Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe allen Winckeln eine Stange aufgerichtetwerde. 1. Nachdem ihr die Winckel und Linien an eurem Grund-Rieße auf oben beschriebene Weise ausgerechnet/ so traget die Winckel nach ihrer Ordnung umb die Festung her- Tab. VI. Fig. 29.umb (§. 66. Geom.). Setzet nemlich das Jnstrument an die Spietze des Winckels/ und richtet den Diameter des- selben ed dergestalt/ daß ihr die an dem ei- nen Ende des einen Schenckels B gesetzte Stange durch die Dioptern erbliecket. Verschiebet die bewegliche Regel mit ih- ren Dioptern/ biß sie den Bogen df ab- schneidet/ der so viel Grade hat als der Winckel A bekommen sol. 2. Haltet in A das Ende einer Schnure oder Meßkette/ welche so lang ist/ als die Linie AC werden sol/ und lasset einen das ande- re Ende an eine Stange halten/ und so lange zu der Rechten oder zu der Lincken gehen/ bis ihr die Stange durch die Dio- ptern erbliecket. 3. So bald dieses geschiehet/ heisset ihn den Ort mercken/ damit ihr daselbst die Stan- ge einschlagen könnet. 4. Wenn ihr solcher Gestalt mit allen Win- ckeln und Linien verfahret; so werd et ihr die gantze Festung abstecken/ das ist/ den Grund-
Anfangs-Gruͤnde allen Winckeln eine Stange aufgerichtetwerde. 1. Nachdem ihr die Winckel und Linien an eurem Grund-Rieße auf oben beſchriebene Weiſe ausgerechnet/ ſo traget die Winckel nach ihrer Ordnung umb die Feſtung her- Tab. VI. Fig. 29.umb (§. 66. Geom.). Setzet nemlich das Jnſtrument an die Spietze des Winckels/ und richtet den Diameter deſ- ſelben ed dergeſtalt/ daß ihr die an dem ei- nen Ende des einen Schenckels B geſetzte Stange durch die Dioptern erbliecket. Verſchiebet die bewegliche Regel mit ih- ren Dioptern/ biß ſie den Bogen df ab- ſchneidet/ der ſo viel Grade hat als der Winckel A bekommen ſol. 2. Haltet in A das Ende einer Schnure oder Meßkette/ welche ſo lang iſt/ als die Linie AC werden ſol/ und laſſet einen das ande- re Ende an eine Stange halten/ und ſo lange zu der Rechten oder zu der Lincken gehen/ bis ihr die Stange durch die Dio- ptern erbliecket. 3. So bald dieſes geſchiehet/ heiſſet ihn den Ort mercken/ damit ihr daſelbſt die Stan- ge einſchlagen koͤnnet. 4. Wenn ihr ſolcher Geſtalt mit allen Win- ckeln und Linien verfahret; ſo werd et ihr die gantze Feſtung abſtecken/ das iſt/ den Grund-
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Anfangs-Gruͤnde
allen Winckeln eine Stange aufgerichtet
werde.
1. Nachdem ihr die Winckel und Linien an
eurem Grund-Rieße auf oben beſchriebene
Weiſe ausgerechnet/ ſo traget die Winckel
nach ihrer Ordnung umb die Feſtung her-
umb (§. 66. Geom.). Setzet nemlich
das Jnſtrument an die Spietze des
Winckels/ und richtet den Diameter deſ-
ſelben ed dergeſtalt/ daß ihr die an dem ei-
nen Ende des einen Schenckels B geſetzte
Stange durch die Dioptern erbliecket.
Verſchiebet die bewegliche Regel mit ih-
ren Dioptern/ biß ſie den Bogen df ab-
ſchneidet/ der ſo viel Grade hat als der
Winckel A bekommen ſol.
2. Haltet in A das Ende einer Schnure oder
Meßkette/ welche ſo lang iſt/ als die Linie
AC werden ſol/ und laſſet einen das ande-
re Ende an eine Stange halten/ und ſo
lange zu der Rechten oder zu der Lincken
gehen/ bis ihr die Stange durch die Dio-
ptern erbliecket.
3. So bald dieſes geſchiehet/ heiſſet ihn den
Ort mercken/ damit ihr daſelbſt die Stan-
ge einſchlagen koͤnnet.
4. Wenn ihr ſolcher Geſtalt mit allen Win-
ckeln und Linien verfahret; ſo werd et ihr
die gantze Feſtung abſtecken/ das iſt/ den
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Zitationshilfe: | Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 2. Halle (Saale), 1710. , S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende02_1710/235>, abgerufen am 17.07.2024. |