechanick. gleichfals mit den Armen AC und CB einen rechten Winckel machen (§. 53); ſo ſind ih- re Entfernungen den Armen AC und CB gleich (§. 32). Solcher geſtalt verhaͤlt ſich das Gewichte in E zu dem Gewichte in D wie AC zu CB (§. 59). Es iſt aber AC = CB. Derowegen ſind auch die beyden Ge- wichte in D und E einander gleich. W. Z. E. Zuſatz. 65. Dannenhero iſt die Wage falſch/ wenn die beyden Armen AC und CB ungleich ſind. Die 5. Aufgabe. 66. Eine Wage zu probiren/ ob ſie richtig oder falſch ſey. Aufloͤſung. Verwechſelt die Wage-Schalen oder die Gewichte in denſelben/ welche ſie in dem Wa- gerechten Stande erhalten. Denn ſo bey geſchehener Verwechſelung dieſer aufgeho- ben wird/ ſo iſt die Wage falſch: bleibet er aber/ ſo iſt ſie richtig. W. Z. F. Beweis Denn wenn die Wage falſch iſt/ ſo ſind die Armen ungleich (§. 65) und dannenhero iſt die Wage-Schale an dem kleinen Arme ſchweerer als die an dem groſſen (§. 59). Wenn ihr nun die ſchweerere Wage-Schale an

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/292
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/292>, abgerufen am 22.12.2024.